Ein Mann für eine Nacht (German Edition)
sie ist ganz versessen darauf, uns zu sehen.“
„Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein“, schäumte Anna. „Sie war Victorias Spezi in der Schule. Hast du das verges sen? Hat immer zu allem ja und a men gesagt.“
„Sie hat sich bestimmt geändert“, sagte Claire diplomatisch. „Wir sind doch jetzt alle erwachsen.“
„Na gut, aber trotzdem rufe ich Darren jetzt nicht an. Ich bin kaputt nach der Reise von Galway.“
„Wie du willst. Also, ich zieh mich nur noch um. Komm doch mit hoch, dann kannst du noch einen Blick auf Andrew werfen. Er ist so groß geworden.“
Claire und Anna waren früh im Coopers Restaurant. Alice erschien fünfzehn Minuten später. Sie schien sich riesig zu freuen, Anna zu sehen. „Ich habe gehört, es gibt einen neuen Mann in deinem Leben“, sagte sie begeistert. „Nachher will ich alle schmutzigen Details hören.“
„Meine Güte, dann sind wir die ganze Nacht hier.“ Anna lachte gutmütig. Sie hütete sich, Alices Liebesleben anzusprechen. Claire hatte sie ausdrücklich gewarnt.
„Olive wird nicht vor zehn hier sein. Montagabends geht sie zum Yoga“, erklärte Alice.
„Läuft sie immer noch wie ein Hündchen hinter Victoria her?“ Anna nahm kein Blatt vor den Mund. „Das letzte Mal habe ich sie auf den letzten Seiten von Ireland’s People gesehen, natürlich zusammen mit Victoria. Ich glaube, es ging um die Eröffnung eines neuen Klamottengeschäfts.“
„Soviel ich weiß, geht sie immer noch gerne aus“, erklärte Alice. „Ihr Mann ist ein ziemlicher Stubenhocker. Er hält sich aus dem gesellschaftlichen Leben raus.“
„Scheint das genaue Gegenteil von Simon zu sein. Kein Wunder, dass sie gerne mit uns ausgehen will“, sagte Claire. „Hey, da drüben ist Olive.“
„Hallo, Mädels.“ Olive kam die Treppen herunter und winkte ihnen etwas nervös zu.
„Hallo, Olive.“
„Tut mir leid, dass ich so spät bin. Ihr hättet ruhig schon bestellen können. Danke, ich nehme ein Glas Bud“, orderte sie beim Kellner, der die Bestellung aufnehmen wollte.
„Du siehst fantastisch aus“, sagte Claire strahlend.
„Ja, das stimmt.“ Anna nickte. Sie wusste nicht, ob sie Olive trauen sollte. Olive hatte in der Schule einen großen Bogen um Anna gemacht. Sie war ihr einfach nicht „cool“ genug gewesen.
Sie bestellten die Vorspeisen und zwei Flaschen Wein, einen Roten und einen Weißen. Anna knurrte der Magen. Vor lauter Arbeit im Laden hatte sie wieder einmal keine Zeit zum Essen gehabt.
„Und, freut ihr euch alle auf die Party?“ Olive blickte in die Runde.
„Und wie“, log Anna.
„Victoria hat gesagt, dass man auch alleine kommen kann. Sie weiß, dass nicht alle einen Partner haben, den sie mitbringen könnten,“ sagte Olive, hauptsächlich um es Alice leichter zu machen. Anna dachte aber, dass der Kommentar auf sie gemünzt war und ärgerte sich.
„Ich finde, man hätte eigentlich die Männer ganz aus dem Spiel lassen sollen“, sagte Alice. „Schließlich waren wir auf einem Mädcheninternat, das von Nonnen geführt wurde. Männer waren strengstens verboten.“
Alle lachten. Der Wein wurde eingeschenkt.
„Aber dann würden wir all die süßen Vorzeige-Männchen nicht zu Gesicht kriegen.“ Anna hielt ihr Glas hoch. „Prost Mädels.“
„Keine Zickereien.“ Claire wollte keine schlechte Stimmung aufkommen lassen. „Denkt, daran, wir sind alle zusammen aufgewachsen.“
„Eine große glückliche Familie, nicht wahr?“, sagte Alice.
„Und was treibt Victoria so den ganzen Tag?“ Diese Frage konnte Anna sich nicht verkneifen.
Olive zuckte die Schultern. „Einkaufen wahrscheinlich. In den Spiegel gucken? Ehrlich gesagt, so genau weiß ich das nicht.“
„Seid ihr keine siamesischen Zwillinge mehr?“
„Nein, wir sind vor einer Weile operiert worden. Ich bin jetzt frei.“
„Also dann hast du sie schließlich doch durchschaut?“
„Irgendwann kapiert es jeder.“
Die Vorspeisen kamen. Anna ließ sich ihren Salat schmecken. Es wurde doch ein ganz amüsanter Abend. Olive war gar nicht so übel. Menschen änderten sich. Im Zweifel für den Angeklagten. Vielleicht war sogar Victoria gar nicht mehr so abscheulich.
„Hast du noch Kontakt zu Mark Landon?“, fragte Alice während des Essens.
„Seit ich in Galway bin, habe ich ihn nicht gesehen, aber er wohnte gegenüber von mir in Ranelagh.“
„Wirklich? Du Glückspilz. So ein Traumtyp.“ Alice seufzte. „Ist er verheiratet?“
„Nein.“ Anna legte Messer und Gabel
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