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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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brauche ich Ihnen sicherlich nicht zu erklären! Lassen Sie ihn in
Ruhe, und beschmutzen Sie nicht seinen guten Ruf!“ Er brüllte so laut, dass man
jede Ader an seinem Hals anschwellen sah.
    Für Manuel war das Gespräch beendet. Um seine Besucher zum
Gehen aufzufordern, ging er demonstrativ zur Tür und riss sie auf. Er hatte
seine Rechnung allerdings ohne Marc Stevens gemacht, der jetzt seine Lautstärke
gleichermaßen um einige Phon steigerte.

    „Sie setzen sich au-gen-blick-lich wieder dahin, Manuel! Wir
sind noch lange nicht fertig!“ Er stand auf, lief energisch auf den jungen Mann
zu, packte ihn an einem Arm, zog ihn bis zum Schreibtisch hinter sich her und
drückte ihn äußerst unsanft auf seinen Stuhl zurück. Dann setzte er sich selber
wieder hin. „Okay, Manuel“, sagte er ganz ruhig. „Können wir jetzt wie
erwachsene Menschen miteinander reden? – Hören Sie mir bitte jetzt zu! Sie
können später alles sagen, was Sie denken.“ Manuel schmollte stumm, während
Marc weiter berichtete. „Ihre Mutter traf vor ein paar Monaten Robert Kaiser in
einem Hotel in Deutschland. Er verlangte Sex von ihr, und zwar genauso pervers
wie sie es mit Ihrem Vater immer tun musste. Kaiser erzählte ihr von
Videoaufnahmen einer versteckten Kamera aus dem elterlichen Schlafzimmer, da
oben im Penthouse.“
    Pilar richtete nun das Wort an Manuel. „Diese Dame hier
arbeitete damals in dem besagten Klub. Sie wird Ihnen jetzt ein paar Dinge über
Ihren Vater erzählen.“
    Manuel hörte widerwillig zu. Als die Prostituierte zu Ende
berichtet hatte, grinste er Marc hämisch an. „Ach, Señor Stevens! Kennen Sie
sich denn überhaupt nicht aus? Für wie blöd halten Sie mich eigentlich? Für
Geld macht eine Puta wie die da alles! Das ist nämlich ihr Job! Wie viel haben
Sie ihr dafür bezahlt, damit sie hier aufkreuzt und meinen Vater verleumdet?
Und wie naiv sind Sie denn überhaupt, Señor Stevens? Ich warne Sie ...“
    Manuel standen die Tränen in den Augen, und seine Stimme war
kurz davor zu brechen. Er sprach sehr leise und langsam weiter. „... Christina
Klasen ist eine habgierige und eiskalte Mörderin, und wenn Ihnen Ihr Leben lieb
ist, sollten Sie diese Frau zum Teufel schicken! – Dorthin, wo sie hingehört.“ 
    Jetzt hielt Marc nichts mehr in seinem Sessel. „Okay! Ich
verstehe!“ Er packte Christinas Sohn am Arm und zwang ihn aufzustehen. „Haben
Sie hier irgendwo einen Videorecorder?“ Er hielt Manuel das Videoband unter die
Nase. „Ich hätte Ihnen das hier sehr gerne erspart, aber ich glaube, da müssen
Sie jetzt durch, Manuel! Sie haben es ja nicht anders gewollt!“
    „Was soll das sein?“, fragte Manuel. „Das werden Sie dann
schon sehen“, sagte Marc. „Kommen Sie, Manuel!“
    Die beiden Frauen erhoben sich ebenfalls von ihren Plätzen.
„Nein, Pilar! Das ist jetzt reine Männersache.“ Er zog Manuel hinter sich her.
Der Junge ging widerwillig mit. „Marc!“, rief Pilar ihm hinterher. „Er kann
nichts dafür! Er weiß es einfach nicht besser! Denken Sie daran!“
    Draußen ließ er den Jungen wieder los. Manuel schaute ihn
unsicher und verschreckt an.
    Mein Gott! Es ist als würde mich Christina höchstpersönlich
ansehen, dachte er, und Manuel tat ihm auf einmal entsetzlich leid, wie er
jetzt mit gesenktem Kopf und herunterhängenden Schultern vor ihm her ging.
Christinas Sohn hatte keine Ahnung, was jetzt auf ihn zukam und schien vor
lauter Verunsicherung eher ein hilfloses Kleinkind, als ein erfolgreicher
Geschäftsmann zu sein.
    Die beiden Männer standen im Fernsehraum, und Manuel ließ
die Kassette abspielen. Es dauerte nur einige Sekunden, bis der „Autokaiser“ zu
sehen war. „Kennen Sie den?“, fragte Marc. „Ja, natürlich! Das ist Robert, ein
guter Freund meines Vaters. – Aber was tut der denn da bloß!?“ Manuel starrte
schockiert auf den Bildschirm. Die Filmszene wechselte, und der Junge entdeckte
nun seinen Vater.
    Manuel zitterten die Knie, und sein Puls raste. Ihm wurde es
ganz schwindelig, und er atmete schwer. Marc schaltete den Fernseher aus, hakte
ihn unter und führte ihn zu einem Sessel. Manuel saß mit starrem Blick wie ein
Häufchen Elend dort. In ihm brach gerade eine Welt zusammen. Das Heiligenbild
seines Vaters konnte man in seinen Augen in tausende Stückchen zerbrechen
sehen. Er begann bitterlich zu weinen. „Hat er das,... hat er das wirklich mit
meiner Mutter gemacht?“ Marc legte einen Arm um Manuels Schultern. „Ja, Junge.
Das und noch

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