Ein Lord entdeckt die Liebe
erfüllte sie, aber auch die heiße Freude darüber, dass sie diesem unbändigen Verlangen zumindest ein Stück weit nachgeben konnte.
Er hatte ihr Stöhnen gehört, spürte, wie sie sich an ihn schmiegte, genoss ihre Nähe. Auch in ihm brannte diese Begierde. Und besser als Chloe wusste er, wie man sie noch heftiger entflammen konnte.
Er beendete den Kuss, hob den Kopf. Chloe stieß einen kleinen Laut der Enttäuschung und des Protests aus. Doch Braedon ließ sie nicht los.
„Wie dumm wir waren“, murmelte er.
Sie nickte und versuchte, ihn wieder fester an sich zu ziehen. Da hob er sie hoch, hielt sie in seinen starken Armen, als wöge sie rein gar nichts, hielt sie so fest, dass ein nie gekanntes Gefühl der Sicherheit sie erfüllte. Zufrieden aufseufzend barg sie den Kopf an seiner Schulter.
Bis er sie wieder auf die Füße stellte und sie hart gegen die noch immer sonnenwarme Mauer drückte.
Ja, hundert Mal ja, ich will es!
Wenn sie ihm doch nur immer und ewig so nah sein könnte! Er war der Einzige, der ihre Empfindungen so rasch und so nachhaltig verändern konnte. Gerade hatte sie dieses beglückende Gefühl der Sicherheit genossen. Jetzt war da wieder das Risiko, verletzt zu werden, aber auch die Gewissheit, begehrt zu werden und zu begehren. Leidenschaft! Wieder presste er seinen Mund auf ihren, und bereitwillig öffnete sie die Lippen. Gleich darauf hatte sie erneut alles um sich her vergessen. Dass ein Kuss so wundervoll sein konnte!
Der indische Schal war ihr von den Schultern geglitten, und sie hatte es nicht einmal bemerkt. Sie brauchte ihn jetzt nicht. Denn nichts wäre unvorstellbarer gewesen als ein Gefühl der Kälte. Oh, wie heiß ihr war! Die Mauer in ihrem Rücken strahlte Wärme aus. Aber es waren die Hände des Marquess, die ihre Haut zum Glühen brachten. So groß waren sie, so kraftvoll. Da, wo sie sie berührten, begann sogleich ihre Haut zu kribbeln und auf erregende Weise zu brennen. Die Flammen drangen immer weiter in ihr Inneres vor, gaben ihr das Gefühl, dahinzuschmelzen.
Dann fuhr er mit dem Finger leicht, ganz leicht, über ihre Brust, begann die Knospe zu umkreisen, berührte sie sanft, ehe er seine Handfläche fest auf sie presste.
Chloe hielt den Atem an, löste dann ihre Lippen von Braedons, um tief, tief Luft zu holen. Verlangend stöhnte sie auf, als der Marquess fortfuhr, ihre Brüste zu liebkosen. Sie presste sich an ihn. Und er reagierte auf diese Zeichen ihres Verlangens, indem er den Druck seiner Hände ein wenig verstärkte. „Oh …“ Deutlich spürte sie durch all die Lagen feiner Stoffe hindurch die Hitze seiner Haut. Die Knie wurden ihr weich, und sie klammerte sich an Braedons Schultern „Mehr“, flüsterte sie, „mehr …“
Er öffnete den Mund. Doch das Räuspern, das Chloe vernahm, kam aus einer anderen Kehle.
„’tschuldigung“, sagte eine Männerstimme, „is wohl das Beste, Sie jetz zu unterbrechn un nicht erst später.“
Chloe konnte nicht sehen, wer sprach. Der Marquess hatte sich so vor sie gestellt, dass er sie mit seinem kräftigen Köper vor allen zudringlichen Blicken schützte. Sie bemerkte, wie etwas in seinen Augen aufflackerte. Dann fuhr er herum. Mit einer Hand allerdings hielt er sie immer noch fest. Und das war gut so, denn sie fühlte sich entsetzlich schwach und verletzlich.
„Es wundert mich, dass Sie es überhaupt für nötig hielten, uns zu unterbrechen“, stellte Marland gereizt fest. „Wir kennen uns nicht einmal.“ Er ließ Chloe los, die sich im ersten Moment Halt suchend an die Mauer lehnte, im nächsten jedoch den Hals reckte, um den Störenfried betrachten zu können.
Der junge Mann war ärmlich gekleidet, machte jedoch einen zufriedenen Eindruck. „Bin dafür bezahlt wordn“, sagte er. „Ich mein, ich sollt Ihnen von diesem Laden folgen un nachher berichtn, wo Sie hingegangn sin. Nun, da dacht ich, ich sollt Ihnen ne Chance gebn.“
„Wer hat Sie bezahlt?“, verlangte Braedon zu wissen.
„Keine Ahnung. War n reicher Pinkel.“
„Beschreiben Sie ihn!“
Er zuckte die Schulter, und Chloe fand, es sei an der Zeit sich einzumischen. „Sagen Sie uns einfach, wem Sie über uns berichten sollen und wo!“
„Soll den Pinkel vor Somerset House treffen.“
Chloe und Braedon tauschten einen Blick. „Laxton“, erklärte sie, „er hat dort ein Büro.“
„Merken Sie sich diese Adresse“, wandte Marland sich an den jungen Mann und nannte eine Straße und den Namen eines Hauses.
Der andere
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