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Ein Mann von Ehre

Ein Mann von Ehre

Titel: Ein Mann von Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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schön, dass du wieder da bist“, begrüßte Maria die Cousine, hängte sich bei ihr ein und ging mit ihr in den Salon.
    „Du machst einen sehr ausgeglichenen Eindruck!“, stellte Rosalyn fest. „Wie geht es Sarah? Wo ist sie überhaupt?“
    „Oh, ich nehme doch an, sie ist wieder mit dem Hund im Park“, antwortete Maria desinteressiert. „Sie behauptet, Sheba brauche jetzt viel Bewegung. Ich muss zugeben, dass sie sich in der letzten Zeit sehr zu ihrem Vorteil verändert hat. Sie ist immer hilfsbereit und höflich. Ihre Großmutter wird sie nicht wiedererkennen, wenn sie in der nächsten Woche hier eintrifft. Sie hat mir geschrieben, sie werde zum Verlobungsball, aber nicht bis zur Hochzeit bleiben, es sei denn, Celia beschließt, mit ihrem Mann herzukommen. In diesem Fall haben wir sie und ihre Angehörigen zwei Wochen zu Gast.“
    „Du meine Güte!“, rief Rosalyn aus und löste sich von Maria. „Ich weiß nicht, wie wir alle Leute unterbringen sollen! Mrs. Jenkins hat nämlich auch ihren Bruder Bernard eingeladen.“
    „Ich könnte zu jemand anderem ziehen“, schlug Maria vor und errötete. Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: „Du wirst erstaunt sein, Rosalyn. Ich selbst war überrascht, aber der liebe Reverend Waller …“ Sie wurde noch roter. „Er hat mich gebeten, ihn zu heiraten, und ich habe ihn erhört.“
    „Ich bin entzückt, Maria! Ich hatte schon den Eindruck, dass du ihm gut bist. Er ist der richtige Mann für dich. Ich wünsche dir viel Glück, meine liebe Maria!“
    „Nun, ich glaube, dass ich glücklich sein werde.“ Maria sah sehr zufrieden aus. „Aber Edward und ich haben keinen Grund zur Eile. Ich lasse dich nicht im Stich. Wenn du verheiratet bist, kann ich daran denken, mich mit Edward zu vermählen, aber nicht früher.“
    „Mach dir meinetwegen keine Gedanken.“ Rosalyn lachte. „Nein! Noch kann ich dich nicht ins Vertrauen ziehen. Ich kann dir jedoch sagen, dass meine Pläne sich schon sehr konkretisiert haben.“
    Mehr konnte Rosalyn der Cousine nicht mitteilen, da erst Beatrice und dann Sarah in den Salon kamen. Sarah bekam ihre Geschenke, und dann setzte man sich zum Tee.
    „Wo ist Sheba?“, wollte Rosalyn nach einer Weile wissen, als sie Sarah für sich hatte. „Maria hat mir erzählt, dass du dich so um den Hund gekümmert hast. Das war sehr nett von dir.“
    „Oh, ich habe ihn nur zu Spaziergängen mitgenommen“, erwiderte Sarah und mied Rosalyns Blick. „Vielen Dank für das Reitkleid. In der letzten Woche bin ich einige Male ausgeritten. In Zukunft kann ich das in der richtigen Kleidung tun.“
    „Deine Großmutter wird überrascht sein, wenn sie in der nächsten Woche herkommt.“
    „Ja, das nehme ich an“, meinte Sarah. „Ich hoffe, ich kann bis zur Hochzeit hierbleiben. Tante Beatrice hat mir ein so hübsches Kleid gekauft. Sie hat gesagt, ich könne, wenn ich wolle, eine der Brautjungfern sein.“
    „In diesem Fall wirst du natürlich hierbleiben“, befand Rosalyn. „Ich werde sofort an deinen Vater schreiben und ihn bitten, mit deiner ganzen Familie herzukommen.“
    Nachdenklich ging sie in ihr Zimmer, um den Brief zu schreiben. Die Dinge entwickelten sich sehr gut. Maria würde heiraten und Sarah von ihren Eltern nach der Hochzeit des Bruders nach Haus gebracht werden.
    Dann war sie endlich frei. Rosalyn lächelte, als sie an die letzte Begegnung mit Damian und sein Liebesgeständnis dachte und sich erinnerte, wie er sie geküsst hatte.
    Unwillkürlich überlegte sie, wo er nun sein mochte, ob er seine geschäftliche Angelegenheit schon erledigt habe und wie sie eine Möglichkeit finden könne, ihn dann wiederzusehen.
    Damian betrat die Spielhölle und schaute sich voller Abscheu um. Die schlimmsten Leute hielten sich hier auf, vom Spiel Besessene und Falschspieler, die es darauf anlegten, unerfahrenen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Allerdings bemerkte er auch einige respektabel aussehende Männer vornehmer Herkunft, die das Leben langweilig fanden und an solchen Orten einen ihrem Dasein neuen Reiz verleihenden Prickel suchten.
    Damian fragte sich, ob Bernard Harrington mittlerweile schon so tief gesunken sein mochte, um in einer solchen Umgebung zu verkehren. Hugh hatte davon gesprochen, Harrington, dessen Landsitz in der Zwischenzeit hoch belastet war, sei aufgrund seiner hohen Schulden und wilden Zechgelage von den besseren Clubs, in denen er Mitglied gewesen war, ausgeschlossen worden. Der Freund hatte auch erwähnt, dass

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