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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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ich könnte Ihnen einen Hinweis geben“, schlug Hardwick vor. Sie schloss ihr Buch und ließ den Blick über die Anwesenden gleiten. „Ich habe mir vor ein paar Tagen einiges zu Le Cynge aufgeschrieben. Sicher kennen Sie die Konditorei?“ Sie unterbrach sich und wartete ab, bis das Stimmengewirr abklang, das ihre Frage hervorgerufen hatte. „Die Inhaberin, Madame Hobert, ist ein Genie. Sie werden staunen, welche Köstlichkeiten sie uns für den Ball liefern wird.“
    Wieder begannen alle durcheinanderzureden. Braedon allerdings achtete nicht darauf. Er konnte kein Auge von Hardwick wenden.
    Schon wieder hatte sie sich verändert. Die lebhafte junge Frau, die sich so sicher auf dem gesellschaftlichen Parkett bewegte, schien nichts mit der zurückhaltenden Hardwick gemein zu haben, die er in Denning Castle gekannt hatte. Genauso wenig ähnelte sie der kühlen, abweisenden Dame, die er von der Konditorei nach Hause begleitet hatte. Auch ihre Kleidung bewies, dass sie schon wieder in eine andere Rolle geschlüpft war. Oder war es mehr als eine Rolle? Hatte sie sich tatsächlich verändert?
    Ihr Vormittagskleid aus blassrosa Chintz war einfach geschnitten, betonte jedoch gerade dadurch ihr kunstvoll frisiertes dunkles Haar und ihre milchweiße samtene Haut. Sie wirkte unerwartet sanft und so bezaubernd, dass er sie einfach anschauen musste.
    Was mochte in ihr vorgehen? Ganz gewiss war es kein Zufall, dass sie ihren Stil so drastisch geändert hatte. Sie wusste besser als jede andere Frau, die er kannte, welch große Bedeutung dem äußeren Erscheinungsbild einer Frau zukam. Schließlich hatte sie sich jahrelang bewusst für eine äußerst strenge, wenig weibliche Bekleidung entschieden. Und nun das!
    Es dauerte eine Weile, bis er ihr Äußeres mit dem der anderen Damen vergleichen konnte. Tatsächlich schien sie sich dem Stil der anderen Frauen angepasst zu haben. Allerdings hatte sie sich gegen Rüschen, Schleifen und Schmuck entschieden. Hieß das nun, dass sie sich bemühte, nicht aufzufallen? Oder wollte sie bewusst auf ein paar Unterschiede zu den anderen aufmerksam machen? Hatte sie die Wahrheit gesagt, als sie behauptete, sie suche nach ihrem wahren Ich und müsse deshalb auch ihre Erscheinung ändern? Glaubte sie wirklich, sie habe den Platz noch nicht gefunden, an den sie gehörte?
    Er biss die Zähne zusammen. Sehr wahrscheinlich ging es ihr nur darum, ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
    Mrs Edmunds, die neben ihm saß, hatte sich schon seit einiger Zeit nicht an der Unterhaltung beteiligt – was ihm aber erst jetzt auffiel. Zu spät! Sie musste beobachtet haben, wie eingehend er sich für Hardwick interessierte. Jedenfalls sagte sie plötzlich: „Dieses Notizbuch muss eine Menge spannender Geheimnisse enthalten. Ich bin sicher, die meisten Gastgeberinnen würden gern einen Blick hineinwerfen.“
    Chloe, die zu ihnen getreten war, zuckte lächelnd die Schultern. „Geheimnisse? Keineswegs! Ich schreibe nur hin und wieder einige nützliche Informationen auf.“
    „Informationen, die Sie mit mir teilen würden?“
    „Gern. Allerdings nicht mehr heute, Madam. Tatsächlich muss ich mich jetzt verabschieden, denn Lord Marland hat sich freundlicherweise bereit erklärt, mich in die Druckerei zu fahren.“ Sie wandte sich Mairi zu: „Ich bin zuversichtlich, dass man dort all unsere Fragen beantworten kann.“
    Braedon hob die Augenbrauen. Hatte Hardwick etwa gerade seiner Schwester zugezwinkert?
    „Außerdem freue ich mich auf die Fahrt im Phaeton.“
    Mairi lachte. „Ich weiß, dass Sie ganz verrückt danach sind, Phaeton zu fahren. Wie gut, dass mein Bruder eine solche Rennkutsche besitzt.“ Sie schaute zu Braedon hin. „Ich verlasse mich darauf, dass du vorsichtig fährst, auch wenn Chloe dich noch so sehr drängt, das Tempo zu steigern.“
    Braedon nickte und versuchte, nach außen hin kühl und gefasst zu bleiben, obwohl Hardwick ihn von Minute zu Minute mehr verwirrte. Keine Gefühle, sagte er sich, keine Gefühle, denn sie bedeuten Enttäuschung, Angst, Schmerz.
    „Ich hoffe, ihr bleibt nicht zu lange fort. Es gibt noch so viel zu erledigen.“
    Er lächelte Mairi beruhigend an und wandte sich dann Chloe zu: „Ich lasse meine Pferde nicht gern lange stehen. Ich werde sie ein wenig auf und ab führen, während Sie Ihren Umhang holen, Hardwick.“ Dann schaute er in die Runde, deutete eine Verbeugung an und floh mit einem kurzen „Auf Wiedersehen, meine Damen“ aus dem Raum.
    Nach einer

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