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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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Beispiel mal an die Kerle denkst, mit denen ich an der Uni rumgehangen habe – erinnerst du dich an die?“
    Anna nickte. Mit den meisten hatten Claire und sie rumgeknutscht. Die würde sie bestimmt nicht so schnell vergessen.
    „Egal. Damals waren wir alle Feuer und Flamme für Rugby, Frauen und Saufen, und ich hab immer gedacht, dass wir so etwas wie eine große unzertrennliche Clique wären. An der Uni waren wir uns auch noch ziemlich ähnlich – du weißt schon, wir haben eifrig Wagenladungen von Lebensläufen verschickt und sind im Anzug zu allen Tagen der offenen Tür gerannt. Ein paar von uns hatten großen Spaß daran, sich auf dem Bewerbungskarussell herumwirbeln zu lassen. Aber manche haben das sehr ernst genommen.“ Seine Miene verdüsterte sich.
    „Alles wurde anders nach der Uni.“ Er stockte und trank sein Guinness aus. „Meine Freunde veränderten sich. Aus den lustigen, wilden Partytypen wurden konkurrierende Karrierefreaks. Ich schätze, dass manche von meinen Koll egen für eine Beförderung ohne w eiteres mit nem Schlafsack im Büro übernachten würden. Er zuckte mit den Achseln. „Der Keltische Tiger holt uns alle, was?“
    „Unglaublich.“ Anna schüttelte den Kopf und überlegte, ob sie noch ein Bier trinken sollte, damit er nicht jetzt schon zum Aufbruch blies.
    „Er kam ihr zuvor: „Noch mal dasselbe?“
    „Ja, danke“, antworte sie fast schüchtern.
    Er ging zur Bar und bestellte die Getränke. Sie sah ihm zu und konnte die Augen nicht von ihm lassen. Dieser kräftige Rugby-Nacken, das breite Rugby-Kreuz und die muskulösen Schultern und ein Hintern, der geradezu zum Kneifen einlud.
    Oh Gott, was machte sie denn da? Sie verbat sich solche sündigen Gedanken. Mark war schließlich ihr Freund. Ein Freund. So wie Claire eben. Bei ihr hatte sie doch auch keine seltsamen Gelüste, ihr in den Hintern zu kneifen, und wenn sie Freitags auf einen Drink in den Merrion Inn gingen, achtete sie doch nicht darauf, dass ihre Beine sich auch ja berührten. Hör auf damit , ermahnte sie sich selbst. Du bist vollkommen übergeschnappt. Um die Situation klar zu machen, rückte sie ihren Stuhl unauffällig ein wenig von Marks Stuhl weg. Hatte er es bemerkt? Er sagte jedenfalls nichts dazu, als er zurückkam. Er stellte einfach nur lächelnd die Getränke auf den Tisch.
    Sie erwiderte das Lächeln und sagte: „Ich hab dir wirklich die Ohren vollgejammert. Danke fürs Zuhören.“
    „Das tu ich doch gerne. Dafür sind Freunde doch da.“
    „Ja“, sagte sie leise mit hoher Stimme, die ihr selbst ganz fremd vorkam. Sie ärgerte sich über Marks Art, immer von ihrer „Freundschaft“ zu sprechen. „Freunde sind sehr wichtig. Und ich bin auch für dich da.“
    Er schaute sie verwirrt an.
    „Ich hör dir zu“, fuhr sie fort und tätschelte sein Knie mütterlich. „Also, wie ist das nun mit der Trennung von Sally? Bist du geknickt?
    „Ich ...“
    „Na ja, andere Mütter haben auch schöne Töchter“, plapperte sie mechanisch weiter. „Hoffentlich klappt alles in London. Sie scheint sehr nett zu sein.“
    Er lachte über ihr Poker Face. „Woher willst du das denn wissen? Ich hab doch gar nichts von ihr erzählt.“
    Anna machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber gerade noch rechtzeitig wieder.
    Schließlich sagte er: „Sie heißt Jane, und sie war die Freundin meines Bruders.“
    „Super, dann kennt sie eure Familie ja schon.“
    „Nee, das ist nicht, wie du denkst. Ist ja auch egal, aber seit wann interessierst du dich für mein Liebesleben?“
    „Allmächtiger Gott, ist es schon so spät? Steve wird außer sich sein vor Sorge“, sagte Anna. Natürlich stimmte das nicht. Er saß in der Unibibliothek und lernte, bis die Klingel ihm sagte, dass er sich vom Acker machen sollte.
    „Die Zeit verfliegt nur so, wenn man sich amüsiert“, sagte Mark und half ihr in die Jacke. „Vielen Dank für deine Gesellschaft.“
    „Nein, ich muss dir danken“, sagte sie schuldbewusst.
    Er parkte den neuen Saab direkt vor seinem Haus. „Ich bring dich noch zur Tür“, bot er an.
    „Ha, ha, sehr witzig.“ Sie schielte unauffällig zur anderen Straßenseite. Steves Wohnung war dunkel. Sie hoffte, dass Mark es nicht bemerkte.
    „Ich würde dich ja auf einen Absacker einladen, aber ich hab Angst, dass Steve dann mit einer Streitaxt anrückt und mir die Tür zertrümmert“, sagte Mark.
    „Klar.“ Anna war peinlich berührt, denn sie wusste, dass er wusste, dass Steve nie und nimmer

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