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Ein Mann von Ehre

Ein Mann von Ehre

Titel: Ein Mann von Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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anzusehen. Sie war zwar immer guter Dinge, lachte jedoch selten so fröhlich. Die Blicke der beiden und der spitzbübische Ausdruck in Mr. Wrexhams Augen trieben ihr erneut die Röte in die Wangen.
    „Entschuldigen Sie mich, Sir“, erwiderte sie befangen. „Ich möchte mich mit Ihrem Zögling unterhalten.“
    Verwundert sah Damian hinter ihr her.
    Unsicher schaute Jared sie an, entspannte sich jedoch, als er ihre freundliche Miene bemerkte.
    „Sheba ist in meinem Schlafzimmer“, vertraute er Miss Eastleigh an. „Hoffentlich stört es Sie nicht, dass sie hier ist.“
    „Nein. Ich habe Mr. Wrexham soeben mitgeteilt, dass sie in diesem Haus bleiben kann, vorausgesetzt, du möchtest das.“
    Jared nickte. „Sie sind sehr großzügig, Memsahib.“
    Sie lächelte flüchtig und erwiderte einladend: „Falls Mr. Wrexham und du gern zu mir kommen würdet, dann seid ihr mir und meiner Cousine stets willkommen.“
    „Danke.“
    Damian hatte sich hinzugesellt und warf nun ein: „Möchten Sie morgen mit uns ausreiten, Madam?“
    Erstaunt drehte sie sich zu ihm um. „Oh, sehr freundlich“, sagte sie überrascht und nahm das volle Champagnerglas entgegen, das er für sie mitgebracht hatte. „Wie reizend, dass Sie mich zu einem Ausritt eingeladen haben. Ich reite morgens sehr oft noch vor dem Frühstück aus. Leider muss ich das allein tun, da meine Cousine sich mir nicht anschließt.“
    „Also, wie lautet Ihre Antwort, Miss Eastleigh? Sie haben mir doch vorhin nahegelegt, ich solle dafür sorgen, dass Jared hinreichend Gelegenheit hat, frische Luft zu schnappen“, äußerte Damian leicht belustigt.
    „Ich bin gern einverstanden“, stimmte Rosalyn zu und bedachte ihn ob seiner Süffisanz mit einem strafenden Blick. „Wann und wo sollen wir uns treffen?“
    Man verabredete sich, und gleich danach begab man sich zu Tisch.
    Sie nahm zwischen dem Jungen und dem Vikar Platz und bemerkte bald, wie sehr Mr. Wrexham sich bemühte, ihrer Cousine die Befangenheit zu nehmen. Das war keine leichte Aufgabe, doch sein aufmerksames Verhalten beruhigte Maria, sodass sie sich mehr und mehr entspannte.
    Einmal ertappte Mr. Wrexham Rosalyn dabei, dass sie ihn beobachtete, und der Ausdruck in seinen Augen verunsicherte sie. Er schien zu wissen, dass sie gemerkt hatte, was er mit seinem Benehmen Maria gegenüber bezweckte, und versuchte nun, sie an seiner Erheiterung teilnehmen zu lassen. Seit dem Tod des Vaters hatte es niemanden mehr gegeben, mit dem sie sich allein durch Blicke verständigen konnte, und dieser Umstand gefiel ihr. Sie hob leicht die Augenbrauen und sah den Hausherrn sie anlächeln. Gleich darauf befasste er sich wieder mit ihrer Cousine.
    Gegen Ende des Essens strahlte sie ihn gelöst an, und als man sich nach kurzer gemütlicher Runde im Salon verabschiedete, verkündete sie fröhlich: „Rosalyn und ich werden bald Gäste bei uns haben, unter anderem ein junges Mädchen, das ungefähr im gleichen Alter ist wie Ihr Schützling, Sir. Vielleicht freunden Sarah und er sich an.“
    „Wenn Sie gestatten, komme ich eines Tages mit Jared zu Ihnen zum Tee“, erwiderte Damian höflich und hob Miss Bellows’ Hand zum Kuss an die Lippen.
    „Sie sind uns immer willkommen, Sir“, sagte Maria, bemerkte, dass Rosalyn sie beobachtete, und errötete, weil es eher der Cousine zugestanden hätte, Mr. Wrexham einzuladen.„Du bist doch einverstanden, nicht wahr, Rosalyn?“
    „Ja, natürlich!“
    Rosalyn überlegte, weshalb er sich so angestrengt haben mochte, Maria für sich einzunehmen. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er mit seinen Aufmerksamkeiten mehr bezweckte als nur die Absicht, ihrer Cousine das Gefühl zu geben, ein gern gesehener Gast zu sein. Nachdenklich schaute sie ihn an und hätte angesichts des schelmischen Ausdrucks in seinen Augen beinahe aufgelacht. Unwillkürlich kam ihr erneut der Gedanke, er habe etwas zu verbergen.
    Ehe man das Haus verließ, sah sie eine ältere grauhaarige Frau in die Halle kommen und im Hintergrund verweilen. Die Person schaute sie neugierig an, doch in dem Moment, als Mr. Wrexham dem Jungen die Hand auf die Schulter legte, verwandelte sich der Ausdruck in den dunklen, sich auf den Hausherrn richtenden Augen der Frau, bei der es sich vermutlich um das Kindermädchen handelte, in offene Feindseligkeit.
    „Geh jetzt zu Bett“, sagte Damian ruhig zu Jared.
    Jared verabschiedete sich von den Gästen und ging zu Nessa.
    „Komm, Sahib, ich begleite dich“, äußerte sie

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