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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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lang wollte ihre Stimme ihr nicht gehorchen. Zu sehr war sie mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt und damit, Marlands Verhalten zu durchschauen. Gern hätte sie weiter von einer schönen Zukunft geträumt. Aber sie war schon immer ein praktischer Mensch gewesen. Jemand, der recht gut einschätzen konnte, was möglich war und was nicht. Eine Beziehung zwischen ihr und dem Marquess gehörte leider – auch wenn sie ihm half, Skandas Speer zu finden – in den Bereich des beinahe Unmöglichen.
    Chloe musste ein Seufzen unterdrücken. Marland ging es allein um den Speer. Aber würde er wirklich zufrieden sein, wenn er ihn in seinen Besitz gebracht hatte? Schließlich war die Waffe nichts weiter als eine schöne und wertvolle Ergänzung seiner Sammlung. Wenn er den Speer erst besaß, würde er sich nach einer anderen besonderen Waffe sehnen. Und danach wieder nach einer anderen. Nichts, was er für seine Sammlung erwerben konnte, würde ihn je aus seiner Isolation befreien.
    Sie hatte versprochen, ihm bei der Suche nach dem Speer zu helfen, und sie würde ihr Versprechen halten. Aber tat sie ihm nicht womöglich einen größeren Gefallen, wenn sie ihn dazu brachte, nicht ständig alle Gefühle zu unterdrücken?
    Fragend und ein wenig gereizt schaute er sie an. Dann hob er die Brauen.
    Sie erwiderte seinen Blick aus großen Augen. „Mylord, Sie haben viele Talente. Ich ahnte nicht einmal, dass es möglich ist, mit hochgezogenen Brauen so … so ungeduldig dreinzusehen. Haben Sie vor dem Spiegel geübt?“
    „Keineswegs“, gab er ungerührt zurück. Er beugte sich ein wenig zu ihr herab, und ihr war, als würde die Luft zwischen ihnen knistern. „Ich scheine in diesem Bereich eine natürliche Begabung zu besitzen. Möchten Sie auch etwas über die anderen Bereiche erfahren?“
    Oh, sie wusste genau, worauf er anspielte. Schließlich kannte sie die Geschichten über all die Eroberungen, die er auf dem europäischen Festland gemacht hatte. Ihr Herz stolperte, und sie musste sich anstrengen, um gleichmäßig zu atmen.
    „Ich gelte als Meister …“
    Sein Atem kitzelte die Haut vor ihrem Ohr, als Marland sich noch näher zu ihr beugte. Ein heißer Schauer überlief sie.
    „ … als Meister der leichten Konversation“, fuhr er fort. „Warum also sollte ich nicht mit dem Ladenbesitzer reden?“
    Hielt er das Ganze für ein Spiel? Nun, allein die Tatsache, dass er sich auf ein solches Spiel einließ, konnte sie als Sieg für sich verbuchen. Sie lachte. „Mylord, während der gesamten Zeit in Denning Castle haben Sie nie mit mir leichte Konversation betrieben. Wir haben über nichts anderes als einzuhaltende Termine und rostige Schwerter gesprochen.“
    „Dann sollte ich doch auf das vor uns liegende Gespräch bestens vorbereitet sein“, gab er zurück.
    Sie schüttelte leicht den Kopf.
    „Warum nicht?“
    „Weil dieses Geschäft Signor Pisano gehört.“
    „Ja und?“
    „Signor Pisano“, sie musterte den Marquess abschätzend von Kopf bis Fuß, „mag arrogante Adlige nicht besonders. Er verabscheut jeden, der sich eine private Sammlung zulegt und sie nicht der Öffentlichkeit oder zumindest anderen Fachleuten zugänglich macht.“ All ihren Mut zusammennehmend legte sie die Rechte flach auf Marlands Brust. Ihre Haut begann zu kribbeln, und ihr Atem beschleunigte sich ein wenig. Aber sie zwang sich, das zu ignorieren. „Einen Menschen gibt es, den Signor Pisano ganz besonders verabscheut: Sie.“
    Damit wandte sie sich abrupt ab und betrat den Laden.
    Die Türglocke schlug an, und Chloe blieb stehen, um Luft zu holen. Sie liebte die verschiedenen Gerüche, die den Verkaufsraum erfüllten: Bienenwachs und Ammoniak, Holz, Metall und Kaffee, eine Mischung, die sie schon als Kind fasziniert hatte.
    Seit jener Zeit schien sich nichts in Signor Pisanos Geschäft verändert zu haben. Genau wie damals waren die Regale gut gefüllt. Und genau wie damals wurde sie voller Wärme willkommen geheißen. Ein alter Mann, der hinter einem Vorhang hervortrat, eilte auf sie zu und schloss sie mit dem Ausruf „Chloe, mein Schatz“ in die Arme. „Ich hatte schon befürchtet, du hättest mich vergessen.“
    Sie schämte sich ein wenig, weil sie ihn so lange nicht besucht hatte. „Sie wissen genau, dass ich Sie nie vergessen könnte“, beteuerte sie.
    Die Türglocke läutete erneut.
    Der Italiener gab Chloe frei und murmelte: „Du hast deinen Arbeitgeber mitgebracht.“
    „Mylord!“ Sie bedeutete Marland zu ihnen zu

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