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Ein Magier in Nöten

Ein Magier in Nöten

Titel: Ein Magier in Nöten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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»Ich habe dich von Unwin befreit, denk dran!«
    »Ich mußte mich nur dazu entschließen, nicht mit ihm, sondern mit dir zu reden. Unwin war schon immer unerträglich eifersüchtig. Er flog beleidigt in einer ektoplasmatischen Wolke davon. Die dich ungefähr fünfmal niesen machte.«
    Ebenezum versuchte, eine Bemerkung anzubringen, doch Maggies ungebrochener Redefluß ließ ihm keine Chance. »Und da bekam ich eine Idee. Wenn er schon in Gegenwart des Übernatürlichen dauernd niesen mußte, dann sollte er wenigstens einmal richtig niesen! Wir konnten sein kleines Problem nicht beseitigen, also haben wir beide einen Spruch entwickelt, der das kleine Problem verhundertfachen würde!«
    »In der Tat«, sagte Ebenezum und rieb seine Nase, die vom vielen Schneuzen schon ganz rot geworden war.
    »Doch jetzt sind wir in Sicherheit, und das Königreich ist befreit. Oder etwa nicht?« Maggie spie auf den Boden. »Tod ist ein Betrüger. Als Unwin starb, hatte ich solche Angst vor ihm, daß ich nachgab und ihm gegen eine fünffache Lebensspanne für mich eine ›zeitweise Benutzung meines Reiches‹ zugestand. Was er mir nicht erzählte, war die Tatsache, daß zwischen seinen ›Benutzungen‹ niemand mehr in dem Reich leben konnte.« Sie sah sich um. »Hält er Wort? Wenn es nur ein kleines Zeichen gäbe!«
    Sie tätschelte Ebenezums Schulter. »Aber du kennst ja noch gar nicht meine vollständige Geschichte!«
    Ebenezum blickte über die Bergeshöhen. »Unglücklicherweise, verehrte Lehrmeisterin, haben wir noch einen langen Weg vor uns. Schultere dein Gepäck, Wuntvor! Wir setzen uns besser in Bewegung, bevor die Sonne zu hoch gestiegen ist.«
    »Ihr werdet euch hinsetzen und zuhören!« befahl Maggie. »Ebbie hatte noch nie Manieren. Von Anfang an. Es war einmal ein wundervolles Königreich und eine schöne Prinzessin. Doch herrschte nicht eitel Sonnenschein, denn eines Tages kam der gefürchtete Kröten…«
    »Au!« gellte ich auf. Etwas hatte mich in den Arm gebissen.
    Ebenezum fuhr hoch. »Stechmücken! Sie haben uns umzingelt!«
    Maggie warf ihre Hände zum Himmel empor: »Mein Reich ist gerettet!«
    »Gib uns Nachricht, sobald es sich ein bißchen weiter entwickelt hat!« rief der Magier ihr über die Schulter hinweg zu.
    Und wieder waren wir auf der Reise, sogar noch ein wenig eiliger als sonst, und hielten uns in Richtung Vushta.

 
Kapitel Sechs
     
     
Ein Zauberer ist nicht allmächtig; die meisten Zauberer geben das ungern zu, vor allem wenn sie sich gerade mit reichen Kunden in einer Verhandlung befinden. Wie dem auch sei, es bleibt die Tatsache, daß es, aus welchen Gründen auch immer, gewisse Personen und Gegenstände gibt, die vollständig immun gegen Magie sind. Für diese Gruppe von Wesen sollte der Magier sich in dem Gebrauch indirekter Sprüche üben. Auch das Mitführen von großen Keulen schadet in solchen Fällen nicht.
    - aus den LEHREN DES EBENEZUM, Band VIII
     
    Schließlich nieste mein Meister. Ich hatte es eigentlich schon früher erwartet. Seit wir, drei Tagereisen von unseren gräßlichen Erlebnissen im Tal von Vral entfernt, unseren Abstieg in dieses neue Tal begonnen hatten, mußte ich erneut gewisse Verwüstungen in der Umgegend feststellen: hier und dort ein entwurzelter Baum, die eine oder andere zersplitterte Scheune, ganze Feldregionen, deren Scholle abgetragen war. Alles in allem machte die Gegend keinen sonderlich gepflegten Eindruck.
    Ich glaube, daß damals weder mein Meister noch ich selbst besonders durch diese Entwicklung überrascht waren. Magie verfolgte uns während unseres ganzen Weges nach Vushta. Und doch waren wir inmitten all dieser Magie gar nicht mal so schlecht gefahren. Tatsächlich hatten wir bei unseren letzten zauberischen Aufträgen immerhin einiges verdient. Es stand zu erwarten, daß, sollte der Strom der Ereignisse wie bisher weiterfließen, wir als reiche Männer in Vushta ankommen würden.
    »Auch das sogenannte Glück muß man immer vorsichtig von mehreren Seiten betrachten«, hatte Ebenezum seine Ausführungen beschlossen, als er sich am Abend zuvor zum Schlafen legte. »Traue nie einem Runenspruch, der dir Geschenke verspricht!«
    In der Ferne gab es einen markerschütternden Krach. Das Geschniefe des Magiers unterlegte das Chaos kongenial.
    Irgend jemand rief uns. Eine junge Frau von ungefähr meinem Alter. Ihr langes, dunkles Haar flog in einer Wolke hinter ihr her, während sie auf uns zueilte.
    »Verbergt Euch!« rief sie. »Schnell, bevor Uxtal

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