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Ein Lotterie-Loos

Ein Lotterie-Loos

Titel: Ein Lotterie-Loos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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denn das ist Fräulein Sigrid Helmboë von Bamble.
    – In welchem Tone er das sagt, der wackere Bursche! bemerkte der Professor, und wie er gar dabei erröthet. Ei, ei, sollte es der Zufall etwa gar fügen, daß jenes Fräulein Sigrid Helmboë von Bamble ausersehen sei, einst Frau Joël Hansen von Dal zu werden?
    – Ja, Herr Sylvius, bestätigte Hulda, Sigrid, die ich als meine beste Freundin betrachte.
    – Schön, also noch eine Hochzeit! rief Sylvius Hog. Ich bin sicher, daß man mich auch dazu einladen wird, und werde schon nichts Anderes thun können, als derselben ebenfalls beizuwohnen. Da wird’s aber entschieden nothwendig, als Abgeordneter des Storthing meine Amtsniederlegung zu melden, denn offenbar dürfte es mir an Zeit fehlen, bei den Sitzungen ferner anwesend zu sein. Nun also, mein wackerer Joël, ich bin Ihr Trauzeuge, nachdem ich erst, wenn Sie nichts dagegen haben, als solcher Ihrer Schwester gedient habe. Ich sehe schon, Ihr macht mit mir, was Ihr wollt, oder vielmehr, was ich selbst gerne will. Umarmen Sie mich, kleine Hulda; geben Sie mir die Hand, mein Sohn, und nun wollen wir an meinen Freund Help
junior
in Bergen schreiben!«
    Die Geschwister verließen das Zimmer im Erdgeschoß, von dem der Professor zu sagen liebte, daß er es in Erbpacht nehmen wolle, und gingen wieder mit etwas erneuter Hoffnung an ihre Arbeit.
    Sylvius Hog war allein zurückgeblieben.
    »Das arme Mädchen! Das arme Mädchen! murmelte er; ja, ich habe einen Augenblick ihren Schmerz hinweggetäuscht, habe ihr einige Beruhigung eingeflößt!… Aber es ist doch eine sehr lange Verzögerung, und in jenen Meeren, welche zu dieser Jahreszeit der Schrecken genug bieten…. Wenn Ole nicht mehr heimkehren sollte!«
    Schon in der nächsten Minute schrieb der Professor an die Rheder in Bergen; in seinem Briefe ersuchte er dieselben um möglichst eingehende Benachrichtigung über Alles, was mit dem »Viken« und mit seiner Fahrt auf den Fischfang zusammenhing, er wünschte Auskunft darüber, ob irgend ein vorhergesehener oder unvorhergesehener Umstand diesen veranlaßt haben könne, einen anderen Hafen anzulaufen. Vorzüglich kam es ihm darauf an, zu erfahren, wie die Kaufherren und Seeleute von Bergen sich diese Verzögerung erklärten. Endlich bat er seinen Freund Help
junior
, die sorgfältigsten Erkundigungen einzuziehen und ihm mit dem rückkehrenden Postboten Nachricht zukommen zu lassen.
    Dieser so dringliche Brief belehrte den Empfänger auch, warum Sylvius Hog an dem jungen Steuermann des »Viken« so warmen Antheil nahm und für welchen Dienst er der Verlobten desselben verpflichtet sei, auch welche Freude es für ihn sein würde, den Kindern der Frau Hansen einige Aufklärungen geben zu können.
    Sobald der Brief geschlossen war, besorgte ihn Joël nach der Post in Moel, von wo er am nächsten Tage mit abgehen sollte. Am 11. Juni würde derselbe in Bergen sein, und am 12. oder spätestens am Morgen des 13. konnten sie von Help
junior
eine Antwort in den Händen haben.
    Fast drei Tage sollten sie auf eine Antwort warten! Wie lang würden diese erscheinen! Durch seine tröstlichen Worte, seine ermuthigenden Gründe gelang es jedoch dem Professor, diese Zeit der spannenden Erwartung weniger fühlbar zu machen. Jetzt, wo er das Geheimniß Huldas kannte, fehlte es ihm ja nie an einem gern gehörten Gesprächsthema, und wie viel Trost gewährte es Joël und seiner Schwester, ohne Unterlaß von dem Abwesenden reden zu können.
    »Gehöre ich denn jetzt nicht zu Eurer Familie? wiederholte öfters Sylvius Hog. Ja, als so etwas wie ein Onkel, der Euch von Amerika aus oder sonstwoher bescheert worden wäre?«
     

    Der Professor schrieb… (S. 95.)
     
    Und weil er eben zur Familie gehörte, konnte man auch keine weiteren Geheimnisse vor ihm haben.
    Das Auftreten der beiden Kinder gegen ihre Mutter war ihm ja nicht unbemerkt geblieben. Die Zurückhaltung, deren sich Frau Hansen so auffällig befleißigte, mußte seiner Meinung nach noch eine andere Ursache haben, als die Unruhe, in der Alle bezüglich Ole Kamp’s schwebten. Er glaubte das also gegen Joël erwähnen zu müssen, doch dieser wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Er versuchte dann, Frau Hansen selbst zu erforschen, diese hielt sich aber so verschlossen, daß er darauf verzichten mußte, ihr Geheimniß zu durchdringen. Die Zukunft würde ihm darüber ja Aufklärungen verschaffen.
    Sowie Sylvius Hog vorausgesehen, traf die Antwort von Help
junior
am Morgen des

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