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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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Fusel gewesen sein. Nie wieder. Das musste nicht sein. Das war es nicht wert.
    „Hallo?“
    „Anna?“
    „Ja?“
    „Hier ist Mr. Walton von der Zentrale.“
    „Ja?“ Anna rutschte das Herz in die Hose.
    „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass das erste Bewerbungsgespräch positiv aufgenommen wurde. Wir möchten Sie gerne zu einem zweiten abschließenden Gespräch in der nächsten Woche einladen. Würden Sie dann einen für Sie passenden Termin mit der Personalabteilung ausmachen ...“
    Den Rest hörte Anna kaum. Sie konnte es nicht glauben! Ein zweites Gespräch? Was war das denn? Sie hatte unglaublichen Blödsinn geredet.
    „Danke schön, Mr. Walton ... Ja, erfreut ... Ja, vielen Dank.“
    „Was hat er gesagt?“ Elaine war blass geworden .
    „Er ... Oh Gott, Elaine ...“ In Annas Bauch rumorte es heftig, und sie rannte aus dem Verkaufsraum.
    Sie hing über der Kloschüssel, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Anna verfluchte den Tag, an dem sie sich mit Steve eingelassen hatte. Er konnte sich problemlos jeden Tag sinnlos besaufen, aber sie war zu alt für so etwas. Viel zu alt.
    Sie hörte auf dem Flur das Klacken von Stöckelschuhen, das langsam näher kam. Oh Gott, keine aus dem Geschäft sollte ihre Kotzerei mitbekommen.
    Schließlich ging sie doch aus der Toilettenkabine. June stand vor dem Spiegel und sprühte billiges Parfum an ihren Giraffenhals. Von dem Gestank wurde Anna gleich wieder kotzübel.
    „Nun, ich muss wirklich sagen, Sie haben uns alle überrascht, wie geschickt Sie das Bewerbungsgespräch geführt haben“, sagte die ältere Frau ziemlich giftig.
    Geschickt? Also, der kleine Blow-Job für Walton, als Fidelma gerade weggeguckt hat, hat‘s bestimmt gebracht.
    Anna zog eine Grimasse, sagte aber nichts.
    „Aber noch haben Sie den Job nicht“, fuhr June gehässig fort. „Hier gibt es noch sehr viel zu tun. Heute Abend möchte ich einen vollständigen Bericht über den Umsatz der letzten Woche auf meinem Tisch haben.“
    So ein verdammtes Miststück, das macht sie doch nur, weil sie niemanden hat, der heute Abend mit ihr ausgeht, ging Anna durch den Kopf.
    Anna saß im Bus, die Scheiben waren beschlagen, und es roch nach nassen Kleidern. Sie hatte so gar kein Valentinstagsgefühl. Aber wie sollte man sich eigentlich am Valentinstag fühlen? Sollte man beim Aufwachen von Liebe erfüllt sein? Himmel, nein.
    Anna war müde und ihr stand der Sinn absolut nicht nach Romantik. Gott sei Dank wollte Steve heute kochen. Das ersparte ihr das Restaurant und die Konkurrenz mit den anderen Paaren um den Titel Verliebtestes Paar .
    Als sie ins Haus ging, drang ein starker Curryduft aus der Erdgeschosswohnung, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie liebte Curry!
    Sie wollte schnell nach oben schlüpfen, um sich ein bisschen zurechtzumachen. In ihren Arbeitsklamotten bei ihm aufzutauchen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Ein großer weißer Umschlag steckte in ihrem Postfach. Sie nahm ihn mit nach oben und riss ihn auf. Es war eine Karte, die mit einer großen, kitschigen goldrosa Rose bedruckt war. Sie schaute auf die Innenseite.
    Für meine Valentine,
    du bist so wunderschön und klug. Ich kann es kaum glauben, dass du bist mein.
    In Liebe,
    Jake
    Wie überaus romantisch. Anna schmiss die Karte auf den Küchentresen. So eine Frechheit, ihr so etwas zu schreiben! Was glaubte er, wer er war?
    Und außerdem, wo war denn Richs Karte?
    Anna ließ sich auf einen Stuhl sinken. Valentinstag war eine deprimierende Angelegenheit.
    Sie fing an, sich zurecht zu machen.
    Es war schon fast acht Uhr, und sie hatte sich noch nicht einmal die Beine rasiert.
    Plötzlich klopfte es unverhofft an der Tür und sie sprang auf. Ein Bein war schon rasiert, aber das andere ähnelte noch einem Wäldchen. Sie öffnete vorsichtig und schob das Wäldchen verstohlen hinter die Tür.
    Es war Steve. Er hielt einen riesengroßen Rosenstrauß in der Hand.
    Anna war so überwältigt, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    „Steve“, seufzte sie, „das hättest du nicht tun sollen.“
    „Hab ich auch nicht“, sagte er verlegen. „Die sind nicht von mir. Die hat vorhin jemand vorbeigebracht. Du warst nicht da, also habe ich angeboten, sie dir zu geben.“
    Von wem waren die wohl, fragte sich Anna, als sie nach einer passenden Vase suchte. Rich. Die konnten nur von ihm sein. Wie süß!
    „Egal, das Essen ist fertig. Kommst du?“
    „Gleich“, sagte sie augenzwinkernd. Sie musste ja noch das andere

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