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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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solltest dich lieber auf nichts einlassen“, warnte er. „An deiner Stelle würde ich ihr nicht trauen.“ Er neigte den Kopf zur Seite, so wie es auch Rashid häufig tat, wenn ihm etwas Kopfzerbrechen bereitete. „Bist du sicher, dass sie dich nicht bei nächster Gelegenheit verrät? Die Boulevardpresse würde sich begeistert auf diese Story stürzen. Deine Pilotin hat nichts zu verlieren, und es würde viel Geld für sie dabei herausspringen.“
    â€žBis jetzt habe ich den Eindruck, dass sie nur darauf aus ist, ihren Vater zu finden. Ich werde allerdings wachsam sein.“
    Rashid blickte wieder aus dem Fenster, damit sein Zwillingsbruder seinen Gesichtsausdruck nicht sah. Er musste in der Tat damit rechnen, dass Bethanne ihr eigenes Spiel treiben würde. Das Risiko musste er jedoch eingehen, um das Abkommen, an dem er seit Monaten arbeitete, endlich unter Dach und Fach zu bringen. Bei einem Deal in dieser Größenordnung war er auf die Unterstützung des Ministers angewiesen.
    Sein Bruder brauchte nicht zu wissen, dass er seine Zustimmung zur Verlobung, die seine Mutter und al Benqura eingefädelt hatten, bereits bereut hatte. Auch wenn Haile aus einer äußerst angesehenen Familie kam und er nach einer unglücklich verlaufenen Liebe keinen Wert mehr auf romantische Gefühle legte.
    Er erzählte Khalid auch lieber nichts über das überraschend aufgeflackerte Begehren beim Anblick von Bethanne. Sie war so ganz anders als alle Frauen, die er bisher kennengelernt hatte. Nach der idealen Frau gefragt, hätte er eine kleine Brünette mit braunen Augen und attraktiven Rundungen beschrieben. Nichts davon traf auf Bethanne zu. Groß und blond, mit blauen Augen und einer fast knabenhaft schlanken Figur hatte sie sofort sein Interesse geweckt.
    Selbst nachdem er erfahren hatte, dass sie Hanks Tochter war, hätte er dem Wunsch, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, am liebsten nachgegeben. Doch das ist unmöglich, dachte er, nicht bei diesem Vater. Sie würden Theater spielen, bis das Ölgeschäft abgeschlossen war, und dann wieder getrennte Wege gehen.
    â€žIch hoffe, du weißt, was du tust“, sagte Khalid. „Ich reise für ein paar Tage in den Süden. Ich muss an der Pipeline von Bohrturm Nummer vier nach dem Rechten sehen. Da ist irgendwo ein Leck. Wenn das zu brennen anfängt, haben wir die Katastrophe.“ Er stand auf. „Vielleicht sollte ich den neuen Jet für dich einfliegen.“
    â€žDas ist mein Spielzeug. Kauf dir einen eigenen.“
    Khalid lachte amüsiert auf. „Ich brauche keinen. Ich nehme ein Kleinflugzeug von der Firma“, sagte er.
    â€žDu musst dich nicht persönlich vor Ort um jedes Problem kümmern“, belehrte Rashid seinen Bruder. „Und wenn wirklich ein Feuer ausbricht, sollen andere es löschen.“
    â€žHey, das ist mein Job.“
    Ãœber dieses Thema debattierten sie in regelmäßigen Abständen. Rashid drehte sich um und ließ den Blick kurz über die Narbe gleiten, die Khalids rechte Gesichtshälfte entstellte. Das Feuer, das die Verbrennungen verursacht hatte, war zu guter Letzt gelöscht worden. Von Khalid persönlich. Doch nicht einmal dieses erschütternde Erlebnis hatte es vermocht, ihn an den Schreibtisch zu fesseln. Nach wie vor arbeitete er auf den Erdölfeldern. Seine Elitetruppe, die Brände bekämpfte, kam bei allen Katastrophen zum Einsatz.
    Beide Brüder hatten nach dem Tod ihres Vaters ein Vermögen geerbt und fühlten sich dem Familienunternehmen verpflichtet. Doch während Rashid sich auf dem Weltmarkt tummelte und Routinearbeiten lieber an kompetente Mitarbeiter delegierte, war sein Bruder der Faszination der Ölgewinnung erlegen. Die Bedrohung durch verheerende Brände stellte eine andauernde Herausforderung dar. Die Angst um diesen Sohn bereitete ihrer Mutter viele schlaflose Nächte.
    Plötzlich klingelte das Telefon.
    â€žIst sie angekommen?“, vernahm Rashid die Stimme seiner Mutter.
    Mit spöttischem Lächeln deutete Khalid eine Verbeugung an und verließ das Büro.
    â€žJa, sie ist da und wohnt in Großmutters Villa“, erklärte Rashid. Noch eine Front, an der er würde kämpfen müssen. Seine Mutter war die treibende Kraft hinter der Verbindung mit Haile gewesen. Ihre eigene Ehe war von den Eltern arrangiert worden, und sie wünschte, dass auch ihre Söhne

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