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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Lady Thorns Zigeunerball an?“
    Angesichts des jähen Themen Wechsels blinzelte Hope, antwortete aber: „Um ehrlich zu sein, Tante Gussie, ich habe keine Ahnung. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Was tragen ungarische Zigeuner am Leib? Weiß das jemand?“
    ,;Flöhe, möchte ich wetten“, bemerkte Lady Augusta sarkastisch. „Aber da mache ich nicht mit! Faith, Liebes, du verbringst doch jede Menge Zeit mit diesem hübschen Graf Rimavska. Weißt du Genaueres?“
    Faith wirkte leicht verlegen. Das sollte sie auch besser, dachte Hope, berücksichtigte man, wie viel Zeit sie jüngst in der Gesellschaft des Grafen verbracht hatte.
    „Natürlich Masken in allen möglichen Stilrichtungen, die einem gefallen. Und was das Kleid angeht, denke ich an leuchtende Farben, Tante Gussie. Viel Rot, Schwarz und Weiß, Rüschen und Volants und Stickereien. Die Männer haben Stiefel an und ... “
    „Stiefel bei einem Ball!“, rief Tante Gussie entsetzt.
    „Ja, und entweder weite Pluderhosen oder schwarze enge Beinkleider.“
    „Da braucht man nicht lange raten, für was sich der Graf entscheidet“, warf Hope spitz ein.
    „Ja, er trägt seine Hosen gerne eng, nicht wahr?“ Lady Augusta kicherte. „Er kann es sich aber auch leisten, das muss der Neid ihm lassen, anders als viele andere Männer unserer Bekanntschaft, die Armen - und ich sage, wenn ein Mann die Figur dazu hat, dürfen seine Hosen so eng anliegen, wie er will; ich für meinen Teil werde mich nie beschweren.“
    Alle lachten. „Tante Gussie, du bist unmöglich!“
    „Ach was! Wozu habe ich schließlich Augen? Was noch, Faith?“
    „Die Hemden der Männer sollten weiß, weit geschnitten und an den Manschetten gerafft sein. Dazu gehört eine bunt bestickte Weste sowie ein Kopftuch ... “
    „Ein Kopftuch? Wirklich ein Kopftuch?“
    Beide Zwillinge lachten über ihren ungläubigen Ton.
    „Ja, oder einen schwarzen Hut.“
    „Kein Londoner Mann wird ein Kopftuch tragen“, erklärte Lady Augusta fest. „Nun, das wären also die Männer. Aber was ist mit uns? Faith, was ziehst du an?“
    „Das habe ich Fel... Graf Rimavska auch gefragt. Und er hat mir bei meinen Ideen geholfen. Ich habe zufällig meinen Skizzenblock da.“ Aus ihrem Retikül holte sie einen kleinen Block, und von da an drehte sich ihre Unterhaltung nur noch um die passende Kleidung für den Maskenball.
    „Es ist zwecklos, Bastian. Du kommst da nicht rein. Es ist eine ausschließlich weibliche Veranstaltung.“ Giles lehnte sich auf dem Kutschbock seiner Chaise zurück. Den Kragen hatte er hoch geschlagen und seinen Biberhut mit der nach oben gebogenen Krempe tief in die Stirn gezogen.
    Sebastian war gerade erst vor Sir Oswald Merridews Haus am Providence Court angekommen, zehn nervöse, grau gekleidete Mädchen in seiner Kalesche, die letzte Fuhre Waisenmädchen.
    „Nur Frauen?“
    Giles nickte, stieg von seiner Kutsche und ging zu seinem
    Freund. „Geheime Frauensachen, offensichtlich. Wir Männer werden nur für Fahrdienste benötigt.“ Er zuckte die Schultern. „Meine Damen!“, grüßte er die Mädchen und machte eine elegante Verbeugung, nachdem er den Kutschenschlag geöffnet und die Trittstufen heruntergeklappt hatte. „Sie haben das Ziel Ihrer Fahrt erreicht.“
    Das war genau die richtige Vorgehensweise, erkannte Sebastian. Die Mädchen kicherten schüchtern, während sie ausstiegen und wie gehorsame Mäuse der Reihe nach in dem Haus verschwanden.
    „Lady Elinore kommt nicht?“, fragte Giles.
    Sebastian schüttelte den Kopf. „Nein, sie musste sich mit dem Ausflug abfinden, aber sie billigt ihn nicht. Sie sieht die Mädchen nachher.“ Er schickte sich an, ihnen ins Haus zu folgen.
    Giles hielt ihn zurück. „Ich habe dir doch gesagt, nur weibliche Wesen werden eingelassen.“ Er zuckte die Achseln. „Natürlich wurden wir eingeladen, Erfrischungen mit Sir Oswald einzunehmen, aber, um ganz ehrlich zu sein, Bastian, zehn Pferde brächten mich nicht in das Haus! “
    „Warum?“
    Sichtlich unwohl schaute Giles zu den glänzenden Fenstern des Hauses empor und vertraute ihm an: „Die Merridews haben eine Schar Witwen hinzugezogen - Lady Augusta, Lady Gosforth und vielleicht ein Dutzend ihrer Busenfreundinnen. Ein Haufen alter Schachteln, die mich wie einen zerzausten Schuljungen behandeln! Mich! Und weißt du was? Ich fühle mich wie ein zerzauster Schuljunge, sobald ich einer von ihnen unter die Augen komme! Ich war vielleicht mal ein kleiner Schuljunge,

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