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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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schluchzend beteuerte, ohne ihn nicht leben zu können, und mir den Flug nach Rom ausgeredet, um zu versuchen, ihn wieder zurückzubekommen.
    »Es zeugt von größerer Stärke, wenn du hierbleibst«, hatte sie mir damals geraten, als ich ihn völlig verzweifelt kontaktieren wollte.
    Ich schüttelte den Kopf, als mir Daisys Rat wieder einfiel, den sie mir damals so beherrscht und selbstsicher gegeben hatte. Ich hatte an ihren Lippen geklebt. Doch jetzt schienen diese Worte nichts als Eigennutz gewesen zu sein. Hatte sie wirklich versucht, meine Beziehung zu Ethan zu ruinieren, um ihn für sich zu gewinnen, obwohl ich ihr unzählige Male erzählt hatte, wie glücklich wir waren? Ich schloss wieder die Augen und spürte, wie sich unsere ganze Geschichte vor meinem geistigen Auge abspulte, als würde ein Anker mit einer Winde ins Meer hinuntergelassen werden. Wenn ich meiner Schwester schon nicht mehr vertrauen konnte, wem denn sonst?
    »Eve«, erklang plötzlich Joes Stimme ganz nah. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Ich riss die Augen auf. Im selben Wagen, ein Stück weiter weg, stand Joe mit erstauntem, besorgtem Blick, die Haut leicht gebräunt von der Sonne. Er lächelte mich an, und ich spürte, wie mir unwillkürlich die Tränen in die Augen stiegen. Er schlängelte sich an mehreren Beinpaaren und einem Koffer vorbei und kam auf mich zu. Ich traute mich nicht, etwas zu sagen, und so nickte ich nur und biss mir auf die Lippe. Ich wollte ihm alles erzählen, doch ich konnte nicht. Er wusste von all dem ja nichts. Er wusste nicht, was für ein Scherbenhaufen mein Leben inzwischen war. Er wusste nur, dass ich ihn schlecht behandelt und zurückgewiesen hatte. Ich wollte laut herausschreien, dass sich mein Leben ohne ihn in einen Ort der Angst und des Schreckens verwandelt hatte. So wie ich ihm sagen wollte, dass ich mir wünschte, er käme wieder zurück. Doch ich konnte nicht. Er verdiente etwas Besseres.
    »Ich bin auf dem Weg zu Dad«, erklärte ich mit dünner Stimme.
    Joe nickte.
    »Wie kommst du mit dem Café voran?«, fragte er und zupfte sich einen nicht vorhandenen Fussel von seinem T-Shirt. »Ich möchte, dass du das Geld behältst.«
    »Gut«, erwiderte ich. »Aber das kann ich nicht. Das ist wirklich nett von dir, Joe, aber das geht nicht.«
    Wir schauten uns an, Joe lächelte traurig.
    »Betrachte es als Investition!«, sagte er. »Wir sind schon seit einer Ewigkeit befreundet, und egal was passiert, ich möchte, dass du weitermachst und deine Träume verwirklichst. Behalt das Geld!«
    Er blickte nach oben aus dem Fenster, schaute zur Haltestelle, in die wir gerade einfuhren, wandte sich von mir ab und hielt sich an der Stange über unseren Köpfen fest.
    »Das kann ich nicht«, sagte ich noch einmal.
    Joe sah verletzt aus. »Ich muss hier aussteigen«, erklärte er. »Behalt das Geld! Tu mir den Gefallen!«
    »Oh, Joe«, stieß ich hervor und geriet plötzlich in Panik. »Musst du wirklich gehen? Ich muss mit dir reden.«
    Joe runzelte die Stirn und sah mich an, als hätte ich etwas Ungeheuerliches gesagt.
    »Mir ist nicht wirklich nach Reden zumute«, antwortete er. »Ciao.«
    Er stieg aus dem Wagen und verschwand in einer Menschenmenge, die sich zum Ausgang schob, ohne sich noch einmal umzudrehen. Mein Blick blieb an ihm haften, falls er sich doch noch einmal zu mir umdrehen sollte, aber die Türen fielen zu, und der Zug fuhr kreischend in einen dunklen Tunnel hinein.
    »Ciao«, flüsterte ich und drückte meine Hand gegen das Fenster.

20. Kapitel
    » S etz dich, mein Kind«, sagte Dad, als er mich in die Küche führte und mir in Strömen die Tränen über die Wangen liefen. »Ich mach dir was Starkes zu trinken.«
    Ich zog einen Stuhl vom Küchentisch vor, ließ mich darauf fallen, legte die Arme auf die zerkratzte Tischplatte, griff nach der Keksdose und nahm den Deckel ab.
    »Die habe ich heute Nachmittag gekauft«, erklärte er, während ich in eine blassrosa Makrone hineinbiss. »Sie sind ein bisschen mürbe. Magst du eine heiße Schokolade mit einem Schuss Alkohol? Mir ist gerade danach.«
    Ich spürte, wie der Zucker auf meiner Zunge zerging, nickte und murmelte ein Danke. Mein Herz klopfte so heftig, dass ich mir sicher war, Dad würde es hören. Wie sollte ich das Thema angehen? Ich wusste, wenn ich erst einmal das gesagt haben würde, was ich sagen musste, würde sich alles verändern. Unsere kleine dreiköpfige Familieneinheit würde durch Misstrauen und Verbitterung auseinandergerissen

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