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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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natürlich nicht erfahren musste. Jemand wie sie kam ihm gerade recht, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. „Also haben Sie keinen Sinn für Komplimente, Madam. Dann werden wir gut miteinander zurechtkommen, denn auch ich bevorzuge eine unverschnörkelte Sprache.“
    Er geleitete Clarissa zu einem Stuhl beim Feuer und reichte ihr ein Glas Süßwein. „Ich dachte, wir könnten hier speisen, ohne die Dienerschaft zu bemühen. Es ist viel intimer so – vorausgesetzt, es stört Sie nicht, dass wir uns selbst bedienen müssen.“ Während er sich ihr gegenüber niederließ, beobachtete er verstohlen, wie sie nervös an ihrem Glas nippte, ehe sie zustimmend nickte.
    „Ja, Sie haben recht. Verhandeln wir nach dem Dinner über eine eventuelle Abmachung. Es wäre nett, erst ein wenig mehr voneinander zu erfahren, meinen Sie nicht auch?“
    Clarissa lehnte sich zurück und schaute versunken in die Flammen des Kamins. Sie genoss die ungewohnte Wärme und nickte nur abwesend zu seinen Worten. Mit einer ihr völlig unbewussten Sinnlichkeit schmiegte sie sich tiefer in die Polster des Sessels und rekelte sich ein wenig. Rosig überhauchte der Schein des Feuers ihre weiße Haut und ließ rote Re fl exe in ihrem Haar aufblitzen. Sanft legte sich ein Lächeln um ihre Lippen, und sie seufzte tief auf.
    „Möchten Sie vielleicht erst einmal eine Weile ganz für sich das Feuer genießen?“, fragte Kit scharf. Zuerst hatte er sie bezaubert betrachtet, doch er war es nicht gewöhnt, ignoriert zu werden, und war ein wenig pikiert – und nicht wenig erregt. Sie rekelte sich vor ihm wie eine geschmeidige Katze.
    Sein scharfer Ton rief Clarissa in die Gegenwart zurück. Abrupt fuhr sie hoch, wobei sie ein wenig Wein auf ihrem Kleid verschüttete. „Oh, es tut mir so leid. Das macht die Wärme“, sagte sie entschuldigend, während sie mit ihrem Taschentuch den Fleck zu beseitigen suchte.
    „Da, lassen Sie mich versuchen.“ Lord Rasenby beugte sich über sie und tupfte mit seinem großen weißen Taschentuch die Flüssigkeit auf. „So ist es schon besser. Und wenn Sie sich jetzt für ein Weilchen wach halten könnten, sollten wir nun vielleicht speisen“, fügte er ironisch hinzu.
    Seine leichte Berührung ließ sie unmerklich erschauern und ein wenig zurückzucken. „Danke, Sir.“
    Kit beäugte sie spöttisch. Hinter ihrer ruhigen Haltung war sie schrecklich nervös. Sie wurde ihm immer rätselhafter. Aber er würde sie nicht drängen. Vorerst begnügte er sich damit, sie zu beobachten – das war unterhaltsam genug.
    Während des Dinners, von dem Clarissa sich nur sparsam bediente, bot sie all ihren Charme auf. Inzwischen glaubte sie eine recht gute Vorstellung davon zu haben, welche Vorurteile Lord Rasenby der Weiblichkeit gegenüber hegte, und anstatt seine Erwartungen zu erfüllen, indem sie hö fl iche, nichtssagende Konversation machte, lenkte sie die Unterhaltung auf die Politik. Dank ihrer Tante Constance war sie gut informiert und scheute sich auch nicht, ihre Ansichten zum Besten zu geben.
    „Ich glaube ja, dass die Lage in Frankreich nicht so ruhig ist, wie man dort vorgibt. Ich vermute, es wird abermals Krieg geben, meinen Sie nicht auch? Und müssen wir dann nicht fürchten, dass all die Emigranten, die hier in England Schutz gesucht haben, plötzlich unsere Feinde sind?“
    „Ja, dem stimme ich zu, ein Krieg ist unvermeidlich. Was die Emigranten angeht – ich weiß es nicht … für die, die hier heimisch geworden sind, wird das wohl nicht gelten. Aber der Mensch wird nun einmal immer den einfachsten Weg wählen.“
    „Das ist eine betrüblich zynische Einstellung, Lord Rasenby. Trauen Sie den Menschen keine Loyalität zu? Glauben Sie an die pure Selbstsucht?“
    „Erzählen Sie mir nicht, dass Sie zu den Weltverbesserern gehören, dazu sind Sie viel zu hübsch. Offensichtlich sind Sie eine intelligente Frau und dazu erstaunlich gut unterrichtet, trotzdem müssen Sie mir glauben, dass die Franzosen nicht anders als alle anderen Menschen sind. Auch sie tun, was am einfachsten und am günstigsten für sie ist.“
    „Nun …“, Clarissa runzelte leicht die Stirn, „… da sind wir geteilter Meinung, denn ich glaube eher, dass in jedem Menschen ein Körnchen Gutes steckt, niemand hat einzig seine eigenen Interessen im Sinn.“
    Diese herausfordernde Aussage begleitete sie mit dem für sie so charakteristischen Recken ihres Kinns, und sie sprach so überzeugt, dass Kit beinahe gelacht hätte.
    „Sie klingen

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