Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mosaik Verlag
Vom Netzwerk:
sein, dass Sie beim Begriff „Planking“ zunächst an ein InternetPhänomen denken. Davon haben Sie doch schon gehört? Eine Person legt sich, gerne an einem öffentlichen Ort, steif wie ein Brett, eben einer Planke gleich, mit dem Gesicht nach unten hin, macht davon einBeweisfoto und stellt es ins Netz. 2009 wurde man erstmals auf das seltsame Treiben aufmerksam und seitdem überbieten sich die „Planker“ in der Auswahl ihrer Planking-Orte. Früher gereichte es schon zum Spektakel, sich flach in eine volle U-Bahn zu legen. Heute reicht das Spektrum vom Planking-Anfänger auf dem Fahrradsattel bis hin zum Todesmutigen, der elegant auf einer Laterne über einer vierspurigen Autobahn balanciert.
    Falls Sie sich nun – davon angespornt – flach auf Ihren Grill legen wollen, nur zu. Wir würden uns zwar über die Zusendung eines Beweisfotos freuen, empfehlen aber eher, einen Fisch auf die Planke zu legen und auf diese Weise zuzubereiten. > Das schonende Garen auf der Planke hat im Gegensatz zum Internet-Planking Sinn und schmeckt auch besser. Durch die zarten Raucharomen des Holzes nimmt der Fisch eine besondere Note an, behält aber dennoch sein Eigenaroma, da sein Saft nicht in die Glut tropfen kann. Und so funktioniert es:
    Zunächst wählen Sie ein passendes Holzbrett. Es sollte unbehandelt und nicht zu harzig sein. Sie möchten weder, dass ihr Fisch nach Lösungsmittel schmeckt, noch dass Harz in die Glut tropft. Durch die Holzart bestimmen Sie auch die Note des Zusatzaromas. Zeder wird einen anderen Geschmack entfalten als Kirschholz. > Wo bekommen Sie so eine Planke her? Nun, zum einen aus dem Grill-Fachhandel, damit fährt man am sichersten. Leider ist das auf Dauer ziemlich teuer. Falls Sie gute Beziehungen zu einem Holzfachhändler haben, können Sie dort eine passende Planke bestellen. Wenn Sie ihm Ihr Vorhaben schildern, wird er vermutlich irritiert bis hysterisch lachen, denn für die meisten Holzhändler mag es verschwenderisch anmuten, kostbares Holz einfach so zu verfeuern, aber gut, das soll nicht Ihre Sorge sein. Wichtig ist, dass das Holz absolut unbehandelt ist, also bitte nichts aus dem Baumarkt kaufen oder von dubiosen Holzdealern aus der Bahnhofsgegend besorgen lassen.
    Vorsicht: Oft sieht ein Brett unbehandelt aus, wurde aber unsichtbar gegen Schädlinge oder Fäulnis imprägniert. > Achten Sie auf folgende Maße: Das Brett sollte ca. 1,5 cm Dicke nicht überschreiten, denn sonst kommt zu wenig Hitze an den Fisch. Die Abmessung der Planke (30 x 15 cm bis 40 x 20 cm sind ideal) ist variabel und hängt von der Größe Ihres Rostes ab. > Legen Sie die Planke in ein ausreichend großes, mit Wasser gefülltes Gefäß. Gut eignen sich Backbleche oder Fettwannen aus dem Ofen. Beschweren Sie das Holz, damit es vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Mindestens zwei Stunden sollte sich das Holz vollsaugen können; wenn Sie es länger einweichen, schadet das nicht. Falls Sie noch weitere Aromanoten hinzufügen möchten, können Sie das Brett anstatt in Wasser auch in Alkoholhaltigem – Whiskey, Rum oder Wein – wässern.
    Nun bereiten Sie Ihren Fisch vor. Feste Fischsorten wie Seewolf oder Dorade (aber auch Zander und Forelle) eignen sich am besten, da sie beim Servieren nicht zerfallen. Der Fisch sollte gründlich gewaschen und mit Küchenpapier abgetrocknet werden. Sie können fürs Planking wahlweise Fischfilets oder ganzen Fisch verwenden. Je nach Gusto dürfen Sie den Fisch auch marinieren.
    Platzieren Sie Fischfilets mit der Hautseite nach unten auf die gewässerte Planke. Haben Sie sich für einen ganzen Fisch entschieden, dürfen Sie sich eine Seite aussuchen. Zwischen Holz und Fisch kommt ein Bett aus Kräutern, und auf die Oberseite des Fisches dürfen Orangen- oder Zitronenscheiben. > Der so geplankte Fisch wird auf den Rost eines auf mittlere Hitze vorgeheizten Kugelgrills gelegt, dessen Deckel verschlossen wird (ca. 200 Grad). > Zur Garzeit zuverlässige Angaben zu machen, ist nicht ganz leicht: Ein dünnes Filet kann schon nach ein paar Minuten gar sein, ein stattlicher Loup de Mer muss unter Umständen weit über eine halbe Stunde auf dem Grill verbringen. Haben Sie einen ganzen Fisch auf der Planke liegen, machen Sie den Rückenflossen-Test. Lässt sie sich ohne Anstrengung aus dem Fleisch entfernen, ist der Fisch gar.
    Den fertigen Fisch servieren Sie direkt auf der Planke. Das ist nicht nur praktisch, sondern sieht auch noch gut aus. Eine feuerfeste Unterlage hilft, Rußflecken

Weitere Kostenlose Bücher