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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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verlässt es mit mir gemeinsam. Und ich verbiete dir den Umgang mit meinem Sohn!«
    Gillian schnappte nach Luft. Sie war entsetzt über seine Verbote. Mit den ersten beiden konnte sie leben und das dritte irgendwie noch tolerieren, aber Nick nicht sehen zu dürfen? Ihren Sohn? Ein ihr bislang unbekannter Zorn wallte tief in ihrem Innern auf und drohte herauszuplatzen. Sie schob Noble zurück, um aufstehen zu können, stemmte die Fäuste auf die Hüften und sah ihn mit funkelnden Augen an.
    »Wieso?«
    Noble starrte auf ihren Hals, und seine Hände zuckten, als gelänge es ihm nur mit Mühe, sie nicht zu erwürgen.
    »Wieso? Hast du mir in den letzten vierzig Minuten gar nicht zugehört?«
    »Wieso darf ich Nick nicht sehen?«
    »Weil du keinen guten Einfluss auf ihn hast. Er ist ein Junge im zarten Alter von neun Jahren, und ich werde nicht zulassen, dass er mit den unschönen Seiten des Lebens in Berührung kommt, ehe er reif dafür ist.«
    »Die Mätressen? Er war nicht dabei, Noble!«
    »Das spielt keine Rolle. Du hast ihn mitgenommen, als du die irrsinnige Idee hattest, mich zu retten. Du hast ihn mitgenommen, als du dem Mann, der für den Tod seiner Stiefmutter verantwortlich ist, einen Besuch abgestattet hast. Und heute Nachmittag hast du das Risiko in Kauf genommen, dass ihm Frauen einer niederen Klasse über den Weg laufen könnten. Offensichtlich kann man dir die Verantwortung für seine Erziehung nicht übertragen. Also werde ich ihn deinem Einflussbereich entziehen.«
    Gillian hatte das Gefühl, der Schlag hätte sie getroffen. Er konnte sie ausschimpfen, soviel er wollte, aber ihr vorzuwerfen, nachlässig zu sein, wenn es um Nick ging – das schlug dem Fass den Boden aus!
    »Das kannst du nicht mit mir machen!«, schrie sie ihn an und boxte ihm in die Brust, um ihren Standpunkt zu bekräftigen. »Du kannst mich einsperren, mir verbieten, meine Freunde zu sehen, aber du kannst mir nicht meinen Sohn wegnehmen.«
    »Er ist nicht dein Sohn«, brüllte Noble.
    »Das wurde er aber in der Minute, in der du mich geheiratet hast«, schrie sie zurück und war außer sich vor Wut, dass er sie trotz all ihrer Zärtlichkeiten, trotz der Tatsache, dass sie sich liebten, noch nicht als eine Familie betrachtete. »Du kannst ihn mir nicht wegnehmen. Das lasse ich nicht zu.«
    »Da bleibt dir gar keine andere Wahl«, schnauzte er. »Die Entscheidung ist gefallen. Ich werde Nick morgen früh nach Nethercote zurückschicken. Und da du unbedingt bei mir in der Stadt sein wolltest, bleibst du hier.«
    »Du zerstörst diese Familie nicht!« Sie hieb wieder auf seine Brust ein, bis er ihre Hände festhielt; daraufhin riss sie sich mit einem wortlosen Protestschrei aus seinem Griff und marschierte zur Tür.
    »Gillian, ich habe dir nicht erlaubt zu gehen. Ich bin noch nicht fertig.«
    »Oh doch, Mylord«, sagte sie, während sie die Tür aufriss, ohne die erschrockenen Blicke der Diener zu beachten, die sich sofort draußen versammelten. »Du bist ganz knapp davor, aber noch hast du unsere Familie nicht zerstört. Wenn du nicht gleich wieder zunichtemachen willst, was gerade zusammenzuwachsen beginnt, gebe ich dir den dringenden Rat, deine Worte zurückzunehmen. Ich warte in meinem Wohnzimmer auf deine Entschuldigung.«
    »Dann kannst du warten, bis die Hölle zufriert«, dröhnte Noble. »Gillian, komm sofort zurück!«
    Gillian drehte sich um, schob sich blind an den Dienern vorbei und rannte die Treppe hinauf. Als sie Nick in den Schatten des oberen Treppenabsatzes entdeckte, blieb sie stehen und drückte ihn mit einem Schluchzen an sich.
    »Ich lasse nicht zu, dass er dich mir wegnimmt«, flüsterte sie und drückte ihn so fest, wie sie nur konnte. »Du wirst nicht noch mal allein sein, das verspreche ich.«
    Nick blickte seiner Stiefmutter in die Augen, und was er dort fand, ließ ihm warm ums Herz werden. Er langte nach einer Träne, die ihr über die Wange rollte, und runzelte die Stirn, als er die Nässe an seinem Finger spürte.
    »Meine Mutter hatte da immer ein Sprichwort«, sagte Gillian, während sie sich zu ihm beugte und einen Kuss auf seine Stirn drückte. »Sie sagte: Ohne Fleiß kein Preis. Du, mein Schatz, bist ein Hauptpreis. Ich werde tun, was auch immer getan werden muss, damit wir zu einer Familie werden und dein Vater begreift, dass er uns nicht auseinanderreißen kann. Er ist im Augenblick sehr verletzt und aufgebracht, Nick, und wenn Menschen verletzt und aufgebracht sind, dann lassen sie das oftmals an

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