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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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mit, um ihn vor Guxx der Folter zu unterwerfen.«
    Die drei Eintreiber wandten sich um und verließen einer nach dem anderen den Kampfplatz. Der, der mich trug, ging als letzter. Er warf mich über seine Schulter. Entsetzt starrte ich Snarks an, der rasch in der Ferne verschwand.
    Snarks zuckte mit der Achsel. »Ich kann einfach nicht lügen.«

 
Kapitel Elf
     
     
»Was?« ruft Ihr entsetzt. »Magier müssen manchmal die Folter über sich ergehen lassen?« Nur zu wahr, denn Magierbleiben von den Prüfungen und Heimsuchungen, die jeder Sterbliche erdulden muß, mitnichten verschont. Doch ich möchte Euch fragen, was genau Ihr unter ›Folter‹ versteht. Was ist mit jenen Gelegenheiten, wenn Ihr, der Ihr gerade wieder einmal ein Königreich gerettet habt, stundenlang dazu gezwungen werdet, den langweiligen Räten des Königs zuzuhören, wie sie Euer Loblied vortragen, während die Steuereintreiber des Königs mittlerweile neun Zehntel Eures sauer verdienten Einkommens wieder einfordern? Ist das nicht auch eine wahre Folter? Was ist, wenn Ihr gerade kurz davor steht, einen Spruch zu entwickeln, der Euch wahrhaft inneren Frieden geben wird, und dann platzt Eure Frau in Euer Arbeitszimmer und fährt Euch an, Ihr sollt Euer ganzes Zeug wegräumen, weil alle Eure angeheirateten Verwandten heute für drei Wochen zu Besuch kommen, und wir in Eurem Arbeitszimmer ein Bett aufstellen müssen, weil Tante Sadie einen Platz zum Schlafen braucht? Ist das nicht auch Folter? Stellen wir uns einmal vor, Ihr besucht einen Magierkongreß und seid Euch absolut sicher, daß Euer Goldproduktions-Spruch den ersten Preis gewinnen wird, und dann geben sie so einem Freizeit-Zauberer den Preis wegen eines Haustier-Spar-Spruches, nur weil der oberste Preisrichter Schweine so gerne mag? Ist das nicht auch – aber wozu das Offenkundige aussprechen? Denn nun werdet Ihr meine Ausführungen sicher verstehen. Lacht Eurem Folterknecht ins Angesicht! Er kann Euch schließlich auch nichts Schlimmeres antun, als Euch Tag für Tag widerfährt!
    - aus FRAGEN AN EBENEZUM – DER GRÖSSTE MAGIER DER WESTLICHEN KÖNIGREICHE BEANTWORTET DIE VIERHUNDERT MEISTGESTELLTEN FRAGEN ZUR ZAUBEREI, Vierte Auflage
     
    Also nun würde Guxx mich foltern. Ich würde auf eine entsetzlich ausgeklügelte, schmerzhafte Weise sterben, fern meiner Heimat, ein Versager, der meinen Meister und die gesamte Oberflächenwelt enttäuscht hatte. Ich bemühte mich, einen positiven Aspekt an meiner Lage zu entdecken. Aber so sehr ich auch nachdachte, wollte mir keiner einfallen.
    »Wir bringen dich ins Verlies«, sagten die drei Eintreiber.
    »In der Tat!« schrie ich; ich wollte die drei Wesen zum Reden bringen, denn vielleicht würden sie ja auf diese Weise das eine oder andere niederhöllische Geheimnis ausplaudern, das ich dann zu meinem Vorteil verwenden konnte. »Wird Guxx auch dort sein?«
    »Wir werden dich ins Verlies stecken, bis Guxx bereit ist!« antworteten die drei Monströsitäten. »Wir werden dich zu seinem Vergnügen foltern!«
    Also würde Guxx mich nicht unverzüglich in seine Finger bekommen! Fast schöpfte ich Hoffnung. Ich würde schon noch einen Ausweg finden, diesen Feinden zu entfliehen und meine Quest fortzusetzen! Da hatten sie Wuntvor den Lehrling noch nicht richtig kennengelernt!
    »In der Tat«, setzte ich das Gespräch fort. »Und was werdet ihr tun?«
    »Wir?« wunderten sich die Eintreiber im Chor. »Wir treiben ein!«
    Diese Monster wollten mir doch nichts sagen, was ich nicht schon wußte! Ich würde subtiler vorgehen müssen.
    »Bringt ihr denn das, was ihr eingetrieben habt, immer ins Verlies?« tastete ich mich vorsichtig weiter.
    »Nein, tun wir nicht!« Die Eintreiber wandten sich wie ein Wesen um und folgten einer Gasse, die im rechten Winkel von der regelmäßigen Ladenzeile abzweigte.
    Mein Herz tat einen Sprung. Ich erinnerte mich daran, daß mir mein Meister vor langer Zeit einmal anvertraut hatte, daß viele magische Kreaturen versteckte Schwächen besäßen. Vielleicht gab es ja ein ganz bestimmtes Stückchen Magie, das sie dazu zwingen würde, mich freizusetzen!
    »In der Tat«, bemerkte ich. Vielleicht, wenn ich nur klug vorginge, könnte ich ihre kleine Schwäche sogar herausbekommen, bevor sie mich im Verlies ablieferten!
    »Und was passiert mit denjenigen, die ihr nicht im Gefängnis abliefert?« fragte ich geschickt.
    »Oh!« belehrten mich die Monster ruhig. »Aus denen machen wir handliche kleine Fetzen.«
    »In der Tat«,

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