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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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sein und mich in einen String-Bikini zwängen zu müssen, lege ich meine Gabel beiseite und esse die Kartoffelstäbchen mit den Fingern. So macht man das doch mit Fish and Chips, oder? Es ist heiß, und ich verbrenne mir den Mund, lasse mich aber nicht beirren. Es sind echte Chips, dick und groß und nicht wie die dürren Dinger, die es zu Hause immer gibt.
    »Sie sehen aus, als würde es Ihnen schmecken.«
    Ich drehe mich um und bemerke jetzt erst Ernie, der mir gegenüber am Nachbartisch sitzt. Er trägt ein Karohemd mit aufgerollten Hemdsärmeln, sodass die Tätowierungen auf seinem Unterarm zu erkennen sind, und liest Zeitung.
    »Mmmm … mhhh.« Ich bringe nur ein halbes Grunzen heraus, da ich den Mund voll heißer Kartoffeln mit Ketchup habe.
    Ernie lacht. »Ich werte das als ein Ja.«
    Ich kaue und schlucke. »Entschuldigung, aber die sind einfach zu lecker, um lange zu warten.«
    »Allerdings«, bestätigt er nickend. »Schade, dass der Arzt mich nicht mal auf eine Meile an Fish and Chips heranlassen würde«, grummelt er und tätschelt sich mit einem Anflug von Stolz seinen in Karo steckenden Bauch. »Ich habe die Ofenkartoffeln bestellt. Mit Thunfisch und Mais. Ohne Butter.«
    Ich werfe ihm einen mitfühlenden Blick zu.
    »Heiliger Strohsack, diese Chips riechen wirklich gut.«
    »Wollen Sie einen?«
    Er zögert kurz. »Also gut«, flüstert er und schiebt seinen Stuhl zu mir herüber. »Eins wird mich schon nicht umbringen, was?«
    In diesem Augenblick werden seine Ofenkartoffeln mit Thunfisch serviert. Selbst mit dem kecken Versuch einer Salatgarnitur sehen sie immer noch schrecklich langweilig aus. Ich sehe, wie sich Ernies derbes Gesicht beim Anblick seines Tellers verdüstert und ein Ausdruck matter Resignation in seinen Blick tritt.
    »Hey, wieso setzen Sie sich nicht zu mir?«, schlage ich fröhlich vor. »So können Sie ein paar Chips bei mir klauen. Es sind sowieso viel zu viele für mich, und auf diese Weise zählt es nicht.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?« Er hebt eine buschige Augenbraue.
    »Oh, alter Frauentrick«, vertraue ich ihm an, während ich meinen Stuhl ein Stück zur Seite schiebe, um Platz für ihn zu machen, und Besteck von seinem Tisch nehme. »Sie bestellen den Salat und überreden Ihren Freund, die Pommes zu nehmen. Dann klauen Sie während des ganzen Essens von seinem Teller, bis sie alle sind. Aber das ist in Ordnung. Man braucht deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben. Sie haben ja nur einen Salat bestellt.«
    Ernie lächelt. »Das muss ich mir merken.«
    »Oh ja, das ist prima. Es funktioniert auch bei anderen Dingen. Nachtisch … Popcorn im Kino … Hotdogs im Stadion …« Ich schiebe seine Backkartoffeln beiseite und meine Fish and Chips in die Mitte des Tisches, damit wir sie teilen können. »Es ist wirklich toll.«
    Ernie lacht. »So machen Sie das dann also mit Ihrem Freund in Amerika?«
    »Oh nein.« Ich schüttele den Kopf. »Ich habe keinen Freund, ich bin Single.«
    Ich versuche einen Löffel von dem Erbsbrei. Er schmeckt wie aufgewärmte mexikanische Bohnen. Nur in grün. Um ehrlich zu sein, ich finde es nicht besonders.
    Ernie hingegen scheint das Mus zu lieben. »Nie im Leben!«
    Ich lache. »Ich weiß, es ist kaum zu glauben«, erkläre ich ironisch.
    Er schiebt sich einen Löffel Püree in den Mund und schnalzt mit der Zunge. »Ich wette, Sie können sich kaum wehren.«
    Ich sehe mich in New York auf dem Bürgersteig stehen, während John, der Architekt, versucht, mir seine Zunge in den Hals zu schieben. »So in der Art.« Ich nehme ein Stück Fisch und biete Ernie etwas davon an. Er schmeckt köstlich. Eine Zeit lang essen wir schweigend.
    »Niemand, auf den Sie ein Auge geworfen haben?«
    Doch, könnte man so sagen, denke ich, während mein Magen beim Gedanken an den gut aussehenden Fremden vor der Winchester Cathedral einen kleinen Satz macht. Mein Mr. Darcy.
    »Na ja, eigentlich schon«, gebe ich zu, sorgsam darauf bedacht, nicht rot anzulaufen.Vergeblich.
    »Was? Zuhause?«
    »Nein, ich habe ihn hier kennen gelernt, auf der Reise.« Ernie wird mit einem Mal kreidebleich, und sein Lächeln verfliegt.
    »Oh, ja, nehmen Sie sich bloß in Acht«, warnt er.
    »Wovor?«, frage ich, bis mir plötzlich klar wird, dass er es ernst meint. »Ernie?«
    Er vermeidet den Blickkontakt. »Ach, nichts«, murmelt er. »Nun sagen Sie schon, wovor«, dränge ich.
    Er zögert einen Augenblick. »Nicht vor etwas, sondern vor jemandem.«
    Verdutzt sehe ich ihn an.
    »Ich

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