Ein Lord mit besten Absichten
er kam. Tremaynes Stimme drang gedämpft aus dem angrenzenden Ankleidezimmer und kündigte ihr an, dass Noble jetzt da war. Sie ließ sich mit untergezogenen Füßen vor dem Kamin nieder und wärmte das Getränk an. Zuerst würde sie dafür sorgen, dass er den Brandy trank, dann würde sie ihm von Nick erzählen.
Noble warf die Tür zu seinem Schlafzimmer auf und hielt auf dramatische Weise inne, eine Hand an der Tür, die andere auf seinem Herzen.
»Meine Liebe!«, sagte er mit tiefer Stimme, und Gillian hatte sofort das Gefühl, weiche Knie zu bekommen. Und als sie seine Augen erblickte, riss sie ihre auf – Allmächtiger, wie sollte sie je den Brandy in ihn hineinbekommen, wenn er
diesen
Blick zeigte? Wie sollte sie es nur schaffen, ihm das Glas zu reichen, wenn sie jedes Mal vor Vorfreude erbebte, sobald er sie nur ansah?
»Noble!«, stieß sie mit quietschender Stimme hervor, nahm das Glas in beide Hände und hielt es ihm entgegen.
»Gillian!«, antwortete er, ließ den Blick über ihre unbedeckten Körperteile schweifen – ein Blick, der keine Zweifel an seinen Absichten ließ – und ging auf sie zu. Ganz langsam. Und mit einem Lächeln. Gillians Hände zuckten, während sie den Brandy in dem dickbauchigen Glas schwenkte.
»Brandy?«, keuchte sie. Er sah das Glas nicht mal an, als er es ihr abnahm und auf den nächsten Tisch stellte, bevor er sich umdrehte und sie augenblicklich vom Boden fegte. Noch ehe sie wusste, wie ihr geschah, fand sie sich auf dem Schoß ihres Ehemannes wieder, wo der weiche Satin seines Nachthemds ihren Fingern schmeichelte.
Noble nahm zärtlich ihren Kopf zwischen die Hände und blickte ihr in die Augen. »Ich werde dich gleich sehr glücklich machen, meine Liebe.«
Gillian wand sich an seinem besten Stück, das sich draufgängerisch an ihren Schenkel presste. »Ja, das kann ich spüren, und es gelingt dir ja auch immer, Noble. Trotzdem solltest du lieber erst mal einen Schluck Brandy nehmen, ehe du mich glücklich machst. Der Tag war lang und anstrengend, und nun, da du wieder mit mir sprichst, brauchst du wahrscheinlich eine kleine Unterstützung, um entspannen und dein erregtes … äh … Gemüt beruhigen zu können.«
Sie hielt ihm den Brandy wieder vor die Nase. Er nahm das Glas und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. Kurz bevor seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt, hörte Gillian das Klirren des Glases, als er es wieder auf dem Tisch abstellte.
»Hm, ja, mein Schatz, stöhne für mich«, hauchte er an ihren Lippen. »Ich liebe es, wenn du stöhnst, Gillian. Dann muss ich von Kopf bis Fuß erschaudern. Stöhne noch einmal.«
Gillian öffnete die Augen und blickte ihren Lord von Schaudern an. »Erst einen Schluck Brandy.«
Er reichte ihr das Glas. »Nein, du sollst ihn trinken«, sagte sie schnell und schob es von sich.
»Ich möchte jetzt aber nichts; trink du ihn«, entgegnete er, während er das Glas an ihre Lippen führte.
»Nein!«, quiekte sie und presste die Lippen zusammen, bis er es wegnahm. Herr im Himmel, war es denn so schwer, ihm ein einziges Schlückchen einzuverleiben?
»Ein einziges Schlückchen wovon?«, fragte er mit halb gesenkten Lidern, als er sie in einen Blick hüllte, der so verführerisch war, dass ihre Haut vor Erregung zu prickeln begann. Seine Hände entfachten diese köstlichen, vertrauten kleinen Feuer auf ihrem gesamten Körper und verwandelten das Kribbeln in ein tosendes Inferno. Sie blickte an sich herab. Wie hatte er es nur geschafft, ihr das Nachthemd auszuziehen, ohne dass sie etwas davon mitbekommen hatte?
»Das erzähle ich dir, wenn du mir verrätst, was da drin ist«, sagte er und machte sich daran, an ihrem Nacken zu knabbern. »Ist das gut für mich? Etwas, das meine Ausdauer steigert? Etwas, das die Quelle der Energie und Männlichkeit hervorsprudeln lässt? Ist es« – er glitt an ihrer Ohrmuschel entlang, während sie leise stöhnte – »etwas, das es mir erlaubt, dich die ganze Nacht lang zu beglücken, und zwar ohne Unterbrechung?«
»Oh ja«, bestätigte Gillian, während ihr Verstand sich weigerte, einen anderen als diesen äußerst reizvollen Gedanken zuzulassen. Nobles Gesicht schwebte über ihr und sein Atem verschmolz mit ihrem; seine Lippen waren so nah, dass sie die Hitze seines Mundes spüren konnte.
»Gut, dann will ich es nehmen, meine bezaubernde Frau. Danach will ich dich mit dem nächsten Punkt auf meiner Liste vertraut machen, und sobald du meinen Namen mindestens vier Mal gen Himmel
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