Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
überwältigend weitreichenden Nachteile…« Snorphosios Stimme gab ihren Geist in seiner Kehle auf, als der Professor sich des Blickes meines Meisters bewußt wurde. Er hüstelte. »Die Rettung Vushtas ist von größerer Bedeutung.«
    »Und« – Ebenezums strenger Gesichtsausdruck hatte sich nun zu dem wohlwollendsten Lächeln gewandelt – »was haben wir sonst noch beschlossen?«
    Zimplitz trat wiederum vor. »Sowohl Snorphosio als auch ich nennen bedeutende Bibliotheken zur magischen Kunst unser eigen. Wir müssen uns nur noch darauf einigen, welche Serie von Sprüchen am sichersten unseren Sieg über die Niederhöllen bewerkstelligen könnte. Doch über eines haben wir uns bereits geeinigt: Was für Sprüche wir auch immer benutzen wollen, sie können nicht aus der totalen Distanz heraus operieren. Einer aus unserer Mitte muß durch die Niederhöllen wandeln, bis er den gräßlichen Ort entdeckt, an dem man unsere geliebte Stadt verborgen hält. Und wenn sich diese Person erst einmal dort befindet, werden wir unsere Sprüche soweit fertig haben.«
    Zimplitz holte einmal tief Atem. »Also im Klartext: Zum Gelingen unseres Plans benötigen wir einen Champion!«
    »Verdammnis!« bemerkte Hendrek.
    »O Wuntie!« bibberte Alea an meiner Seite. »Durch die Niederhöllen! Wie entsetzlich!«
    Norei warf mir einen eisigen Blick zu.
    »Die Niederhöllen!« Snarks hatte sich in meine Nähe begeben. Er zog seine voluminöse Kapuze gerade so weit zurück, um verstanden zu werden. »Ich habe mir schon immer gewünscht, meine Heimat noch einmal zu besuchen. Die Schwefeltümpel! Das siedende Öl! Die Schreie der Verdammten!« Der Dämon benutzte einen Zipfel seiner Kapuze dazu, sich die Augenwinkel trockenzutupfen. »Ich bin doch ein sentimentaler alter Trottel!«
    »Und nun«, erklärte mein Meister, »müssen wir unseren Champion finden!«
    »Das kann nicht lange dauern«, fügte Zimplitz hinzu. »Ich spüre, daß sich einer in unserer Mitte befindet, der mächtige Magie in sich trägt. In den Hallen der Akademie schimmert es zwar immer leicht magisch, doch meine jahrzehntelange Erfahrung sagt mir, daß sich noch vor wenigen Minuten ein ganz außergewöhnlicher Ausbruch von Magie inmitten dieser altehrwürdigen Mauern ereignet hat. Und als unseren Champion brauchen wir einen solchen außergewöhnlichen Mann oder eine solche außergewöhnliche Frau. Er oder sie muß tapfer und wahrhaftig sein, denn, sollte er auch nur einen einzigen Fehltritt in den Niederhöllen begehen, wird er in alle Ewigkeit verdammt sein!«
    Zimplitz riß beide Arme hoch in die Luft. »Der Champion weilt schon unter uns! Wir müssen nur warten, dann wird sich der richtige Weg vor uns auftun.«
    Im Raum herrschte absolutes Schweigen. Ich starrte ziemlich ehrfürchtig auf die Wände der Großen Halle, denn was mußte sich nicht noch hier vor kurzem abgespielt haben, ja, was stand uns allen noch bevor? Vielleicht hatte Zimplitz ja recht, und in eben diesem Augenblick erfüllte Magie die Luft.
    Wer würde unser Champion werden? Einer der Professoren? Tomm oder einer der Studenten? Oder sogar einer aus der Gruppe, in der wir von den Westlichen Königreichen hierher gereist waren?
    Weit weg hörte ich ein Rascheln. Meine Nackenhaare kitzelten vor Erwartung, denn ich spürte Magie!
    Das Rascheln wurde lauter, als kratzten ein Dutzend emsiger kleiner Füße über den Steinfußboden. Es kam aus Richtung der Bibliothek. Wir wandten uns alle um, um zu sehen, welche Art von Magie sich uns enthüllen mochte.
    »Eep eep! Eep eep! Eep eep!« Wie ein Tier platzten die drei Frettchen in die Halle; die rötlichbraunen Fellknäuel nahmen direkt Kurs auf mich.
    »Unser Champion!« kreischte Zimplitz auf. »Das ist das Zeichen!«
    Die drei Frettchen rieben sich an meinen Beinen.
    »Frettchen?« murmelte Snarks.
    »In der Tat. Das ist unser Champion.« Ebenezum zupfte an seinem Bart herum. »Vergib mir bitte, Wuntvor, wenn ich jetzt anführe, daß du nicht ganz derjenige bist, den wir im Auge hatten.«
    »Zugegeben«, räumte Zimplitz ein. »Aber Ihr könnt nicht leugnen, daß die Magie da war. Ich denke, Ihr werdet Euch von Eurem Lehrling trennen müssen. Nach dem Verschwinden von Vushta sind wir bedauerlicherweise äußerst knapp an Champions. Er muß gehen!«
    »O Wuntie!« rief Alea aus. »In die Niederhöllen?«

 
Kapitel Fünf
     
     
Heroische Taten können nicht nur kostspielig werden, sondern bedeuten auch einen gewissen Gefahrengrad für den daran teilnehmenden

Weitere Kostenlose Bücher