Ein Maerchenprinz aus dem Orient
herausforderden Lächeln zu ihm auf.
Sie flirtete mit ihm, und es bedurfte all seiner Willenskraft, um sie nicht mitten auf der Tanzfläche zu küssen.
âAlexes wird vielleicht nie mehr in der Lage sein zu fliegen. Du könntest doch meine Privatpilotin werden.â Der Gedanke war ihm soeben erst gekommen. Die Lösung schien perfekt. Auf diese Weise würde sie in Quishari bleiben, und er konnte sie jederzeit sehen.
âMein Zuhause ist in Texasâ, erwiderte sie langsam. âIch kann kein Arabisch. Meine Familie und meine Freunde leben alle in Galveston. Ich glaube nicht, dass es funktionieren würde.â
Zumindest schwang Bedauern in ihrer Stimme.
âLass es dir durch den Kopf gehen, ehe du dich entscheidest.â
âHätte ich dann öfter Gelegenheit, einen solchen Ball zu besuchen?â, fragte sie schalkhaft.
Er lachte und wirbelte sie herum. âWenn du es möchtest. Ich nehme nicht oft an solchen Veranstaltungen teil, was sich jedoch ändern könnte. Ich bekomme Dutzende von Einladungen.â
âIrgendwann wird es vielleicht eintönig. Nur der Seltenheitswert macht es zu einem solchen Erlebnis.â
âKluge Frau.â
Die Musik endete, trotzdem hielt Rashid weiterhin Bethannes Hand und strich sanft mit dem Daumen über ihre zarte Haut. Das Paar neben ihnen lächelte verständnisvoll, sagte aber nichts, wie er erleichtert feststellte. Dann begann der nächste Tanz, und Rashid zog Bethanne erneut in seine Arme. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal einen Abend so sehr genossen hatte.
Die Zeit verflog. Bethanne ging Rashids Angebot, als Pilotin für ihn zu arbeiten, nicht aus dem Kopf. Hatte er es wirklich ernst gemeint? Es war ein reizvoller Gedanke. Sie verlor sich in Träumereien darüber, wie sie ihn nach Kairo oder für einen Urlaub nach Rom fliegen würde. Doch wie würde sie reagieren, wenn er diese Reisen womöglich mit einer anderen Frau antrat? Sie, Bethanne, müsste ihm dann mit höflicher Distanz begegnen, was einfach unvorstellbar war. Ihr Herz klopfte schneller, denn ihr wurde schlagartig klar, dass sie sich in Rashid verliebt hatte. Sie wollte ihn für sich selbst.
Erschrocken über ihre Gedanken blickte sie zu ihm auf und sah, dass er sie versonnen betrachtete.
âWenn du genug hast, können wir zurück zur Villa fahrenâ, schlug er vor.
âEs sollte eigentlich Schluss sein, denn es ist schon ziemlich spät. Und man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.â
Hatte er etwa erraten, was in ihr vorging? Sie glaubte, ihr müsste das Herz zerspringen.
âZu spät für einen Strandspaziergang?â
Im Mondschein? Wer würde das ausschlagen?
âDafür ist es nie zu spät.â
Rashid hielt auch während der Rückfahrt Bethannes Hand. Obwohl es nur ein Spiel war, breitete sich in Bethanne dennoch ein warmes Gefühl aus.
Nachdem er vor der Villa geparkt hatte, half er ihr aus dem Wagen und führte sie am Eingang vorbei in den Garten. In die Erde eingelassene Lampen und einige Spots, deren Lichtstrahl auf spezielle Pflanzen gerichtet war, schufen eine zauberhafte Atmosphäre. Die Aromen verschiedenster Blumen vermischten sich mit dem salzigen Geruch des Meeres.
âSollten wir uns nicht lieber umziehen?â, fragte sie, besorgt um ihr schönes Kleid, als sie den Strand erreicht hatten.
âSo macht es mehr SpaÃ.â
Wieder lernte sie eine andere Seite an ihm kennen. Immer wenn sie glaubte, ihn einschätzen zu können, überraschte er sie aufs Neue.
Schnell zogen sie die Schuhe aus, und Rashid krempelte die Hosenbeine hoch. Dann nahm er Bethanne bei der Hand und lief mit ihr am Wasser entlang. Mit einer Hand hielt sie das Kleid über dem Knie zusammen, damit der edle Seidenstoff nicht nass wurde.
Warm umspülten die Wellen ihre FüÃe. Der Mond stand tief am Himmel und warf sein weiÃes Licht auf das ruhige Meer. Unzählige Sterne funkelten am dunklen Firmament, und in der Ferne ahnte man die hell erleuchtete Hauptstadt. Einmütig wandten sie sich um und schlenderten in entgegengesetzter Richtung am Saum des Meeres entlang.
âIch kann kaum glauben, dass du freiwillig in der Stadt wohnst, obwohl du ein Haus in dieser Lage besitztâ, sagte sie. âIch würde hier in jeder freien Minute spazierengehen.â
âDir machen wohl die einfachen Dinge im Leben die gröÃte
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