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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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sah Simon sie an. Er streckte seine Hand aus und legte sie auf ihre.
    „Claire“, sagte er, „wenn du ein Kind von deinem Boss erwarten würdest, kämst du dann ins Büro zurück?“
    Claire zog ihre Hand weg und verpasste ihm mit der anderen eine heftige Ohrpfeife.
    „Was soll das ...?“, stotterte er.
    „Was fällt dir ein?“, schrie sie. „Was willst du mir eigentlich erzählen? Hör sofort auf mit diesen Psychospielchen. Hörst du? HÖR AUF!“
    „Verdammt, Claire“, sagte Simon erschrocken, „das Baby ist nicht von mir. John ist der Vater. Der John, der den einen Abend zu Besuch war mit Richard und Jake. Weißt du noch?“
    „Ach der. Ja“, sagte Claire, aber sie war immer noch durcheinander. Sollte sie jetzt wütend, schockiert oder erleichtert sein? Sie setzte sich wieder aufs Sofa und versuchte die Teile dieses verdammten verworrenen Puzzles zusammen zu setzen. „Aber“, sagte sie, „entschuldige, vielleicht bin ich naiv, aber was hat das alles mit dir zu tun?“
    „Dass Shelley geht, wirft mich total aus der Bahn. Du kennst sie doch, sie hat praktisch mein ganzes Leben für mich organisiert. Wie soll ich jetzt bloß klarkommen?“
    „Du wirst bestimmt eine andere finden wirst, die mit dir trinkt“, antwortete Claire bissig.
    „Darum geht’s doch nicht.“ Simon klang verzweifelt. „Shelley kannte mich durch und durch.“
    „Das will ich gar nicht hören.“
    „Ich meine beruflich. Natürlich meine ich beruflich. Okay, wir haben ab und zu geflirtet, aber das war nur zum Spaß. Mehr war da nicht. Dazu hätte ich es nie kommen lassen. Und übrigens, Claire, dieser Kuss war nur ein Ablenkungsmanöver von Shelley. Die Kollegen sollten denken, dass zwischen uns was läuft und nicht zwischen ihr und John. Ich bin da irgendwie reingeschliddert. Ich war fassungslos, dass ausgerechnet du diesen Kuss gesehen hast. Vielleicht glaubst du mir jetzt, dass nichts an der Geschichte dran ist.“
    „Mir kam das höchst verdächtig vor. Ist doch kein Wunder, dass ich ausgerastet bin. Aber ich hätte nicht hinter dir herschnüffeln sollen. Das soll nie wieder passieren, dass wir das Vertrauen in einander verlieren.“
    „Ja. Also, ich weiß, dass ich zu oft losgezogen bin und mir die Kante gegeben habe. Wahrscheinlich, weil mir die Arbeit auf den Geist ging, und ich dachte, nächtelanges Saufen würde mir helfen. Aber ich habe es satt, völlig verkatert bei anderen Leuten auf dem Fußboden aufzuwachen. Das hätte ich zu Studentenzeiten machen sollen wie jeder normale junge Kerl und irgendwann ist dann Schluss damit.
    Claire lachte, „Kein tolles Gefühl, was?“
    „Nee. Komm her und umarm mich ganz fest.“
    Claire setzte sich auf Simons Knie. „Und glaubst du denn, dass es schwierig wird, eine neue persönliche Assistentin zu finden?“
    „Das wird schwierig“, sagte Simon. „Viele schielen nur auf die Uhr oder lackieren ihre Fingernägel, statt zu arbeiten. Und die meisten Aushilfskräfte geben schnell wieder auf.“
    „Ich könnte es machen“, sagte Claire plötzlich, „ich meine, du könntest mich anlernen.“
    „Im Ernst?“
    „Warum nicht? Ich will sowieso wieder arbeiten. Aber ich kann nur ein paar Monate.“
    „Wieso?“
    „Ich bin schwanger.“
    „Was!“
    Claire konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Ja, ich habe nur auf den passenden Moment gewartet, es dir zu erzählen.“
    „Ist ja irre!“
    „Freust du dich?“
    „Mich freuen? Ich bin total hin und weg.“
    Er legte eine Hand auf ihren Bauch. „Das ist die allerschönste Neuigkeit überhaupt.“ Claire entspannte sich. Und dann weinte sie. Die Tränen hörten gar nicht auf, über ihre Wangen zu rinnen. Alles würde gut werden. Sie war überglücklich. In ihr Glücksgefühl mischte sich ein Hauch von schlechtem Gewissen. Weil sie auf Shelley so herabgeschaut hatte. Weil Shelley in dieser Minute nicht vom Vater ihres Babys im Arm gehalten wurde, während ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen, und er ihr dabei nicht versicherte, er sei der glücklichste Mann der Welt. Ein schlechtes Gewissen, weil sie Simon eine Affäre angedichtet hatte, die es nicht gab. Gott sei Dank würden sie wieder eine richtige Familie sein.
    Gott sei Dank.

Kapitel 38
    „Sind sie die Geschäftsführerin?“ Eine erboste Kundin klopfte mit ihren Fingerknöcheln vor ihr auf die Ladentheke.
    „Ja“, sagte Anna und machte sich auf eine Schimpftirade gefasst.
    „Ich habe diese Hausschuhe vor drei Monaten gekauft und ...“ Bla bla

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