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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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würdest auch immer alles bekommen, was du wolltest, sie aber würde nie jemand verstehen, weshalb sie sich genauso gut auch umbringen könnte. Dann ging sie ins Bad, und nach ein paar Minuten rief sie nach mir. Ich hatte Angst, sie könnte vielleicht eine Überdosis Tabletten genommen oder etwas anderes Verrücktes getan haben, weil sie so durcheinander war. Ich ging hinein, um nach ihr zu sehen.
    Eve, sie hatte ihre Kleider ausgezogen, saß nackt da und weinte wie ein Schlosshund. Es brach mir das Herz, sie so zu sehen. Daisy erschien mir immer so stark und selbstbewusst. Sie war völlig am Boden. Ich hätte gehen sollen, aber ich wollte sie trösten und etwas tun, damit sie sich besser fühlte. Ich konnte es nicht ertragen, sie so traurig zu sehen. Sie bat mich, sie in den Arm zu nehmen, was ich dann auch gemacht habe. Ich hielt sie in den Armen und sagte ihr, sie wäre schön und würde natürlich jemanden finden, der sie liebte. Daraufhin meinte sie, sie wollte nicht irgendjemanden, sondern mich. Ich sagte dummerweise, dass, wenn alles anders gelaufen wäre, wir vielleicht zusammengekommen wären. Ich sagte das nur, damit sie sich besser fühlte, doch sie nahm meine Worte für bare Münze und begann mich zu küssen.
    Und, ich weiß auch nicht, ich wusste, das war der größte Fehler, den ich machen konnte, aber ich wusste mir nicht zu helfen. Sie zurückzuweisen kam mir zu grausam vor. Erst Iain, dann ich. Ich rechtfertigte mein Verhalten damit, dass sich Daisy besser fühlen würde, wenn ich ihr ein paar Minuten meines Lebens schenkte.«
    Inzwischen liefen mir die Tränen in Strömen über das Gesicht, und ich schmeckte das Salz auf meinen Lippen.
    »Und was ist mit mir?«, fragte ich. »Wo komme ich in der ganzen Geschichte vor? Hast du nicht mal eine Sekunde daran gedacht, dass ich vielleicht nicht so glücklich über deinen großzügigen Akt der Nächstenliebe sein könnte? Diesen völlig hirnlosen Anfall von Güte? Verdammt noch mal, Ethan, du kannst doch nicht im Ernst meinen, das wäre eine Entschuldigung dafür, dass du meine Schwester gevögelt hast? Warum hättest du sie nicht einfach umarmen und ihr die Nummer eines Therapeuten geben können?«
    Er zuckte ratlos mit den Achseln.
    »Ich war in dem Moment so überfordert, dass meine einzige Sorge war, Daisy zu beruhigen«, antwortete er. »Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es war alles so intensiv und emotional. Ich weiß, das hört sich lächerlich an, aber ich kann es nicht ertragen, jemanden so traurig zu sehen. Sie tat mir leid, und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie sich wegen mir, wegen dir und mir, so schlecht fühlte.«
    Ich stieß ein ungläubiges, ersticktes Lachen hervor.
    »Erwartest du etwa, dass ich dir das glaube?«, sagte ich. »Das ist absoluter Schwachsinn. Du hattest einfach Lust zu vögeln und hast deiner Lust nachgegeben. Jetzt versuchst du das Ganze mit der ›Sie tat mir so leid Nummer‹ zu rechtfertigen. Der heilige Ethan rettet den Tag. Großartig. Wie lange lief die Sache? Hattest du von Anfang an hinter meinem Rücken Affären? Noch irgendjemand, der dir leid tat, während wir zusammen waren, abgesehen von meiner … meiner … Schwester! Tolle Wahl, wirklich, Ethan!«
    Er schüttelte müde den Kopf.
    »Ich behaupte nicht, ein Heiliger zu sein. Auch wenn es sich für dich wie eine bescheuerte Geschichte anhört, ist es nicht so. Ich gebe zu, ich habe einen Fehler gemacht, aber die Situation war schwierig. Daisy war so unglücklich, so verletzt, und daran war nur ich schuld …«
    »Das kann ich dir nicht glauben«, unterbrach ich ihn und lachte fast hysterisch. »Hättest du mit Daisy nicht einfach nur reden oder ihr eine blöde Tasse Tee oder sonst was machen können?«
    Ethan vergrub sein Gesicht hinter den Händen und knurrte. Ein Taxi fuhr die Straße hoch. Ich winkte es her, doch es fuhr weiter, ohne mich bemerkt zu haben.
    »Mist!«, rief ich. »Ich will nach Hause.«
    »Eve, das Leben ist nicht immer schwarz-weiß«, warf Ethan an. »Es gibt auch Grautöne, die du akzeptieren musst.«
    »Ich bin an Grautönen nicht interessiert«, antwortete ich. »Du hast gerade meine Welt zerstört. Könntest du mich jetzt bitte allein lassen? Oh Gott, warum rede ich überhaupt noch mit dir? Was soll dabei schon herumkommen? Alles ist vorbei. Joe ist sauer auf mich. Daisy hat mich verraten, und du bist der mieseste Kerl auf Erden …«
    Die Tränen liefen weiter über mein Gesicht, und ich spürte sie jetzt auch auf

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