Ein Mann für eine Nacht (German Edition)
bla.
„Wir erstatten Ihnen den Kaufpreis“, antwortete Anna erschöpft und hätte der verärgerten, rot angelaufenen Frau am liebsten erzählt, dass sie woanders stänkern sollte.
Der Laden war voller Kunden, die in letzter Minute noch hektisch ihre Einkäufe erledigten. Anna wartete ungeduldig darauf, dass es neunzehn Uhr dreißig wurde. All diese Leute sollten endlich abziehen und sie in Ruhe lassen. Am besten sollten sie ganz und gar von der Bildfläche verschwinden, damit sie und Darren alleine auf der Welt waren. Sie betete diesen Mann an. Er war definitiv ihr Traumprinz.
Punkt halb acht stand der Ferrari vor der Tür. Voller Vorfreude auf die kommende Nacht stieg Anna mit ihrer kleinen Reisetasche ein.
Es war immer noch hell, und es sah nicht nach Regen aus, was für Galway ein Wunder war. Darren ließ den Motor an, und sie machten sich auf den Weg zu Moran’s.
Bei Moran’s war viel los. Einheimische und Touristen. Anna entspannte sich, sie genoss ihr Fischgericht, den Wein, die Stimmung. Im Hotel liebten sie sich leidenschaftlicher als in der Nacht zuvor. Stürmischer. Ekstatischer. Sie rissen sich förmlich die Kleider vom Leib, und in den Pausen bestellten sie sich etwas vom Zimmerservice und schlürften Champagner.
Und zum zweiten Mal schlief Anna friedlich in Darrens Armen ein, besonders selig darüber, dass sie diesmal keinen Wecker stellen musste.
Kurz nach zehn wachte sie auf. Neben ihr war das Bett leer. Im Badezimmer hörte sie das Wasser laufen.
„Kann ich zu dir kommen?“ Sie stand nackt in der Tür.
„Komm her“, rief er, „du hast die Erlaubnis, mir den Rücken zu schrubben.“
Sie stieg in die Dusche und ließ sich von ihm einseifen. Das warme Wasser strömte über sie. Dann seifte sie ihn ein. Sie liebte all das. Ein Paar zu sein. Ein richtiges Paar. Sie hatte die Nase voll von all den Spielereien. Die Spieler überließ sie gerne allen anderen Frauen der Welt. Sie wollte einen richtigen Mann. Sie hatte einen richtigen Mann.
Danach saßen sie auf dem riesigen Bett und trockneten einander ab. Anna erzählte Darren, dass sie noch nie so glücklich war, und beichtete, dass sie fast die Hoffnung aufgegeben hatte, Mr. Right jemals zu finden.
„Da draußen gibt‘s eine Menge windige Kerle “, stimmte Darren zu, „du musst vorsichtig sein.“
„Aber übertreiben sollte man es mit der Vorsicht auch nicht“, erwiderte Anna. „Am Flughafen warst du für mich auch nur ein windiger Fremder.“
„Stimmt.“ Darren lachte.
„Also, sag mal“, sagte Anna und rubbelte ausgelassen Darrens feuchtes Haar, „hast du viele Freundinnen gehabt?“
„Eigentlich nicht“, antwortete er unangenehm berührt. „Also“, sagte er, schnell das Thema wechselnd, und gab ihr einen spaßhaften Klaps auf den nackten Hintern, „ziehst du dich jetzt an oder nicht?“
„Ja, ja, schon dabei“, sagte Anna. Sie hatte keine Eile. „Aber im Ernst, warst du mal richtig bis über beide Ohren in jemanden verknallt?“
„Die Vergangenheit ist vorbei. Ich guck lieber nach vorne“, sagte Darren.
Nach dem Mittagessen wollte Darren unbedingt los. Anna war enttäuscht. Warum diese Hetze?
„Ich will mich auf den Weg machen, bevor es voll wird auf den Straßen“, erklärte Darren und küsste sie zärtlich.
„Dienstag bin ich in Dublin“, sagte Anna eifrig. „Ich hab Dienstag und Samstag, Sonntag frei, weil ich in der letzten Woche Überstunden gemacht habe. Dann können wir uns ganz viel sehen“, sagte sie voller Begeisterung.
„Mal sehen, was sich machen lässt. Ich hab nächste Woche wahnsinnig viele Meetings und Termine. Ich kann jetzt noch keine Pläne machen.“
„Und am Wochenende?“ Anna wusste, dass sie lieber den Mund halten sollte, aber sie war nun mal eine hoffnungslose Quasselstrippe.
„Samstag, nein – Freitag? Ja, lass uns definitiv etwas am Freitag machen.“
„Ich habe gehofft, dass wir uns am Samstag treffen könnten“, sprudelte Anna heraus. „Ein paar Freunde treffen sich am Samstag und ich dachte ...“
„Ich schau mal, was ich machen kann.“ Mit einem Kuss brachte Darren sie zum Schweigen.
Und dann war er weg.
Anna war froh, als Aoife am Abend endlich wieder nach Hause kam. Sie hatte den ganzen Tag damit verbracht, Trübsal zu blasen. War in der Wohnung herumgeschlichen, hatte den Fernseher ständig an und ausgestellt, sich pausenlos Tee gekocht, auf den sie keine Lust hatte, und mindestens dreimal Aoifes Pflanzen gegossen. Darren und sie hätten den ganzen
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