Ein Mann zum Heiraten
nicht mich, Poppy. Du willst meinen Bruder. Aber jetzt bin
ich
bei dir. Ich bin derjenige, der dich berührt und gestreichelt hat, der dich erregt hat und dir gezeigt hat, wie es ist, körperliches Verlangen zu spüren. Und ich bin derjenige …”
Er verstummte unvermittelt, als sie in diesem Moment aufschrie. Dann fasste er ihr ins Haar, damit er ihr in die Augen sehen konnte, bevor sie sie erneut schloss.
Poppy hatte einen stechenden Schmerz verspürt, der jedoch schnell wieder verflogen war. Der Schmerz, den sie vorher empfunden hatte, hielt allerdings an, und sie zitterte immer noch vor Erregung.
James tat das mit Absicht, wie sie vermutete. Nachdem er bewusst ihr Verlangen geweckt hatte, wollte er sie nun bestrafen und erniedrigen, indem er einfach aufhörte und …
Vor Wut traten ihr die Tränen in die Augen, als sie ihn anfunkelte. “Das kannst du mir nicht antun!”, protestierte sie verzweifelt. “Du kannst jetzt nicht einfach aufhören, ohne … Du kannst nicht …”
Da er unvermittelt den Blick senkte, konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht mehr sehen.
Er betrachtete nun nicht mehr ihr Gesicht, sondern ihre Brüste. Dann umfasste er eine mit der Hand und strich aufreizend über die harte Spitze. “Was kann ich nicht tun, Poppy?”, fragte er leise.
Poppy brachte kein Wort heraus, da sie unter seinen Berührungen wie Wachs dahinzuschmelzen glaubte.
“James … James …”, flehte sie.
“Sag es. Sag meinen Namen”, bat er leise. “Sag mir noch einmal, wie sehr du mich willst, Poppy. Sag mir noch einmal,
wen
du willst. Wenn du wüsstest …”
Sie wusste, dass sie ihn davon abhalten und ihm sagen musste, wie sehr sie ihn hasste und verachtete. Doch sie konnte und wollte es nicht tun. Für sie zählte nichts mehr außer der Lust, die er in ihr geweckt hatte. Wenn er jetzt aufhörte, würde sie es nicht überleben.
“Ich will dich”, flüsterte sie gehorsam, und ihr stockte der Atem, als James sich in ihr zu bewegen begann. Sie passte sich seinem Rhythmus an und ließ sich schließlich völlig gehen. Wie aus weiter Ferne hörte sie sich seinen Namen rufen, während er ihr ungeahnte Freuden bereitete und sie auf dem Gipfel der Ekstase mit sich riss.
Sie zitterte noch immer, als sie lange danach erschöpft einschlief.
James betrachtete sie einige Sekunden lang mit einem bitteren Zug um den Mund, bevor er sich von ihr abwandte und so weit wie möglich von ihr wegrückte.
4. KAPITEL
Poppy wurde nur langsam wach. Ihr Instinkt sagte ihr, dass es besser sei weiterzuschlafen, weil es ihr unangenehm sein würde, wenn sie die Augen öffnete und sich an das erinnerte, was passiert war.
Und genau das war auch der Fall. Entsetzt fuhr sie hoch und rief: “Nein! Das habe ich nicht getan! Ich habe nicht …”
Doch sie wusste natürlich, dass sie es getan hatte. Zum Glück lag James nicht mehr neben ihr, wie sie feststellte.
Wo mochte er sein? Sie vermutete, dass er schon nach unten in den Konferenzsaal gegangen war.
“Und du solltest besser aufstehen und dich anziehen, damit du ihm gegenübertreten kannst, wenn er zurückkommt”, sagte sie sich grimmig.
Allein bei der Vorstellung, ihm gegenüberzutreten, wurde ihr übel, und Poppy errötete vor Scham.
Schnell schlüpfte sie aus dem Bett. Der leichte Schmerz, den sie verspürte, war ihr nicht vertraut, und ihr wurde ganz heiß, als sie sich ins Gedächtnis rief, was sie letzte Nacht gesagt und getan hatte.
Als sie unter der Dusche stand, sah sie die Spuren, die James’ leidenschaftliche Zärtlichkeiten auf ihrer Haut hinterlassen hatten – sie hatte James dazu gedrängt, ja, sie hatte ihn sogar
angefleht
.
“Nein, das habe ich nicht … Es kann nicht sein”, sagte sie verzweifelt. Doch sie wusste, dass es nicht stimmte und – was noch schlimmer war – dass er es auch wissen musste.
“Ich dachte, es sei Chris”, flüsterte sie hilflos, um sich dafür zu rechtfertigen, dass ihr Körper so verräterisch reagiert hatte.
Als Poppy mit dem Duschen fertig war und sich angezogen hatte, war es fast acht Uhr. Ich sollte eigentlich nach unten gehen und frühstücken, dachte sie, aber Essen war so ziemlich das Letzte, wonach ihr der Sinn stand. Nein, das stimmt nicht, verbesserte sie sich. Das Letzte, wonach ihr der Sinn stand, war, James gegenübertreten und in die Augen schauen zu müssen und dabei zu wissen, was zwischen ihnen vorgefallen war.
Sie verspannte sich unwillkürlich, als sie hörte, wie die Zimmertür geöffnet wurde,
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