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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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als personifizierte Peinlichkeit entschlossen. Billy ist nach Indien oder Irland gegangen und bei einem bizarren Unfall umgekommen. Typisch Billy.“ Sie entschied sich für einen Zitronenkuchen. „Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass Agatha sich einer Gruppe Blaustrümpfe angeschlossen hatte - das war ungefähr zu der Zeit, als ich nach Argentinien abgereist bin.“
    Hope schenkte sich und ihrer Schwester Tee ein. „Wie faszinierend. Lady Ennismore hat ein Buch mit dem Titel Die Grundzüge der Rationalität für aufgeklärte Damen veröffentlicht, weißt du.“
    „Nein, das wusste ich nicht. Es klingt schrecklich!“, erklärte Lady Gussie mit einem vornehmen Schauder. „Klingt mir ganz genau nach der Sorte Buch, das eine aufgeklärte Dame unter allen Umständen meiden sollte.“
    „Lady Elinore wurde nach diesen Grundzügen erzogen.“ „Nun, dann zeigt das nur, was für ein Quatsch dieses Buch sein muss. Das arme Ding sieht grässlich aus, kleidet sich geschmacklos und benimmt sich, als hätte sie nie irgendeinen Spaß im Leben gehabt. Ich wette, sie ist noch nicht einmal geküsst worden!“ Lady Gussie knabberte geziert an ihrem Kuchen, dann seufzte sie. „Was für ein vergeudetes Leben. Wenn ich das Mädchen herrichten dürfte, dann könnte ich sie wenigstens passabel machen. Aber all das Grau! “ Sie erschauerte. „Niemand sollte grau gekleidet durchs Leben gehen.“
    „Dem stimme ich voll und ganz zu“, erklärte Faith mit Nachdruck. „Unser Großvater hat darauf bestanden, dass unsere Kleider aus grob gewebtem grauem Stoff waren, und es war furchtbar.“
    Lady Gussie war entsetzt. „Ich wusste, der Mann war verrückt, aber euch hübsche Mädchen in graue Kleider zu stecken ist ein Verbrechen. Jawohl, ein Verbrechen!“
    Hope starrte Lady Gussie an und setzte sich aufrecht hin. „Tante Gussie, du hast recht, absolut recht.“
    „Natürlich habe ich recht.“ Lady Gussie verzehrte den Rest ihres Zitronentörtchens und wischte sich den Zuckerguss von den Fingern. „Wobei genau, meinst du?“
    Faith starrte ihre Schwester an. „Du hast einen Einfall.“ Hope grinste und nickte.
    „Wegen Lady Elinore?“
    „Nein, wegen der Waisenmädchen.“ Sie beugte sich aufgeregt vor. „Wir laden diese Mädchen nicht einfach zum Tee ein. Es soll aufregender sein als Tee und Kuchen. Ich bin fest entschlossen, etwas Freude in das Leben der Kinder zu bringen. Hoffentlich hat Lady Elinore nicht allzu viel dagegen - ich möchte sie nicht noch weiter aufregen, als ich es schon getan habe. Ich habe mich schrecklich gefühlt, als sie in Tränen ausbrach, denn ich mag sie, selbst wenn sie merkwürdige Ideen und Vorstellungen hat.“
    „Ja, ich auch“, stimmte ihr Faith zu.
    „Agatha Pilton gehört erwürgt“, bemerkte Lady Gussie. „Ihrer Tochter beizubringen, dass man sich wie eine Vogelscheuche kleiden muss. Das ist ein Verbrechen wider die Natur!“
    Faith nickte. „Ja, ihre Lebenseinstellung muss schlimm gewesen sein! Man denke nur, zu behaupten,Träume seien Müll.“
    Die alte Dame schnaubte. „In der Tat! Lady Elinore hat Glück, dass ihre Mutter gestorben ist. Schade nur, dass es nicht schon geschehen ist, als sie noch ein Kind war.“
    Hope legte Lady Gussie voller Zuneigung die Hand auf den Arm. „Liebe Lady Gussie! Die arme Elinore wäre so viel glücklicher, wenn du ihre Mutter gewesen wärest.“
    Lady Augusta nickte nachdenklich. „Ja, das wäre sie. Aber es ist nie zu spät. Agathas Mädchen kann noch etwas aus sich machen.“
    „Ich sterbe vor Neugier“, sagte Faith zu ihrer Schwester. „Was hast du vor?“
    Hope erklärte ihren Plan. Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück und schaute ihre Schwester und Lady Augusta an. „Werdet ihr mir helfen? Ihr wisst ja, ich bin für so etwas nicht zu gebrauchen, aber mit eurer Unterstützung ... “
    „Natürlich werden wir das! “, rief ihre Schwester. „Du kannst auf mich zählen, und Grace wird auch mitmachen wollen.“ Lady Gussie lächelte strahlend. „Natürlich helfe ich dir, Miss. Ganz gewiss sogar.“ Sie leerte ihr drittes Glas Sherry und lachte leise. „Ich liebe ein Komplott. Und, weißt du, ich würde wirklich gerne mehr über dieses Waisenhaus erfahren. Arme, mutterlose Seelen. Hast du was dagegen, wenn ich Maudie und ein paar ihrer Busenfreundinnen dazuhole? Das ist genau das Richtige für sie.“ Plötzlich lachte sie fröhlich. „Maudie hat Agatha immer verabscheut. Jetzt, Hope, meine Liebe, sag, was ziehst du zu

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