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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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werden. Die ganzen Bemühungen meines Vaters über all die Jahre, unserer Familie ein Herz zu verleihen, obwohl unsere Mum, die entscheidende Zutat, fehlte, würden mit einem Mal zunichte werden. Und das sollte der Dank sein?
    Ich spielte flüchtig mit dem Gedanken, nichts zu sagen, doch ich wusste, das ging nicht. Immerhin war er derjenige gewesen, der mir geraten hatte, Ethan zur Rede zu stellen. Er hatte gewollt, dass ich die Wahrheit erfahre, und so konnte ich unmöglich so tun, als wäre nichts passiert.
    »Du hast mit Ethan gesprochen«, begann er leise und lief in der Küche hin und her, während sein rasierter Schädel unter den Deckenstrahlern leuchtete und ich die weißen Rosenblätter einsammelte, die von einem Strauß heruntergefallen waren. Mit dem Rücken zu mir holte er eine Tafel Schokolade aus dem Schrank heraus, rieb die Hälfte davon in eine Kasserolle, goss Mich darüber und machte die Herdplatte an. Ich schob die Blätter zu einem Haufen zusammen und trommelte mit den Fingern auf den Tisch.
    »Ja«, erwiderte ich. »Hab ich.«
    »Jetzt noch Rohrzucker«, sagte Dad. »Und ein bisschen Muskatnuss und ein guter Schuss Rum. So hat sie’s doch gemacht, oder?«
    »Ja«, antwortete ich und erinnerte mich daran, wie Mum immer zuerst für Dad und anschließend für Daisy und mich heiße Schokolade gemacht hatte, natürlich ohne Rum. Sie war immer unglaublich dickflüssig gewesen, da Mum nie mit der Schokolade gegeizt hatte.
    »Und was hat er dir gesagt?«, fragte Dad. »Die Wahrheit?«
    Ich nickte, er seufzte und schüttelte den Kopf. Er rührte in der Kasserolle herum, bevor er die Schokolade in kleine Trinkgläser goss und eins davon mir gab. Er zog den Stuhl gegenüber vor, stellte sein Glas auf den Tisch und lächelte mich mitfühlend an.
    »Die Wahrheit ist hart«, sagte er. »Es tut mir leid, mein Kind. Wenn es falsch gewesen sein sollte, sie dir nicht zu erzählen, tut es mir leid, aber ich wollte nicht, dass es zwischen euch beiden wegen eines Mannes zum Bruch kommt.«
    Er griff über den Tisch nach meiner Hand und hielt sie fest in seiner.
    »Du hättest mir diesen Brief geben sollen«, sagte ich. »Ich habe mich drei Jahre lang gefragt, warum er mich verlassen hat.«
    »Aber du hättest Daisy gehasst«, entgegnete er leise mit einem gefühlvollen Ton in der Stimme. »Abgesehen davon hätte ich es nicht ertragen, wenn ihr beide euch entzweit hättet. Ich weiß, ich hätte den Brief nicht lesen sollen, er war an dich adressiert. Ich hatte keine Ahnung, dass er von ihm war. Ich öffnete ihn geistesabwesend, und als ich ihn überflog, beschloss ich, ihn dir nicht zu geben.
    Ich wollte nicht, dass du erfährst, was Daisy und Ethan getan hatten, und zwar aus zwei Gründen. Erstens, weil du mein kleines Mädchen bist und ich es nicht ertragen konnte, dich so sehr verletzt zu sehen, und zweitens, weil ich nicht wollte, dass ihr beiden Mädchen euch entzweit. Eure Mutter hätte das nicht gewollt und es furchtbar gefunden. Ihr letzter Wunsch war, dass ich darauf achte, dass wir drei als Familie zusammenhalten. Ich stehe zu meiner Entscheidung. Diese Familie hat genug gelitten. Ich dachte, wir würden Ethan nie wiedersehen.«
    Dad verstummte, und ich holte tief Luft.
    »Aber warum hast du mir diese Information vorenthalten?«, fragte ich, unfähig, die Wut in meiner Stimme zu verbergen. »Ich bin kein Kind mehr. Warum hast du mir diese Tatsache verschwiegen? Ich hätte damit leben können. Auch wenn du Mums Wünsche respektieren wolltest: Sie ist tot! Was ist mit meinen Wünschen? Ich lebe! Du hast doch mitbekommen, wie ich mich fühlte und Joe gegenüber verhielt, seit Ethan wieder da ist. Warum zum Teufel hast du mir nicht spätestens dann die Wahrheit gesagt? Auch was Daisy betrifft! Ich habe mein ganzes Leben lang wegen ihr einen Eiertanz aufgeführt, und die ganze Zeit ist sie mir in den Rücken gefallen.«
    Dad lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, ließ die Arme fallen und seufzte.
    »Ich wollte nicht, dass ihr beide euch hasst«, sagte er noch einmal leise. »Ihr bedeutet mir alles. Es würde eurer Mutter das Herz brechen, wenn sie wüsste, ihr beide würdet euch nicht verstehen. Oh Gott, es war immer schwierig, Daisy bei Laune zu halten. Sie war stets neidisch auf dich, aber ich habe mein Bestes getan. Als ich herausfand, was geschehen war, war ich entsetzt. Ich war so enttäuscht von ihr, aber ich spürte, das war sie auch von sich selbst.
    Sie ist kein schlechter Mensch, Eve. Sie ist einfach

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