Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
versuchte einzuatmen, aber ihre Brust war wie zugeschnürt. „Schnell“, krächzte sie und versuchte Lady Elinore vorwärts zu drängen. „Wo sind die Stufen? Wir müssen hier heraus.“
    „Ich kann nichts sehen“, beklagte sich Lady Elinore. „Au! Oje.“ Sie lachte. „Es ist kein Treppenhaus. Nur ein großer Wandschrank. Hier sind Besen ... und ein Eimer.“
    „O Gott!“ Hope drehte sich um und tastete verzweifelt nach dem Türgriff. Sie musste heraus. Sie konnte nichts sehen. Ihr Mund wurde trocken.
    Es gab keinen Griff. Hope suchte verzweifelt danach, dann begann sie mit den Fäusten gegen die Tür zu hämmern. Die Dunkelheit umschloss sie, dick, schwer, löschte alles andere aus. Sie würde hier drinnen sterben. Sie fasste sich an die Kehle, rang nach Luft. Jede Minute würde ihr übel werden.
    Wie aus weiter Feme hörte sie Lady Elinore fragen: „Miss Hope? Ist etwas nicht in Ordnung? Können Sie die Tür nicht öffnen?“ Hope unterdrückte ein Würgen, unfähig, genug Luft zu holen, um zu sprechen. Alles, wozu sie in der Lage war, war weiter zu atmen, rasch und flach.
    Sie kratzte an der Tür. Gleich würde sie das Bewusstsein verlieren. Sie spürte, wie sich Lady Elinores Arme um sie legten. „Miss Hope? Sind Sie krank? Kann ich Ihnen helfen?“
    Die Arme fesselten sie. Hope stieß sie weg, rang nach Atem. Ihr Herz klopfte schneller, unregelmäßig. Schon matter, hämmerte sie erneut. Faith!
    Jeden Augenblick würde sie ohnmächtig werden. Ihre Brust war so eng. Es gab nicht genug Luft. Faith!
    Plötzlich war da Licht, herrliches Licht. Und Luft. Und er. Nicht Faith. Er. Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, denn ihre Augen waren verquollen, und sie sah nur verschwommen. Aber sie hörte seine Stimme wie von weit, weit weg, tief, stark und besorgt.
    „Gütiger Himmel, Miss Hope. Was ist geschehen?“
    Sie versuchte zu ihm zu wanken, die schwarze Panik hinter sich zu lassen, aber ihre Knie gaben nach. Sie wurde von kräftigen Armen gehalten, an eine starke, breite Brust gedrückt. Sicher. Sie war in Sicherheit.
    „Sie steht am Rande einer Ohnmacht. Haben Sie ein Riechsalz, Lady Elinore?“
    „Nein, tut mir leid. Eine rationale Frau wird nicht ohnmächtig. Meine Mutter sagte immer, dass für die Ohnmacht von Damen in der Regel Hunger oder zu enge Verschnürung verantwortlich wären, beides nicht rational.“
    Er fluchte.
    Hope konnte sein Herz klopfen hören, stark und sicher. Ihr eigenes Herz flatterte wild ... wie ein Fisch an Land, der in den Händen des Fischers nach Luft schnappte.
    „Vielleicht hat sie Fieber. Ihre Haut ist feucht, und sie zittert. Meine verstorbene Mutter sagte immer ..."
    „Ich glaube nicht, dass es ein Fieber ist. Warum waren Sie im Schrank?“
    „Wir dachten, es sei eine Treppe für Dienstboten, und als wir unseren Fehler bemerkten, war die Tür schon zu. Zu allem Unglück war der Griff innen abgefallen, sodass wir nicht herauskamen.“
    „Und deswegen ist ihr das passiert?“
    „Ja, ich denke schon.“
    „Dann ist sie nicht krank. Ich habe so etwas schon einmal gesehen und weiß, was zu tun ist.“
    „Sind es die Nerven? Meine Mutter hat in dem Fall immer eine Ohrfeige ...“
    „Niemand wird sie ohrfeigen! “ Seine Stimme war schroff, unnachgiebig. Hope zuckte zusammen. Die Stimme senkte sich zu einem tiefen Grollen nahe ihrem Ohr. „Ist ja gut.“ Eine große, schwielige Hand strich ihr sanft übers Haar. „Niemand wird Ihnen etwas tun. Es ist nur ein vorübergehender Schreck. Sie werden sich gleich erholt haben, sobald ich Sie an die frische Luft gebracht habe.“ Die Zärtlichkeit in dem tiefen Grollen ging ihr unter die Haut, beschwichtigte sie.
    Die Stimme änderte sich wieder, wurde befehlend, knapp. „Giles, begleite Lady Elinore zur Loge zurück und hole Miss Hopes warmen Umhang. Sie ist eiskalt. Schick einen Lakaien, damit er ihre Schwester unterrichtet, was vorgefallen ist. Ich denke, Miss Faith hat sie so schon gesehen und weiß, was zu tun ist. Du da, zeig mir den schnellsten Weg zum Dach dieses Gebäudes. Da ist eine Guinea für dich drin. Und du, Saaldiener, sieh nach, ob ein Arzt im Hause ist. Ich denke, ich weiß, was los ist, aber sollte ich mich irren, brauchen wir einen Arzt. Ober, ich brauche Brandy - den besten, den es hier gibt, und etwas Wasser, alles oben auf dem Dach. Jeder bekommt eine Guinea, mehr, wenn es schneller geht. Jetzt los! “
    Hope nahm kaum wahr, wie sie den Korridor entlanggingen. Sie schloss die Augen, damit sie die

Weitere Kostenlose Bücher