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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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wissen sehr gut, sie möchte, dass Sie hier bleiben.“
    Hope lächelte süß. „Wenn Wünsche Flügel hätten, James ... Außerdem kannst du nicht Lady Elinore mit einsperren, und sie möchte die Loge verlassen. Mrs. Jenner hat mich angewiesen, bei Lady Elinore zu bleiben. Mir würde es nicht im Traum einfallen, ihr nicht zu gehorchen.“ Damit ging sie an ihm vorbei.
    James schüttelte den Kopf. „Eines Tages, Miss ..."
    Aber Hope und Lady Elinore waren schon fort, schritten zu dem breiten Hauptflur, wo Leute standen und plauderten. Der Lärm der geschrienen Unterhaltungen und der Geruch überhitzter und großzügig parfümierter Körper waren höchst unangenehm.
    Als sie das Gedränge sah, blieb Lady Elinore stehen, umklammerte nervös ihren Schal und ihr Retikül. „Es ist ein grässliches Gewühl. Sind Sie sicher, dass wir weitergehen sollten? Ich glaube nicht... “
    „Möchten Sie den Grafen kennenlernen oder unverrichteter Dinge wieder in die Loge zurückgehen?“
    Lady Elinore überlegte einen Moment, dann nickte sie. „Gut, gehen wir weiter, Miss Hope.“
    Hope grinste. „Ich denke, Sie sollten mich Hope nennen, jetzt, da wir Verbündete sind.“
    Lady Elinore wurde rot. „Danke. Ich freue mich sehr“, erklärte sie gerührt.
    In diesem Moment wurde Hope klar, dass Lady Elinore gar nicht die Sorte Freundschaft kannte, die für die Merridew-Schwestern selbstverständlich war. Sie schaute die kleine, dürre Frau in den hässlichen grauen Kleidern an und legte ihr unwillkürlich einen Arm um die Schultern. „Wir wollen Freundinnen sein,ja?“
    Lady Elinore starrte sie einen Moment lang an, bevor ihr zu Hopes Unbehagen Tränen in die Augen traten. „Oh ja, bitte.“ Sie drückte Hopes Arm.
    Da und dann beschloss Hope, wegen Lady Elinore etwas zu unternehmen. Sie wusste nicht was genau, aber es würde etwas sein. Wenn das simple Angebot von Freundschaft aus dem Mund eines zehn Jahre jüngeren Mädchens sie zu Tränen rühren konnte, dann gab es in Elinores Leben eindeutig zu wenig Freundschaft.
    „Kommen Sie.“ Hope nahm ihre Hand. „Jetzt stellen wir Ihnen erst einmal den Musiker ... hoppla!“ Über die Köpfe der Menge hinweg erspähte sie Mr. Reyne, der auf dem Weg zurück zur Loge war und auf sie zukam. Er hatte sie noch nicht gesehen. Sie zögerte, versuchte zu entscheiden, ob sie ihn um seine Begleitung bitten oder ihm lieber aus dem Weg gehen sollte.
    Eine schmale Tür befand sich zu ihrer Linken, auf der „Privat“ stand. Hope wusste, was dahinter lag: eine Treppe für Dienstboten, abseits der öffentlichen Flure. Ein Gentleman hatte einmal versucht, sie hinter eine solche Tür zu locken, zweifellos, um einen Kuss zu stehlen. Sie hatte sich geweigert. Sie hasste dunkle, schmale Treppen. Und den Gentleman hatte sie auch nicht gerade gemocht.
    „Na, haben wir uns verlaufen, meine Hübsche?“ Ein elegant gekleideter junger Mann, der offensichtlich zu viel getrunken hatte, bekam Hope am Arm zu fassen und hielt sie fest.
    „Lassen Sie mich los“, verlangte sie kühl. Mehrere Freunde des Mannes standen um sie herum, machten anzügliche Bemerkungen und lachten. Es war klar, dass alle dem Alkohol reichlich zugesprochen hatten.
    Die Männer brüllten vor Lachen. „Wie etepetete!“, erklärte einer. Alle schienen das unglaublich witzig zu finden. „Etepetete!“, wiederholten sie im Chor. Besorgt blickte sie über die Schulter des Mannes. Mr. Reyne kam näher. Sein Gesicht war wie aus Stein. Er hatte sie gesehen. Unbeirrt pflügte er durch das Gedränge, war aber immer noch zwanzig, dreißig Schritt entfernt.
    „Lassen Sie mich los!“ Sie trat dem Mann fest auf den Fuß, worauf er sie fluchend gehen ließ, begleitet von lautem Spott seiner Freunde. Rasch trat Hope von ihnen weg, ehe sie sie erneut packen konnten, und fand sich mit dem Rücken zu der schmalen Tür. Wenn sie diese Treppe nahmen, würde sie eine Szene vermeiden, denn sie zweifelte nicht daran, dass eine handgreifliche Auseinandersetzung folgen würde, wenn Mr. Reyne erst einmal bei den betrunkenen jungen Männern angekommen war.
    „Hier hinein“, sagte sie zu Lady Elinore, die von den jungen Männern ignoriert worden war. „Wir können das Gedränge umgehen, wenn wir auf der anderen Seite des Zuschauersaales wieder auf diesen Rang zurückkehren.“ Sie schob Elinore vor sich in den dunklen Raum, folgte ihr und schloss die Tür. Dunkelheit umhüllte sie augenblicklich.
    Beklemmung erdrückte Hope fast, erstickte sie. Sie

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