Ein Mann für eine Nacht (German Edition)
seinen Kopf in die Hände. „Verdammt, Claire, ich bin in einer Sackgasse und weiß nicht, was ich tun soll.“
„Was ist denn los?“, fragte Claire, die plötzlich vor Angst wie gelähmt war. „Was hast du, Simon?“
„Es geht um Shelley“, sagte er schließlich, „sie ist schwanger.“
Kapitel 36
„Darren, was machst du denn hier?“
„Pscht.“ Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Kann ich reinkommen?“
„Äh ... ja ... ich ... du hast mich völlig überrascht.“
Anna führte ihn ins Wohnzimmer. Er ließ sich auf dem Sofa nieder, dessen leuchtendes Gelb sich mit dem Orange seines Hemdes biss.
Er streckte seine langen Beine von sich.
„Das ist also deine Bude, eh?“ Darren sah sich interessiert um.
„Ja.“ Anna überlegte krampfhaft, was sie Interessantes sagen könnte, aber ihr fiel nichts ein.
„Ich konnte nicht bis zum nächsten Wochenende warten. Ich wollte dich sehen.“ Darren lächelte wie ein Filmstar.
Nächstes Wochenende? Halt stopp, das war das Wochenende mit der Party. Sollte sie jetzt davon anfangen? Nein, besser bis später warten. Sie wollte ihn nicht verschrecken.
„Also, ich fühle mich geschmeichelt“, sagte sie stattdessen und setzte sich neben ihn. „Wie schön, dich zu sehen.“
„Wirklich?“
„Ja“, sagte sie schüchtern. „Ich habe viel an dich gedacht. Hast ... hast du auch an mich gedacht?“
„Himmel, wenn du nur wüsstest, Anna Allstone.“ Er zog sie an sich. „So eine wie dich habe ich noch nie getroffen. Ich finde dich unglaublich.“
Anna schmiegte sich an ihn, lehnte ihre Wange an seine kräftige Brust und lauschte auf seinen gleichmäßigen Herzschlag. Wenn es so etwas wie einen perfekten Augenblick gab, dann war er das. Sie traute sich kaum, ihn anzugucken vor lauter Angst, sie könnte in Tränen ausbrechen. Stattdessen murmelte sie einfach, „Das ist das Netteste, das jemals jemand zu mir gesagt hat.“
Victorias alberne Party war ihr jetzt völlig egal. Sie würde mit Darren hingehen und sich einen Dreck um Kronleuchter und Champagner scheren. Solange Darren an ihrer Seite war, wäre alles andere unwichtig.
„Bist du müde?“ Darren streichelte ihren Nacken.
„Mmmm“,
„Möchtest du dich etwas hinlegen?“
„Ach, ich weiß nicht recht.“
„Es passiert nur das, was du willst.“
Wo hatte sie das bloß schon einmal gehört?
Er stand auf und rekelte sich demonstrativ. „Komm schon.“ Er zwinkerte ihr zu.
„Okay“, sagte sie leise und nahm den Arm, den er ihr bot.
Sie schliefen miteinander und die Welt geriet nicht aus den Fugen. Keine leidenschaftliche Ekstase erschütterte das Zimmer. Kein Feuerwerk erstrahlte plötzlich über Galway Bay. Aber Anna fand es perfekt. Alles schien so richtig zu sein.
Er ging auf sie ein. Versuchte herauszufinden, was sie mochte, was sie anturnte. Er betonte, dass sie alle Zeit der Welt hatten, um ihre Körper kennenzulernen.
Er fand für alles die richtigen Worte, dachte Anna verliebt. Aber sie wusste, dass sie nicht alle Zeit der Welt hatten. Morgen war Samstag, und es würde ein anstrengender Arbeitstag werden.
Am Morgen riss Annas Wecker sie mit lauter Musik aus dem Schlaf.
„Ich besuche heute einen Freund in Galway“, rief Darren aus der Dusche. „Ich kann dann hier bleiben und wir machen was zusammen. Was hältst du von einem Abendessen bei Moran’s?“
Ja, das war was für Anna. Moran’s on the Weir war ein entzückender traditioneller Pub mit Reetdach. Sie selbst hätte keinen romantischeren Ort vorschlagen können.
„Und für später buche ich dann ein Fünf-Sterne-Hotel. Ein Zimmer mit Aussicht.“
„Du bist unglaublich.“ Voller Freude über ihn schüttelte Anna den Kopf. „Womit habe ich dich bloß verdient?“
Kapitel 37
Claire saß ihrem Mann gegenüber und starrte ihn wie in Trance an. In ihrem Kopf drehte sich alles, und sie musste unbedingt den Schalter zum Ausstellen finden. Warum war Simons Gesicht kalkweiß? Wie kam es, dass Shelley schwanger war? Soweit sie wusste, gab es keinen Mann in Shelleys Leben außer ...?
„Simon?“
„Ja, Claire?“ Er seufzte.
„Wer ist der Vater von Shelleys Baby?“
„Ach Claire, ist das wichtig?“
Sie räusperte sich verärgert. „Ja, das ist äußerst wichtig.“
„Sie hat mich gebeten, es niemandem zu erzählen“, sagte er mit fester Stimme. „Jedenfalls wird sie nicht mehr für uns arbeiten.“
„Warum nicht?“ Claire begann innerlich zu kochen. Was zum Teufel lief hier ab?
Schließlich
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