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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Selbstverständlich ist Handeln ohne angemessene Diskussion oft sinnlos, wie auch oft die Diskussion ohne darauffolgende Handlung des Sinns entbehrt, was sowohl für die Handelnden als auch für diejenigen gilt, die von dem Handeln betroffen sind. Doch was passiert, wenn sinnlose Handlungen diskutiert werden…«
    »In der Tat!« schaltete sich Ebenezum ein. »Ich glaube, es ist Zeit, daß wir mit unserer Aufgabe beginnen. Heute abend müssen wir über drei Punkte sprechen: die Art unserer Quest, deine Begleiter und deine magischen Waffen.« Er wandte sich Zimplitz zu. »Zuerst die Waffen.«
    Zimplitz zog einen Sack vom rückwärtigen Teil der Plattform herbei. »Tritt vor, Wuntvor«, schallte seine Stimme durch die Halle, »und ich werde dir die Wirkungsweise eines jeden dieser drei magischen Gegenstände erklären.«
    Als ich zu ihm hin trat, zog er ein goldenes Horn aus dem Sack.
    »Dies«, erläuterte Zimplitz, »ist Wonk, das Horn der Überredung.« Er überreichte mir das goldene Instrument. »Wenn du einmal auf diesem mächtigen Horn bläst, wird auch der schlimmste Dämon deinen Willen erfüllen.«
    Das Horn in meinen Händen fühlte sich kühl an. Ich hielt es mehr ins Fackellicht, so daß ich die feinen, eingeritzten Schriftzeichen auf seinem Griff besser entziffern konnte.
    »Es gibt dabei nur eine Vorsichtsmaßnahme zu befolgen«, fuhr Zimplitz fort. »Was auch immer du tust…«
    Ich holte tief Luft und blies.
    Jeder Mann, jede Frau und jedes mythologische Wesen kreischte auf und bedeckte seine Ohren.
    »In Ordnung! In Ordnung!« schrie Zimplitz. »Du kannst damit anstellen, was du willst, aber bitte blas nicht noch einmal.«
    Die anderen Zuhörer taten murmelnd ihre Zustimmung kund. Behutsam legte ich das Horn am Rande der Plattform zu meinen Füßen ab.
    »Als nächstes«, fuhr Zimplitz fort, der sich bemühte, seine Fassung wiederzuerlangen, »haben wir hier ein ganz besonderes Schwert.«
    Er griff wiederum in den Sack und holte diesmal ein silbern schimmerndes Schwert in einer mitternachtsblauen Schneide hervor – ganz die Farbe, die die Robe meines Meisters besessen hatte, als sie noch sauber gewesen war.
    Ich nahm die Waffe in beide Hände. Zögernd befühlte ich den geschmückten Silberknauf.
    »Darf ich?« fragte ich.
    »Aber natürlich!« erwiderte Zimplitz. »Beim Herausziehen des Schwertes – uh – gibt es keine Probleme.«
    Langsam zog ich ein Stück des glänzend polierten Stahls aus der Scheide.
    »Hallo«, sagte das Schwert.
    Ich ließ es beinahe fallen.
    Niemand hatte mich darüber informiert, daß dieses Schwert reden konnte!
    »Ich frage nicht gerne«, fuhr das Schwert fort, »aber ziehst du mich aus einem bestimmten Grund aus der Scheide?«
    Ich zuckte die Achseln. »Im Moment nicht«, antwortete ich in dem Bemühen, meinen Teil zu der Konversation beizutragen. »Ich wollte nur, daß wir uns kennenlernen.«
    Das Schwert ließ einen leisen Pfiff ertönen. »Da bin ich aber erleichtert! Sehr erfreut, dich kennenzulernen! Ich heiße Cuthbert!«
    Ich stellte mich nun meinerseits dem Schwert vor und teilte ihm mit, daß wir zusammen auf ein Abenteuer gehen würden.
    »Oh«, entgegnete Cuthbert mit wenig Begeisterung. »Ich muß doch nicht etwa – ähm – jemanden töten, oder?«
    Ich war recht erstaunt und sagte Cuthbert, daß ich das noch nicht wüßte.
    »Verflucht!« wetterte Cuthbert. »Ich hasse es, Blut zu vergießen. Ich bin dann von oben bis unten bekleckert, und wenn der ganze Mist trocknet, wird es noch unangenehmer. Und laß mich dir einmal kurz erzählen, was so alles passiert, wenn ich auf Knochen treffe! Das kann meine Schneide im Handumdrehen stumpf machen. Und dieser Lärm, den die Leute immer vollführen! Diese Schmerzensschreie und Todesstöhner und Verzweiflungsseufzer! Allen Ernstes, manchmal reicht es mir so, daß ich daran denke, mich umschulen zu lassen.«
    »Entschuldigt«, mischte sich Zimplitz ein, »doch ich glaube, Cuthbert sollte jetzt wieder in seine Scheide zurück!«
    Ich ließ das Schwert in seine mitternachtsblaue Umhüllung gleiten.
    »Cuthbert ist ein bißchen feige, fürchte ich«, klärte mich Zimplitz auf. »Glücklicherweise gibt es bei dem dritten Gegenstand keine solchen Probleme!« Zimplitz ließ den Sack liegen und griff in seine Robentasche. Er holte eine kleine rote Karte hervor und reichte sie mir mit den Worten: »Du weißt nie, wann du so etwas gebrauchen kannst.«
    Ich ging einen Schritt zurück, um die Karte besser im Lichte der

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