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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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säumten herrschaftliche Anwesen die Küstenstraße. Je weiter sie die Stadt hinter sich ließen, desto mehr breitete sich die Wüste aus. Bald gab es nur noch den Ozean und Sand, so weit das Auge reichte.
    â€žWir sollten die Ruinen zu Fuß erkunden“, schlug Rashid vor, als Teaz den Wagen schließlich anhielt. Außer den sandverwehten Überbleibseln von Gebäuden, die vor langer Zeit ein blühendes Dorf gebildet hatten, war kein Mensch weit und breit zu sehen.
    â€žFrüher befand sich hier eine kleine Hafenstadt. Im Wasser sieht man noch einige Reste von den alten Kaimauern. Schätzungen zufolge sind sie über zweitausend Jahre alt.“
    â€žDa kann Amerika, das erst im 15. Jahrhundert von den Europäern besiedelt wurde, nicht mithalten. Deshalb fasziniert mich das alles hier so sehr.“
    Bis zum Sonnenuntergang hatten sie das Land fast bis zur Grenze erkundet, und Bethanne hatte jeden Augenblick genossen. Rashids Liebe zu Quishari wirkte ansteckend, und sie spürte, wie viel Freude es ihm machte, seine Begeisterung mit ihr zu teilen.
    â€žMorgen können wir das alles noch einmal vom Flugzeug aus betrachten. Ein Stück weiter westlich gibt es einige größere bewohnte Oasen. Die sind auch einen Abstecher wert“, sagte Rashid.
    Als sie wenig später vor der Villa vorfuhren, stieg er ebenfalls aus und begleitete Bethanne zur Tür.
    Ein Bediensteter öffnete und wechselte einige Worte mit ihm.
    â€žWir haben Besuch“, erklärte Rashid ihr daraufhin auf Englisch. „Mein Bruder ist hier.“
    â€žOh. Soll ich mich nach oben zurückziehen?“
    â€žNein, ich möchte dir Khalid gern vorstellen.“
    Sie gingen in den Salon. Ein Mann, der in einem Sessel sitzend die Zeitung gelesen hatte, erhob sich bei ihrem Eintreten. Bei seinem Anblick musste Bethanne blinzeln. Er sah genau aus wie Rashid. Die beiden waren also Zwillinge!
    Als er sich ihnen zuwandte, bemerkte sie, dass sich eine Narbe über seine rechte Gesichtshälfte zog. Sie hielt den Atem an. Sicher war sie die Folge eines Unfalls beim Löschen eines Ölfeuers.
    â€žBethanne, das ist Khalid.“
    â€žIch freue mich, Sie kennenzulernen. Rashid hat gar nicht erwähnt, dass er einen Zwillingsbruder hat.“
    Khalid nickte, dabei bewegte er sich nicht von der Stelle, sondern sah sie misstrauisch an.
    â€žMir hat er von dem Plan, alle an der Nase herumzuführen, erzählt. Ich halte das für keine gute Idee.“
    Seine harschen Worte ließen sie zusammenzucken. Sie warf Rashid einen Blick zu. Der hob nur die Schultern. „Findest du? Wenn ich uns damit bis zur Vertragsunterzeichnung die Wölfe vom Hals halten kann, ist sie nicht schlecht. Was führt dich her?“
    â€žIch wollte sie kennenlernen“, erklärte Khalid.
    Bethanne ging zu einem Sessel und setzte sich. „Das haben Sie jetzt. Noch Fragen?“ Sie hatte sich in der Vergangenheit schon öfter mit angriffslustigen Passagieren auseinandersetzen müssen. So etwas warf sie nicht aus der Bahn.
    â€žGeh nicht zu weit“, warnte Rashid seinen Bruder.
    â€žWas erhoffen Sie sich von dem Ganzen?“ Khalid ging nicht auf Rashid ein.
    â€žDass der Kaufvertrag für den Jet, den ich überführt habe, unterschrieben wird. Außerdem möchte ich ein paar Tage Urlaub in einem Land verbringen, das ich schon lange besuchen wollte“, antwortete sie, ohne zu zögern.
    Erstaunt verfolgte Rashid, wie sein Bruder Bethanne einem Kreuzverhör unterzog. Offensichtlich glaubte er, dass sie es auf Geld abgesehen habe. Eine Einschätzung, die Rashid nicht teilte.
    â€žKonnten Sie den Ölbrand löschen?“, erkundigte sie sich, als Khalid kurz Atem schöpfte.
    Er nickte. „Woher wissen Sie das?“
    â€žMein guter Freund Rashid erzählt mir alles“, antwortete sie mit honigsüßer Stimme.
    Rashid lachte laut auf. „Gib dich geschlagen, Bruderherz. Es läuft alles nach Plan. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
    Khalid fixierte Bethanne trotzdem weiter. Doch sie hielt seinem Blick stand.
    â€žWir essen heute Abend hier. Möchtest du uns nicht Gesellschaft leisten?“, fragte Rashid.
    Er hatte spontan beschlossen, noch in der Villa zu bleiben. Vielleicht würde ja ein gemeinsam verbrachter Abend Khalids Verdacht zerstreuen und ihn wieder zurück ins gemeinsame Boot holen.

4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen kam

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