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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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es natürlich darauf ankommt, wessen Birne da weich ist. Die Frage ist, wer hat das geschickt? Die Person, die Seiner Lordschaft aufgelauert hat, oder jemand anderes?«
    Crouch blies die Luft aus den Wangen und kratzte sich mit seinem Haken den Bauch, während er über die Frage nachdachte. »Wüsst nich, woher jemand wissn sollt, was Seiner Lordschaft passiert is’, außer ’s war der Kerl, der ihm ans Leder wollt.«
    Gillian blinzelte. »Ah, ja. Ich verstehe. Nur der Lederkerl konnte wissen, wo Noble zu finden ist. Aber woher wusste dieser Kerl, dass ich auf Nethercote und nicht in der Stadt war? Schließlich stand unser Umzug nach Nethercote nicht in der Zeitung.«
    Crouch klemmte seine Lippe zwischen die Zähne. »Das is ’ne gute Frage, M’lady. ’ne richtig gute.«
    Gillian sah ihn einen Augenblick lang an. »Nun, das müssen wir uns wohl noch mal durch den Kopf gehen lassen. In der Zwischenzeit habe ich eine Aufgabe für Sie, von der Sie Lord Weston aber nichts erzählen dürfen.«
    »Ach du meine Güte, Mylady, Seine Lordschaft macht mich ’n Kopf kürzer, wenn ich was entgeg’n sein’ Wünsch’n tu.«
    Gillian lächelte. »Es ist nicht entgegen seinen Wünschen. Das heißt, das wäre es, wenn er es wüsste, aber er weiß es ja nicht, deshalb ist alles in Ordnung. Verstehen Sie?«
    Crouch stöhnte und rieb sich mit der unversehrten Hand die Augen. »Ich schätz, ja, M’lady. Was soll ich ’n tun?«
    Gillian holte einen Zettel unter einem Brief hervor, den sie geschrieben hatte, und reichte ihn ihm. »Ich möchte, dass Sie zur Bow Street gehen und ein paar von diesen Runners-Leuten anheuern. Ein halbes Dutzend sollte genügen, denke ich. Sie sollten bewaffnet sein, und wenn nicht, sorgen Sie dafür, dass sie Pistolen bekommen. Oder Musketen – was Sie für das Beste halten. Dann werden Sie sie mit Livreen ausstatten und hierherbringen. Wir verkleiden sie als Lakaien.«
    »Was wolln Se denn mit ’nem halb’n Dutzend bewaffneter Bow-Street-Runners-Lakaien?«
    Sie blickte den Piratenbutler missmutig an. »Die sind nicht für mich, Crouch, sondern für Seine Lordschaft. Zum Schutz. Noble ist in Gefahr, und da er mir verboten hat, das Haus zu verlassen, müssen Sie meine Beine sein und sich darum kümmern.«
    Crouch dachte kurz daran, ihr zu erzählen, dass schon drei von diesen Leuten im Haus waren, entschloss sich dann aber, es zu lassen. Lord Weston war schon wütend genug auf sie – wenn er herausbekam, dass sie seine Bow Street Runners kurzerhand von sich abgezogen und mit seinem Schutz beauftragt hatte – nicht auszudenken, was er dann anstellte.
    »Aye, M’lady, ich geb mein Bestes, aber ich kann Ihn’ nich versprechn, das ’s klappt.«
    Gillian lächelte ein Lächeln reinsten Sonnenscheins, das Crouch von Kopf bis Fuß erwärmte. »Ich bitte Sie nur darum, Ihr Bestes zu geben, Crouch«, sagte sie und widmete sich wieder ihrem Brief.
    Charlotte saß in ihrem Schlafzimmer und starrte in den Spiegel ihrer Frisierkommode, wobei ihr Blick nachdenklich ins Leere ging.
    »Sehr mysteriös«, sagte sie leise und leicht aufgewühlt vor sich hin.
    »Lady Charlotte?« Die Stimme ihrer Zofe riss sie aus ihrer Tagträumerei. »Lady Collins fragt nach Ihnen. Soll ich ihr ausrichten, dass Sie unpässlich sind?«
    »Nein, sag ihr, dass ich in wenigen Minuten unten bin.«
    Sie blickte auf den Brief in ihrer Hand. »Ach, Penny, einen Moment – sag Will oder einem der anderen, dass ich noch einen Brief für meine Cousine habe.«
    Sie stand auf und trat an den kleinen Schreibtisch, holte Tinte und Feder heraus und überlegte sich, was sie schreiben würde, während sie nach einem leeren Blatt Papier suchte.
    Liebe Cousine,
    die beigefügte Nachricht wurde an mich geschickt, da der Verfasser befürchtete, sie könnte dich nicht erreichen. Ich hoffe, du triffst ihn zur genannten Zeit am genannten Ort – ich glaube, es wäre gut für dich, wenn du dir anhörst, was er zu sagen hat, Gillian. Lass es mich bitte wissen, falls du Unterstützung brauchst.
    Deine dich liebende Cousine Charlotte
    Eine Falte erschien kurz zwischen ihren sanften Brauen, als sie ihre Zofe zurückrief. »Das ist einfach zu gut, um es zu verpassen. Ich frage mich, wen ich überreden könnte, einen kleinen Spaziergang mit mir zu unternehmen … ah, Caroline! Genau die Richtige. Penny, der Lakai wird noch eine weitere Nachricht zu überbringen haben.«
    »Charles, ich möchte, dass Sie diesen Brief hier überbringen.«
    »Gewiss, Lady

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