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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Liebes, glaub mir. Was die Ereignisse des gestrigen Abends angeht …«
    »Regsam, vielleicht, oder voll von diesen wunderbaren, kleinen Überraschungen, die das Leben stets für mich bereitzuhalten scheint, aber unorganisiert und strukturlos?«
    »Doch. Wie, bitte schön, würdest du so etwas sonst erklären?« Er zeigte auf ihre blauen Hände.
    Sie betrachtete sie. »Neugier?«
    »Neugier, meine Liebe, führt zu nichts anderem als Chaos, wenn sie nicht durch gesunden Menschenverstand und kluge Überlegung im Zaum gehalten wird. Und eine chaotische Lebensführung ist, wie wir bereits ausführlich erörtert haben, einem glücklichen Zuhause ganz und gar nicht zuträglich.«
    »Aber, Noble …«
    Er ignorierte ihre Proteste und verwendete fünfzehn Minuten darauf, ihr die Wichtigkeit von Kontrolle und Ordnung im eigenen Leben zu verdeutlichen. Er lief vor der Kredenz auf und ab, und seine Schritte wurden länger, wenn er mit großen Gesten bestimmte Punkte hervorhob. Äußerst wortgewandt brachte er sowohl seine Argumente als auch zahlreiche Beispiele zu ihrer Erbauung an. Er freute sich zu sehen, dass er ihre volle Aufmerksamkeit genoss. Ihr Blick klebte förmlich an seinem, während er ihr plausible und wertvolle Gründe lieferte, warum sie es lernen musste, ihr Leben seinem anzupassen, und wie glücklich ihr gemeinsames Leben von dem Moment an wäre, sobald diese scheinbar unüberwindliche Aufgabe erledigt sei.
    »Nun, meine Liebe«, beendete er seinen Vortrag, indem er seine Taschenuhr herausangelte und einen Blick daraufwarf, »ich habe noch eine Verabredung, doch ehe ich gehe, würde ich gern erfahren, was du für heute geplant hast.«
    »Hm?«, fragte sie verträumt, den Blick noch gespannt auf ihn gerichtet.
    »Deine Pläne.«
    »Hast du schon mal darüber nachgedacht, etwas mehr Farbe zu tragen, Noble? Eine farbige Weste vielleicht? Nicht dass du in Schwarz nicht herrlich elegant aussiehst, aber ich dachte, vielleicht würdest du hin und wieder gerne etwas Farbe tragen.«
    Er sah sie vorwurfsvoll an. »Was hat die Art, wie ich mich kleide, mit deinen Plänen für den heutigen Tag zu tun?«
    Sie antwortete ihm mit weit aufgerissenen Augen. »Tja, nichts, ich wollte es nur wissen. Ach, egal, es ist nicht so wichtig. Meine Pläne für heute – also, ich denke, dass Charlotte noch vorbeikommt, um gemeinsam mit mir zu überlegen, wie ich den Salon neu gestalten könnte, was du mir ja gestattet hast. Und wir haben vor, einen … eine Bekannte zu besuchen. Und danach, dachte ich, gehe ich mit Nick zum Regent’s Park, in den Zoo. Würdest du gerne mitkommen?«
    »Nein, danke, ich habe noch einige Dinge zu erledigen. Also dann, ich hoffe, du verlebst einen angenehmen Tag und beherzigst die Regeln, über die wir gesprochen haben.«
    »Regeln?« Sie blinzelte ihn an.
    »Ja, von denen wir den ganzen Morgen geredet haben. Ich begleite dich heute Abend zur Gesellschaft bei den Gayfields, wenn ich es schaffe; ansonsten werden dich Harry oder Sir Hugh abholen, und dann treffen wir uns später dort.«
    »Aber, Noble, wo …«
    Er war bereits aus der Tür, noch ehe sie ihn fragen konnte, wie denn
seine
Pläne für heute aussahen. Und über welche Regeln hatten sie gesprochen? Vielleicht hätte sie ihm doch besser zuhören und nicht träumen sollen, aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Wann auch immer er seine Strafpredigten begann, die ihr so vorkamen, als bekäme sie sie jeden einzelnen Tag ihrer noch jungen Ehe zu hören, schweiften ihre Gedanken ab.
    Sie musste diese Angewohnheit unbedingt ablegen; eine Angewohnheit, der man in Anwesenheit des Lords der Küsse besser nicht nachgab. Er kannte genügend Wege, um sie von ihrem Ziel abzulenken, dabei musste sie ihm nicht auch noch behilflich sein, indem sie nicht zuhörte, wenn er etwas zu sagen hatte.
    Noble lehnte sich bei
Boodle’s
in den Sessel zurück und entließ den Diener mit einem Wink. »Guten Morgen, Harry. Du machst einen sehr zufriedenen Eindruck. Darf ich deiner Miene entnehmen, dass du Erfolg hattest?«
    »Leider nicht den Erfolg, den du dir wünschst, mein Freund.« Lord Rosse hielt dem Schwarzen Earl ein silbernes Zigarrenetui unter die Nase. »Nichtsdestotrotz komme ich mit interessanten Neuigkeiten. Wusstest du, dass Mariah verschwunden ist?«
    Noble schwieg einen Moment, während er sich eine Zigarre anzündete. »Ich hatte schon so einen Verdacht, denn ihr Haus in Kensington war plötzlich geräumt. Hat ihre Schwester vielleicht eine Ahnung,

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