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Ein Magier in Nöten

Ein Magier in Nöten

Titel: Ein Magier in Nöten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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mache mich wieder unbeliebt!« Snarks schüttelte traurig seinen Kopf. »Es ist einfach stärker als ich. Ich bin nicht nur ein Dämon, nein, ich bin zu allem Überfluß auch noch ein fluchbeladener Dämon. Es ist alles so sinnlos!«
    Der Dämon schritt langsam durch die Halle davon, betrübt schüttelte er seinen Kopf. Ich machte Anstalten ihm zu folgen, doch plötzlich schwankte der Boden unter meinen Füßen.
    Als das Beben abebbte, rappelte ich mich wieder auf. Der neue Erdstoß war kürzer und heftiger als die beiden letzten gewesen, schien jedoch auch weniger Schaden angerichtet zu haben. Dennoch brauchte ich einige Zeit, um mein Gleichgewichtsgefühl wiederzuerlangen.
    Geduldig wartete Snarks an der nächsten Korridorbiegung auf mich. Er gähnte.
    »Natürlich«, sagte er nicht ohne eine gewisse Befriedigung, »hätte ich auch dies vorhersagen können.«
    Bevor ich ihn nach dem tieferen Sinn dieser Bemerkung fragen konnte, hatte er sich auf eine lange und eingehende Diskussion über meine Gesichtshaut und die sich hieraus ergebenden Nachteile für mein Äußeres geworfen. Unwillkürlich wanderten meine Hände zu meinem Gesicht. So schlimm konnte es doch nicht sein, oder? Wo saß der dicke rote Pickel? Es gebe gewisse Heilmittel, fuhr der Dämon fort, in den Niederhöllen zusammengestellte Kräutermischungen, die selbst in so schweren Fällen wie dem meinen helfen würden. Snarks selbst hatte mit Erfolg so ein Mittel angewendet. In ein paar Tagen hatten sich die eitertriefenden Pusteln, die sein gutes Aussehen so beeinträchtigt hatten, zurückgebildet, und zusätzlich hatte seine Haut auch noch diesen attraktiven Grünschimmer erhalten.
    Schließlich waren wir an Snarks’ Zellentür angelangt. Geistesabwesend fragte ich mich, ob ich irgendwo einen großen Sack für mein Gesicht auftreiben könnte.
    Während der Dämon sich ankleidete, sammelte ich wieder meine Gedanken. Hier ging es offensichtlich um bedeutsamere Dinge als um ein paar wenngleich peinliche Äußerlichkeiten. Ich würde diese entsetzlich aufrichtige Kreatur zu meinem Meister bringen. Ebenezum würde wissen, was zu tun war!
    Ich machte Snarks davon Mitteilung, daß wir uns zu meinem Meister begeben müßten.
    »Gut!« lautete seine Antwort. »Es ist am besten, wenn auch Ihr mir gegenüber vollkommen aufrichtig seid. Auge um Auge, wie das alte Sprichwort so treffend sagt. Laßt es Euch von einem Experten gesagt sein: Die Wahrheit vereinfacht die Kommunikation zwischen den Menschen ganz erstaunlich.« Während er redete, richtete der Dämon seine Roben. »Noch einen kurzen Moment, und ich werde wieder rrddrrff gglmmphggl.«
    Die Kapuze verhüllte erneut die Gestalt des Dämons.
    Ich packte ihn an seinem Gewand und zog ihn aus dem Raum. Je eher wir bei Ebenezum einträfen, desto eher würde sich auch mein Hautproblem erledigen lassen.
    »Verdammniiiis.« Ein gedämpfter Seufzer drang aus dem Korridor, wo wir Hendrek zurückgelassen hatten. Ich stellte mich zwischen ihn und Snarks und ging auf den zusammengesunkenen Krieger zu, der es mittlerweile geschafft hatte, sich hinzusetzen.
    »Verdammniis!« Hendreks Hände suchten schon wieder nach seiner Keule, doch Schädelbrecher befand sich glücklicherweise noch außerhalb seiner reduzierten Reichweite. »Ein Dämonen-Eremit! Sie sind immer um mich herum! Sie verfolgen mich, wohin ich auch gehe!«
    »Kkssbrffmm!« antwortete Snarks.
    Hendrek knurrte anstelle einer Erwiderung. Ich erkannte, daß Snarks recht gehabt hatte. Ohne Snarks’ alles verdeckende Kutte hätte der riesige Krieger wieder einen mittelschweren Wutanfall erlitten.
    »Nein, Hendrek«, erklärte ich, »dieser Dämon ist nicht so wie alle Dämonen. Er ist aus der Gemeinschaft der Niederhöllen ausgeschlossen worden. Jetzt ist er einer von uns, ob dir das gefällt oder nicht.«
    »Trrff«, fügte Snarks hinzu.
    »Verdammnis«, erwiderte Hendrek kurz und bündig. Schließlich kam er wieder an seine Keule; er benutzte sie, um sich aufzurichten, doch schon diese kleine Anstrengung schien zuviel für ihn zu sein. Er torkelte bedenklich, als er endlich stand. Zwar unternahm er keinen neuen Angriffsversuch, schleuderte jedoch finstere Blicke gegen den Dämon.
    »Verdammnis«, bemerkte er abschließend.
    »Ich bringe unseren Freund hier zu dem Magier. Der wird wissen, was zu tun ist.« Ich griff mir wieder Snarks und führte ihn auf den Weg. Hendrek nickte düster und schloß sich uns an.
    Für einen kurzen Augenblick warf Snarks seine Kapuze

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