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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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Weg läuft. Ich habe mich auch schon ein wenig mit Tina, seiner Assistentin,
angefreundet, weißt du?“ 
    „Ihr habt euch sozusagen beim Pullern kennen gelernt.“
Christina konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, doch Gaby fand das gar nicht
lustig. „Meinst du denn nicht, dass er auf mich abfahren könnte?“
    „Doch, natürlich könntest du ihm gefallen. Du bist wirklich
superhübsch!“,  lobte Christina sie. „Aber was soll ich denn hier? Der steht
doch nur auf deine Altersklasse, oder?“
    „Ich wollte ja nur, dass du ihn auch mal live und in Farbe,
ich meine so richtig lebendig, sehen kannst.“ Sie waren nun in der
Damentoilette. „Wir können ja gleich anschließend bei Tina vorbeigehen. Dann
stelle ich sie dir vor. Wenn wir Glück haben steht seine Tür offen, und wir
können einen Blick auf ihn werfen“, schlug Gaby vor. „Und er auf dich!“,
alberte Christina.
    „Na, du kapierst ja voll schnell! Genauso habe ich mir das
gedacht“, triumphierte die Jüngere.
     
    Gaby klopfte an der Tür mit der Aufschrift „Stevens
Productions“ an. „Morgen Tina, ich wollte dir nur mal schnell meine neue
Kollegin, Christina Klasen, vorstellen!“ Gaby schielte sofort auf die offene
Türe an der gegenüberliegenden Wand und stupste Christina in die Seite, damit
sie es auch bemerkte. Christina nickte und reichte der ebenfalls blonden
Assistentin die Hand. „Guten Morgen, ich freue mich Sie kennen zu lernen!“ Tina
war auch jung und hübsch, aber Gaby konnte sie gewiss nicht das Wasser reichen.
„Tina, ich heiße Tina! Du kannst du zu mir sagen. Das machen wir hier alle so.“
    „In Ordnung, ich bin Christina.“ Sie wusste eigentlich gar
nicht, was sie noch sagen sollte. „Schönes Büro hast du hier, wirklich.“
    Gaby lief mit einem Mal puterrot an, denn da kam er, der
große Marc Stevens, aus seinem Büro. Christina war angenehm überrascht. Aus dem
burschikosen Sprücheklopfer und Wichtigtuer ihrer Jugendzeit war in den letzten
zwei Jahrzehnten ein Bild von einem Mann geworden. Stevens war gar nicht so
groß wie Christina sich das vorgestellt hatte. Sie schätzte ihn auf ungefähr
einen Meter fünfundachtzig. Aber er hatte ein breites Kreuz und die schönsten
blauen Augen, die Christina in ihrem ganzen Leben jemals gesehen hatte. Seine
Haare waren eindeutig blond gesträhnt und stufig geschnitten. Im Nacken trug er
sie ziemlich lang, und die locker in die Stirn gefönten Strähnen sollten
offenbar seine Geheimratsecken überdecken. Er sah alles in allem ein gutes
Stück jünger aus als er in Wirklichkeit war. Der hat schon ‘was!, dachte
Christina für sich. „Tina, hast du die Verträge fertig?“, fragte Stevens seine
Assistentin.
    Er bemerkte jetzt erst Tinas Besuch und grüßte sehr
freundlich, mit leiser und unerwartet sanfter Stimme. „Guten Morgen.“ Christina
hätte einen anderen Gruß von dem größten Macho Deutschlands erwartet. Ungefähr
folgenderweise: „Hey, Mädels! Alles im grünen Bereich?“
    Er sagte aber nur sehr ruhig und irgendwie ungeahnt solide:
„Guten Morgen.“
    Sein Blick verharrte etwas länger auf Christina. Er schaute
ihr unverblümt in die Augen, während er an Tinas Schreibtisch auf seine
angeforderte Schriftstücke wartete. Der kann ja schauen! – Na, was der kann!
Sie schaute ohne Umschweife zurück und erwiderte seinen Gruß. „Guten Morgen.“
    Stevens wandte sich wieder Tina zu, die ihm einige Unterlagen
reichte und verschwand damit wieder in seinem Arbeitszimmer. Jetzt zog er, sehr
zu Gabys Bedauern, seine Bürotür hinter sich zu. „Na, dann ist dein Tag für
heute ja gerettet!“, grinste Tina Gaby an.
    „Ich denke mal, dass wir jetzt wieder gehen sollten“,
forderte Christina die offensichtlich vollständig verwirrte Blondine auf.
    „Tschüs Tina! Bis bald mal!“, verabschiedete sie sich und
schob Gaby aus dem Raum.
    „Hey, Kleine! Was ist mit dir denn los? Du bist ja
vollkommen durch den Wind! Na, Gott sei Dank, dass Stevens nicht mit dir
gesprochen hat! Du hättest doch nur noch wirres Zeug von dir gegeben.“
    Gaby hörte gar nicht richtig zu. Sie starrte mit entrücktem
Blick auf die Aufzugknöpfe.  „Ist er nicht großartig? Oh, der sieht ja soooo
gut aus!“ Christina stimmte ihr zu. „Ja, für sein Alter sieht Stevens wirklich
klasse aus. Er hat sich ganz gut gehalten, hätte ich echt nicht gedacht.“
    „Oh, Christina! Marc ist einfach hammermäßig! Der kann jede
haben, wirklich Je-de! Weißt du das eigentlich?“
    „Na gut! Du

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