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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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nachrief: „Um zehn bist du aber wieder zu Hause, sonst setzt’s was.“
    „Du siehst phantastisch aus.“ Wie üblich warf Jake mit Komplimenten um sich. „War es nett bei deiner Familie?“
    „Sehr nett“, log Anna. Mit einem Fremden wollte sie nicht über ihre Familienangelegenheiten sprechen. Das hatte sie einmal getan, und mitten in der Nacht war der Kerl plötzlich spurlos verschwunden. „Meine Eltern waren richtig gut gelaunt.“
    „Ich freue mich darauf, deine Eltern kennen zu lernen“, sagte Jake und ließ den Motor an.
    „Die wären bestimmt begeistert.“ Nicht wirklich.
    „Geschwister?“
    „Nur einen Bruder. Roger.“
    „Toll“
    „Ja.“ Meinetwegen.
    „Ist er genauso lustig wie du?“
    „Nein.“
    Jake brüllte vor Lachen. Anna starrte ihn leicht entsetzt an. Sie wusste nicht so recht, ob sie es gut finden sollte, dass er sie für irrsinnig witzig hielt. Das setzte sie unter Druck, die Leute immer und überall zum Lachen zu bringen. Heute Abend wollte sie lieber ernst bleiben. Das hatte vielleicht etwas mit ihrem Besuch bei den Eltern zu tun. Sie flitzten über die zweispurige Straße. Jake trat aufs Gas, und sie rasten in die Stadt.
    Jake hielt ihr die Tür des Elgon‘s Bistro auf. Eine junge Bedienung nahm ihr ihren schokoladenbraunen Schal und den Mantel ab. Dann wurden sie zu ihrem Zweiertisch geführt.
    Anna schaute herum, ob sie jemanden kannte. Sie entdeckte einen Freund ihres Bruders, der vollkommen in ein Ge spräch mit einer glamourösen Brü netten vertieft war. Oha! Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Soweit sie wusste, war seine Frau rothaarig. Eine Gruppe bekannter Politiker lachte laut in einer Ecke des Raums, und ein berühmter Schauspieler trank mit seiner zweiten Frau – oder war es die dritte – Champagner. Mit einem liebenswürdigen Lächeln nahm Anna die Speisekarte entgegen. Das war das Leben, für das sie bestimmt war. Ein gut gekleideter Mann fuhr sie in einem tollen Schlitten herum und himmelte sie an, weil er fand, dass sie wie ein Supermodel aussah und witzig wie ein Comedian war. Das war das wahre Leben!
    Anna wählte einen vegetarischen Auflauf und Jake den Lachs. Dazu bestellte Jake den zweitteuersten Wein auf der Karte. Sie lächelte ihn an. Er hatte Klasse. Ja, er war der eine. Nicht unbedingt für den Rest des Lebens. Um Himmels Willen, nein! Aber er würde gut auf Victorias Party passen. Jake konnte es mit allen dort aufnehmen.
    Jake sprach einen Toast auf die hinreißendste Frau im Raum aus. Anna sah sich vorsichtig um, wen er wohl meinte. „Ich meine doch dich, Dummerchen“, flüsterte Jake. Anna war sofort besänftigt, obwohl sie eigentlich nicht fand, dass sie hinreißend war. Aber wegen seiner Schmeicheleien wollte sie nicht mit Jake meckern. Schmeichelei war alles.
    „Vielen Dank für den schönen Abend“, sagte sie zwischen zwei Bissen Schokoladenkuchen.
    „Das Vergnügen ist ganz meinerseits“, sagte er und zwinkerte, „aber der Abend ist ja noch lange nicht vorbei, oder?“
    „Na ja ... nein“, antwortete Anna zögernd und fragte sich woran er wohl dachte. Er konnte nicht mit zu ihr kommen, das stand fest. Und sie wollte ganz bestimmt nicht zu ihm. Sie kannte ihn doch kaum. „Wir könnten noch tanzen gehen“, schlug sie vor.
    „Wie wär‘s mit Lillies?“
    „Absolut prima“, sagte sie. Sie ging auf die Damentoilette, und als sie zurückkam, war die Rechnung beglichen. Naturellement.
    Lillies war gerappelt voll, und Jake führte sie in den VIP-Bereich, wo es etwas ruhiger war. Er ergatterte einen Sitzplatz für sie und verschwand, um die Drinks zu holen. Anna schaute sich neugierig um. Hier tummelten sich jede Menge mondäner Blondinen und Männer, die vielleicht entfernt berühmt waren. In einer Nische tranken einige Sportgrößen um die Wette. In einer anderen erkannte Anna „Stars“ einer billigen irischen Soap. Einer schien ihr zuzuwinken. Sie guckte genauer hin und bekam einen Riesenschreck. Es war Rich. Sie lächelte schwach. Er stand auf und drängelte sich zu ihr durch.
    „Hi“, sagte er, als er sich, die Hände lässig in den Hosentaschen, neben sie stellte. Er schien sich wirklich zu freuen, sie zu sehen. „Was machst du hier?“
    „Ich bin mit einem ... Bekannten hier.“ Anna rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl und schielte zur Bar hin, wo Jake gerade die Drinks bezahlte. „Und du?“
    „Ich bin hier mit ...“, er ratterte eine Reihe Namen kaum bekannter Schauspieler herunter.
    „Wow“, sagte

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