Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
Vom Netzwerk:
Bethanne.
    Dankbar für den Themenwechsel, holte sie weit aus.
    Rashid machte es Freude, ihrer lebhaften Erzählung zu lauschen, und irgendwann warf er seiner Mutter einen verstohlenen Blick zu. Ihre höfliche Miene verriet ihm, dass sie nicht beeindruckt war. Er verspürte einen Anflug von Mitleid mit ihr. Sie hatte sich so sehr auf Hailes Ankunft gefreut, die sie auf einer Marokkoreise kennengelernt hatte.
    Er hatte nur Fotos von der jungen Frau gesehen. Gewiss, sie war hübsch, aber bestimmt keine so vielschichtige Persönlichkeit wie Bethanne. Auch bezweifelte er, dass sie in Gegenwart seiner Mutter aus sich herausgegangen wäre.
    Bethannes amüsante Art, etwas über ihre Erfahrungen zu berichten, fesselte ihn. Außerdem schien sie sich auf jede Situation einstellen zu können. Eine reizendere Partnerin für diesen Abend hätte er sich nicht vorstellen können. Er stellte sich plötzlich vor, wie es wäre, mit ihr verheiratet zu sein. Langweilig würde es bestimmt nie.
    Wen interessiert schon meine Lebensgeschichte? dachte Bethanne, auch wenn Rashid hin und wieder interessiert Zwischenfragen stellte. Ihn schienen ihre Erlebnisse als Air-Force-Pilotin zu faszinieren. Seine Mutter hingegen wirkte eher schockiert.
    Bethanne blickte sich um. Die elegant eingerichtete Penthouse-Wohnung mit Blick über die Hauptstadt beeindruckte sie sehr. Auf der umlaufenden Dachterrasse standen unzählige Pflanzenkübel mit exotischen Blumen, deren Duft durch die offene Balkontür hereindrang.
    â€žSie haben ein wunderschönes Zuhause“, wandte sie sich herzlich an ihre Gastgeberin, auf der Suche nach einem neuen Gesprächsthema.
    Shahara al Harum nickte würdevoll. „Ich habe es für meinen Mann eingerichtet. Er liebte es, sich mit schönen Dingen zu umgeben, wenn er sich von der Außenwelt zurückziehen wollte.“ Sie blickte zu ihrem Sohn hinüber. „Gemeinsamkeiten sind wichtig für eine glückliche Ehe.“
    Bethanne sah Rashid ebenfalls an. Seine Mutter nahm ihnen ihre enge Beziehung offenbar nicht ab. Würde er ihr jetzt die Wahrheit sagen?“
    â€žSicher sollte man ähnliche Vorlieben haben“, bemerkte Rashid. „Allerdings hat es auch etwas für sich, wenn man immer wieder Neues aneinander entdeckt, denn nur so behält die Partnerschaft ihren Reiz.“
    Seine Mutter warf Bethanne einen kühlen Blick zu, ehe sie ihrem Sohn zunickte. „Da hast du sicher recht.“
    Danach wurde nicht mehr viel gesprochen, und wenig später brachen Bethanne und Rashid auf.
    Während der Rückfahrt schwiegen sie fast die ganze Zeit, und Bethanne mutmaßte, dass er es wohl inzwischen bereute, sie seiner Mutter vorgestellt zu haben. Vielleicht würde er ihr noch heute Abend sagen, dass er sie nicht mehr brauchte. Der Gedanke deprimierte sie.
    Als sie wenig später die Villa erreichten, sagte er jedoch zu ihrer Überraschung: „Es ist noch früh. Wenn du nicht zu müde bist, könnten wir uns vielleicht noch einen Moment auf die Veranda setzen.“
    â€žDas wäre schön. Hören wir jetzt mit dieser Farce auf, nachdem wir festgestellt haben, dass deine Mutter mich nicht mag?“
    â€žSie bestimmt nicht über mein Leben. Sie ist verärgert, weil ich Haile nicht mitgebracht habe, das ist alles.“
    â€žEs ist mehr als das. Sie kann mich nicht leiden. Nicht nur, weil ich nicht Haile bin, sondern wegen allem, was ich verkörpere“, entgegnete sie. Sie legte keinen Wert darauf, jedermanns Darling zu sein. Dennoch wurmte es sie ein bisschen, dass sie vor den Augen seiner Mutter keine Gnade gefunden hatte.
    â€žEs ist belanglos.“
    Natürlich nicht. Es war ja nur ein Spiel. Sobald das Ölabkommen unterzeichnet war, würde sie in das nächste Flugzeug nach Texas steigen und wieder in ihr gewohntes Leben zurückkehren.
    â€žDie Wohnung deiner Mutter ist fantastisch“, sagte sie, um ein unverfängliches Thema bemüht. „Bist du dort aufgewachsen?“
    â€žDort und an verschiedenen anderen Orten.“
    Rashid ließ seinen Blick über den Garten schweifen, wo Wege und markante Pflanzen indirekt beleuchtet wurden. Er hörte das sanfte Rauschen des Meeres, das sich so sehr von den Hintergrundgeräuschen in der Stadt unterschied. „Mein Zuhause ist nicht so schön wie dieses Anwesen. Es liegt im Zentrum, unweit dem meiner Mutter. Ich wohne gern dort, aber

Weitere Kostenlose Bücher