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Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mosaik Verlag
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– sie erwarten als Ausstattung lediglich ein paar Eierkartons, unter denen sie sich verstecken und zum Häuten zurückziehen können. Als besonders praktisch hat es sich erwiesen, wenn der Boden des Terrariums aus einem engmaschigen Gitter besteht – dann können die Exkremente in eine darunterliegende Schublade fallen, die leicht zu reinigen ist.
    | MÄNNCHEN UND WEIBCHEN BESORGEN | In einem gut sortierten Aufzuchtbetrieb für Lebendfutter oder in einer großen Zoohandlung können Sie den Stamm Ihrer zukünftigen Zucht erwerben: Verlangen Sie nach „subadulten Tieren“ – es gibt sie in Einheiten von 25, 50 oder 100 Stück. Eine gerechte und gleichmäßige Geschlechterverteilung ist von Vorteil.
    Zur Aufzucht benötigen die Tiere Weizenkeimlinge und Weizenkleie. Weizenkeimlinge, die sich problemlos selbst ziehen lassen, versorgen die Tiere mit ausreichend Flüssigkeit. Sie müssen also nicht extra eine Wasserstelle einplanen. Stellen Sie einfach die Keimlinge im Setzbett in das Terrarium. Weizenkleie, die es in Bio-Qualität im Reformhaus gibt, stillt den Hunger der Heuschrecken und wird am einfachsten in einem weiteren Eierkarton serviert. Häufig wird dazu geraten, Obst und Salat zuzufüttern. Das ist jedoch gefährlich. Vor allem Salat tut den Insekten gar nicht gut und lässt sie an Durchfall erkranken. Einmal pro Woche kann zur Nahrungsergänzung etwas Trester, der beim Saftpressen entsteht, zugegeben werden. > Wenn die Tiere geschlechtsreif (adult) sind, beginnen sie sich zu vermehren. Die Weibchen legen Eierpakete ab – es wird spannend.
    | DAS RICHTIGE NEST | Die Eierpakete müssen sofort nach der Eiablage separiert und in einem Nest untergebracht werden. Es sollte aus einem feuchten, aber nicht nassen Torf- und Sandgemisch bestehen, das in einer mindestens 13 cm tiefen Schale (mit feinen Löchern am Boden) angesetzt ist. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen dieLarven. Bis aus ihnen adulte Heuschrecken werden, durchlaufen sie fünf Larven- und Nymphenstadien, von denen jedes durch eine Häutung abgeschlossen wird. Das dauert ca. 50 Tage.
    | DER SCHLACHTTAG | Wie jedes andere Lebewesen auch, das zur Ernährung eines Menschen geschlachtet werden soll, hat auch die Heuschrecke einen Tod in Würde verdient. > Zwei Tage vor der Schlachtung sollten Sie der gesamten Zucht die Futtermittel entziehen, dann sind die Tiere sauber und entleert. Entnehmen Sie nur die Menge an Tieren, die Sie essen möchten und legen Sie diese für einige Stunden ins Tiefkühlfach. Die anderen können wieder gefüttert werden. Die entnommenen Kaltblüter fallen durch die drastische Temperatursenkung in einen sanften Schlaf ohne Wiederkehr. Noch im gefrorenen Zustand lassen sich die Unterbeine und Flügelpaare entfernen, die nicht mitgegessen werden können. Sie schmecken holzig und sind nur schwer zu schlucken. Vor allem die Widerhaken an den Beinen können Ihnen gefährlich werden. > Am einfachsten geht das „Filetieren“, indem man den Kopf der Heuschrecke zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand nimmt und dann mit dem Daumen und Zeigefinger der anderen Hand nach dem Flügelpaar und anschließend nach dem Beinpaar greift und mit einem kurzen Ruck daran zieht.

    Wenn die Tiere aufgetaut sind, können sie vorbereitet werden. Sollten sie noch nicht von ihren Beinen und Flügeln befreit sein, ist es jetzt höchste Zeit. Das funktioniert allerdings wie gesagt besser, wenn die Tiere noch gefroren sind. Jetzt besteht die Gefahr, dass beim Ausreißen wertvolles Fleisch mitentfernt wird. > Der Kopf der Heuschrecke muss nicht entfernt werden. Sein Chitinpanzer ist zwar etwas härter, aber immer noch weitaus weniger fest, als Sie wohl befürchten. Aber vielleicht ist Ihnen ja wohler, wenn Sie dem Tier nicht von Angesicht zu Angesicht begegnen müssen – besonders,wenn es sich um Ihre erste Begegnung handelt. > In Asien und Afrika werden Heuschrecken meist in heißem Fett frittiert oder in Teig ausgebacken. Wir aber wollen sie auf dem Grill rösten, was genauso gut funktioniert. > Auf einen dünnen Edelstahlspieß, der den Tieren längs durch den Rückenpanzer gestoßen wird, passen drei Heuschrecken. Es reicht, die Heuschrecken mit ein wenig Öl zu bestreichen, dann dürfen sie bei mittlerer, direkter Hitze über das Feuer gehalten werden. Sie sind schon nach ungefähr zwei Minuten fertig gegart. Haben sie eine rötliche Färbung angenommen, sind sie knusprig. Bleiben sie jedoch zu lange über dem Feuer, werden sie trocken wie ein staubiger

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