Ein Mann von Welt
Ding gegenüber dem Kopfbrett, dem Fußbrett, positionieren, also vorübergehend dort positionieren, was sehr unbequem war, so dass ich, als ich dann wieder in einer Zickzackform auf meiner rechten Seite lag, hellwach war. Das passierte im Verlauf der Nacht mehrere Male. Ich bin niemand, der sich beschwert, ich hätte auch nichts gesagt, außer dass ich mir Sorgen machte, dass ich nicht genug Schlaf bekommen würde, dass sich das im Verlauf mehrerer Nächte läppern würde, das war mir schon mal passiert, das war mir in Madera passiert, als ich meinen Arm gebrochen hatte oder vielmehr, als mein Arm brach, als ich mit den Alvarez-Brüdern Fangen spielte. Ich war blöd hingefallen, und wegen dem Gips und der Stelle, wo er angelegt war, konnte ich mich nicht frei im Schlaf umdrehen, und deshalb litt ich unter dem, was dein Großvater allgemeinen Ermüdungszustand nannte, er sagte, das war bei mir deutlich erkennbar. Ich hatte nicht nur weniger Energie, sondern war auch viel weniger interessiert an allem und auch weniger freundlich, ich war nicht ich selbst. Damals kannte ich die Ursache des allgemeinen Ermüdungszustands nicht, aber mittlerweile ist mir klargeworden, dass ohne Schlaf der Kopf mit den Worten anderer
Leute verstopft wird. Dein Kopf braucht Schlaf, um die Worte von allen anderen wieder zu deinen eigenen Worten zu machen, es ist ein Umwandlungsprozess.
Tante Liz nahm ihre Lesebrille ab, sie trug zum Lesen eine Brille, zum Fahren brauchte sie sie nicht, sie trug sie für Sachen, die nah waren, wie Bücher und Zeitschriften, und sie trug sie auch immer beim Essen, es machte sie nervös, das sagte sie mir später mal, verschwommenes Essen zu essen. Sie nahm ihre Brille ab und rieb sich die Schläfen und stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. Sie sagte, das wäre ein kniffliges Thema, sie wollte wissen, ob ich sicher war, dass ich nicht genug Schlaf in diesem Bett bekommen würde, das Problem war, sie konnte sich kein neues Bett leisten, sie hatte sich gerade so durchgeschlagen, als ich kam, ihre Worte. Ich schlug vor, einige Anpassungen am Bett vorzunehmen, und erklärte, dass ich das Bett sehr gerne meinen Bedürfnissen anpassen würde und dass ich es mit dem richtigen Werkzeug auch selbst anpassen könnte. Ich beschrieb ihr die Verlängerung, die ich im Sinn hatte, und zwar mit genügend Einzelheiten, um ihr die Bauweise zu erklären, ich zählte das notwendige Zubehör und Werkzeug auf: eine gute Säge, wenn möglich elektrisch, aber ansonsten auch eine gute Handsäge, einen Hammer oder eine Nagelpistole und Nägel, oder einen elektrischen Schraubenzieher mit Gipskartonschrauben, und etwas Sperrholz und Kanthölzer, es würde sich nicht lohnen, zum Bett passendes Holz auszusuchen, denn es würde ja mit Polsterung abgedeckt werden, und außerdem mit einem Extrastück passendem Betttuch, ich hat
te das Ganze schon in meinem Kopf geplant, es war die perfekte praktische Lösung, um meinem Körper im Ruhezustand zu ermöglichen, sich ganz auszustrecken, und ihm ungehinderte Bewegungsfreiheit zu sichern. Aber Tante Liz wollte mir nicht erlauben, das Bett anzupassen, trotz der Tatsache, dass ich gut mit Holz umgehen kann. Ich schlug vor, auf dem Boden zu schlafen, das soll gut für den Rücken sein, Quelle unbekannt, aber Tante Liz wollte davon nichts hören, und machte ein Gesicht, als ob ich vorgeschlagen hätte, mich auf die Straße zu legen. Ich fragte mich, was ich diese Nacht machen sollte, wie ich sicherstellen könnte, dass ich ausreichend Schlaf finden würde, ich musste ja morgens wieder in dem Fastfood-Restaurant antreten, ich musste für die Frühstücksschicht da sein, ich wollte stolz auf meine Arbeit sein, und ich wollte so freundlich wie möglich sein. Normalerweise konnte ich tagsüber ein Schläfchen halten, in Madera hatte ich das getan, oder einfach geschlafen, bis ich genug geschlafen hatte, und dann, und erst dann, bin ich mit meinem Rad in die Stadt gefahren, um nach Arbeit zu suchen, aber in Panorama City gab es keine Zeit für ein Schläfchen, man machte eine Sache nach der anderen, und es gab nie mal irgendwie Zeit dazwischen.
Schließlich sagte Tante Liz, sie hätte irgendwo noch eine Luftmatratze, die sie aus einem Katalog im Flugzeug bestellt hatte, sie hatte sie nie benutzt, sie glaubte nicht, dass sie sehr groß war, sie war kleiner als mein Bett, aber meine Arme und Beine könnten über den Rand runterhängen, ohne dass das zu unbequem wäre, es wäre immer noch
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