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Ein Mann von Welt

Ein Mann von Welt

Titel: Ein Mann von Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Wilson
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und sagte, Roger würde gleich wiederkommen, er wäre weggegangen, um Ersatzteile für sein Boot zu kaufen, und dass ich ins Büro zurückgehen und warten sollte. Also legte ich mein breitestes Lächeln auf, und um ihm das Gefühl zu geben, dass er wichtig war, sagte ich ihm, ich hoffte, eines Tages einiges von dem zu lernen, was er in der Küche offenbar alles konnte, und damit er sich wie in einer Familie fühlte, nannte ich ihn Brother. Als Roger schließlich zurückkam, eine halbe Stunde später, fragte er mich zuerst, was ich Ho gesagt hätte. Ich wiederholte genau, was ich gesagt hatte. Roger meinte, ich hätte Ho durcheinandergebracht. Ich erklärte ihm, dass ich die Techniken verwendet hatte, die ich im Video gelernt hatte. Roger sagte, er hätte mich das Video nur anschauen lassen, damit ich hinterher ein Formular unterschreiben konnte, dass ich es gesehen hatte, und danach könnte er mir dann endlich meine Uniform geben, er würde mir den Preis von meinem ersten Lohn abziehen. Ich machte meinen Kreis und Krakel und er gab mir meine Uniform, das war ein Hemd, eine Schürze und eine Kappe. Die Schürze hatte vorne eine Tasche, perfekt für mein Klappfernglas. Roger sagte, jetzt würde ich zur Truppe gehö
ren. Ich fand es interessant, dass er uns Truppe nannte, und sagte das auch. Er sagte, wir wären im Krieg. Das war mir gar nicht klar gewesen. Ich fragte ihn, gegen wen? Gegen die Kunden.

    Ich fing als Springer an. Ich machte, was gerade gemacht werden musste, das war mir sehr recht, ich mag es schon immer gern, lauter unterschiedliche Jobs zu machen, jeder Tag bringt eine neue Herausforderung. An diesem ersten Tag putzte ich ausgelaufenes Fett weg, für das ich selbst nichts konnte, und ich kehrte im ganzen Restaurant den Boden, aber meine Hauptaufgabe war es, die Tabletts oben auf den Mülleimern nach hinten zu bringen, wo ich sie in eine riesige Spülmaschine einräumte, Francis zeigte mir, wie das ging, er zeigte mir, wie jedes Tablett genau aufgereiht werden musste, damit es beim ersten Mal sauber wurde, und während er mir das zeigte, sah er fast so aus, als würde er einschlafen, hinter seinen dicken Brillengläsern blinzelte er mit den Augen, er zeigte mir eigens, wie die Tabletts angeordnet werden mussten. Aber kurz danach hörte er auf, sie richtig einzuordnen und stopfte sie einfach irgendwie rein. Als ich ihn darauf hinwies, sagte er, Scheiß drauf, das sind Scheißtabletts, das ist doch scheißegal, warum lächelst du mich so bescheuert an, was gibt es denn hier zu lächeln? Ich sagte, es wäre mir eine Ehre, von jemandem zu lernen, der den Bogen raushatte, wie man so sagt, von jemandem, der sich scheinbar mit allen Einzelheiten von Spülmaschinen auskannte. Jetzt waren seine Augen hinter seinen Brillengläsern weit aufgerissen. Bogen raushaben?, sagte er. Spülmaschinen?, sagte er.
Er nahm ein Tablett von dem Stapel, der in die Spülmaschine wandern sollte, er hob es hoch und schmiss das Tablett durch den ganzen Raum, ein kleiner Raum, das Tablett knallte gegen die Wand, bevor es auf den Boden knallte, es machte einen Wahnsinnslärm. Er sagte, dass er dafür bestimmt wäre, Filmemacher zu sein und kein Tellerwäscher, und er könnte die Demütigung, sein Wort, nur eine gewisse Zeit ignorieren, bis er explodieren würde, er müsste hier arbeiten, um eine Videokamera ausleihen zu können, damit er einen Film machen und sich an der Filmschule bewerben könnte, damit er hier nicht mehr arbeiten müsste. Er schmiss noch ein Tablett, und würde ich bitte nicht bei der Arbeit lächeln, das würde ihn verrückt machen, meine Zähne und meine Augenbrauen zu sehen, er könnte den Unterschied zwischen einem echten Lächeln und einem künstlichen unterscheiden, und er könnte sehen, dass mein Lächeln echt wäre, und wenn es falsch wäre, dann könnte er das ertragen, aber er könnte sich in diesen Umständen nichts Deprimierenderes vorstellen, nichts, was mehr Selbstmordgedanken hervorrufen würde, seine Worte, als jemand, der hier bei alledem echt lächeln könnte, er nahm noch ein Tablett hoch und schmiss es durch den Raum. Roger, der Manager, kam herein und sagte, was zum Samhain, seine Worte, hier los wäre. Und Francis sagte, ich schmeiße Tabletts gegen die Wand. Und Roger sagte, hör auf, und Francis sagte, ich mache eine Raucherpause, und er ging zur Hintertür raus. Und Roger fragte mich, ob Francis mir gezeigt hätte, wie man die Spülmaschine bedient, und ich sagte, ja, und er sagte, na, dann

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