Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
überwältigt. Den Windspruch allein hätten sie vielleicht noch abwehren können. Über die Frettchen allein hätten sie vermutlich nur herzlich gelacht. Doch beides zusammen war weit mehr, als ein armes kleines Trollhirnchen ertragen konnte.
    »Kein Sabber!« kreischten sie. »Und auch kein Schlabber!« Über und über mit Frettchen bedeckt, leiteten sie einen hastigen und ungeordneten Rückzug hinter die Mauern des Zuchthauses ein.
    Plötzlich war ich trollfrei.
    »Norei!« rief ich. So schnell wie ich konnte warf ich mich in die Arme meiner Geliebten.
    »O Wuntvor«, schalt mich Norei sanft, während sie sich aus meiner zärtlichen Umklammerung löste. »Ich bin ja so froh, dich wiederzusehen, aber wir befinden uns immer noch in höchster Gefahr.«
    Ich betrachtete meine Liebste mit einiger Besorgnis; sie sah erschöpfter aus, als ich sie jemals gesehen hatte.
    »Oh, mir geht es ganz gut!« lächelte sie mich schwach an, als sie die Sorge in meinem Gesicht wahrnahm. »Ich bin nur ein wenig müde. Ich mußte meine ganze magische Macht einsetzen, um dich von den Trollen zu befreien. Ich brauche dringend eine Erholungspause. Unsere augenblickliche Position ist den niederhöllischen Gegnern zu gut bekannt. Wir müssen hier fort, so schnell es geht!«
    Ich brachte Norei dazu, sich auf mich zu stützen, während wir durch das Gäßchen zurückgingen, das uns wieder auf die niederhöllische Einkaufsstraße bringen würde. Mit meiner Geliebten an meiner Seite konnte ich förmlich spüren, wie die Kräfte bei jedem Schritt wieder in meinen Körper zurückflossen! Zusammen würden wir es schaffen!
    »Wuntvor!« schrie Norei erschrocken auf. »Da kommt etwas!«
    Sie hatte recht! Ich hörte ein Geräusch, als trippelten Hunderte winziger Pfötchen über das phosphoreszierende Moos.
    »Eep!«
    »Eep eep!«
    Dutzende von kleinen Pelzknäuelchen eilten hinter uns her. Da die Trolle nun verschwunden waren, sammelten sich die Frettchen natürlich wieder um mich.
    »Eep eep! Eep eep!«
    »Nun«, gab Norei zu bedenken, während wir uns unseren Weg durch die Frettchen bahnten. »Wenigstens können wir schnell gehen.«
    Es schien keine Anzeichen für eine Verfolgung zu geben, während wir durch die grün schimmernde Gasse eilten. Ich fragte Norei, wie sie es geschafft hatte, ihren Wärtern zu entkommen.
    »Ziemlich einfach«, gab sie mir zur Antwort. »Nachdem einmal dieser kurze, aufdringliche Dämon verschwunden war, war es nur noch ein Kinderspiel, einen Konfusions-Spruch auf sie zu werfen und ihren Klauen zu entweichen. Die Eintreiber sind absolut böse, aber nicht besonders helle.«
    Typisch für Norei, daß sie sich jeder Herausforderung mutig entgegenstellte. Ich küßte sie züchtig auf die Wange.
    »O Wuntvor!« Sie runzelte schon wieder ihre Stirn. »Kannst du jetzt nicht mal an etwas anderes denken? Wir schweben immer noch in Lebensgefahr, müssen damit rechnen, daß womöglich die geballte Macht der Niederhöllen auf uns niederstößt, und ich bin mit einem verliebten Lehrling und seinen sechzig dressierten Frettchen geschlagen!«
    »Norei?« entgegnete ich ernüchtert. »Warum hast du mich überhaupt befreit, wenn du so darüber denkst?«
    Meine Geliebte blickte mich an, und ihre erschöpfte, aber beherrschte Miene hellte sich zu diesem nur ihr eigenen Lächeln auf. »Ach, du weißt doch, was ich für dich empfinde, du großer Flegel! Es ist nur, daß dein Benehmen der jeweiligen Situation nicht immer angemessen ist.« Sie schielte auf ihre Füße herunter. »Außerdem ist es recht anstrengend, immer auf den Boden zu achten, damit man nicht über ein Frettchen stolpert.«
    Ich lächelte, und in meinem Inneren kehrte der Friede wieder ein. Was machte es schon, was uns widerfahren würde, so lange wir nur zusammen sein konnten! Meine Liebste liebte mich noch!
    »Warte!« Norei legte mir eine warnende Hand auf die Schulter. »Ich spüre, daß vor uns jemand ist.«
    Ich blickte über das Meer von Frettchen, das um unsere Füße wimmelte. Wir waren beinahe am Ende der Gasse angelangt. Nur wenige Fuß vor mir konnte ich die Schaufensterauslagen der Geschäfte ausmachen. Doch irgend etwas stimmte nicht. Keine lockenden Lichter waren entzündet, um unachtsame Kunden anzulocken, und diejenigen Geschäfte, die ich sehen konnte, waren im Inneren dunkel.
    Es sah ganz wie eine niederhöllische Falle aus. Was würde ich nicht alles für eine Waffe geben, sogar für Cuthbert, mein feiges Schwert!
    »Da sind sie!« schrie eine Stimme

Weitere Kostenlose Bücher