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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Lasst uns zum Tisch rübergehen! Eve, kommst du durch?«
    Ich nickte, folgte Ethan in die Küche und hörte, wie Andrew, Paul und Maggie sich weiterunterhielten und die Gläser einsammelten, um sie mit zum Esstisch mitzunehmen. Ethan schloss leise die Tür hinter uns, drehte sich zu mir um und griff nach meiner Hand.
    »Eve«, sagte er eindringlich. »Ich habe das, was ich neulich gesagt habe, auch so gemeint. Ich weiß, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht und ein fürchterliches Chaos hinterlassen, aber Daisy bedeutete mir nichts. Du weißt das. Ich liebe dich. Ich weiß, es tut weh, ich weiß, es wird nicht einfach werden, aber ich möchte, dass wir beide wieder zusammen sind. Ich bin mir sicher, wir können die Vergangenheit hinter uns lassen.«
    Er zog mich an sich, um mich zu küssen. Ich spürte die Wärme seiner Brust. Seine Lippen berührten meine, ich stemmte mich gegen ihn.
    »Nein, Ethan, das können wir nicht«, stellte ich klar.
    »Bitte«, flehte er leidenschaftlich, »du musst mir glauben. Mir liegt nichts an Daisy. Oder denkst du das etwa?«
    Er hielt immer noch mein Handgelenk fest, sehr fest.
    »Lass mich los!«, fauchte ich und schüttelte seine Hand ab. »Ethan, lass mich in Ruhe! Du hast ja keine Ahnung.«
    Ethan ging einen Schritt zurück, lehnte sich gegen das Spülbecken und rieb sich den Kiefer mit der Hand.
    »Ich weiß, wie du dich fühlst«, erklärte er. »Das kann ich mir sogar bestens vorstellen, aber ich werde alles tun, um dich davon zu überzeugen, dass ich dich liebe. Absolut alles …«
    Er suchte nach Sanftmut in meinen Augen, doch ich starrte ihn nur steinern an. Das Geheimnis, das nur ich kannte, brodelte in mir wie flüssiges Gestein. Ich wollte ihm so gerne die Wahrheit sagen und mich von dieser Last befreien. Aber wie sollte ich es sagen?
    »Können wir hereinkommen?«, fragte Maggie, die hinter der geschlossenen Küchentür stand.
    »Natürlich«, rief Ethan. »Tut mir leid, die muss wohl von allein zugefallen sein.«
    Ich schaute hinüber zur Tür, sah, wie der Griff umgedreht wurde. Maggie trat herein, hinter ihr Andrew und Paul.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie und blieb plötzlich stehen. Ihre Augen schossen von Ethan zu mir. Ich schüttelte leicht den Kopf und senkte meinen Blick. »Ich bin so hungrig. Die Küche sieht echt toll aus, Ethan. Sehr chic.«
    »Riecht gut«, meinte Andrew. »Schön deftig.«
    Ich holte tief Luft, schaute hoch und lächelte Maggie dankbar an, denn sie hatte die aufgekommene Spannung in der Luft gelöst. Andrew, Maggie und ich setzten uns an den Esstisch, während Ethan mit blassem Gesicht und offensichtlich sehr durcheinander die Pizzen holte und auf den Tisch stellte. Paul begann, Bilder zu schießen, und konzentrierte sich dabei meist auf Maggie, wie ich bemerkte. Im Kerzenlicht sah sie mit ihrer makellosen Haut und den glänzenden Augen wie eine echte Filmschönheit aus.
    »Was mache ich nur mit unserem verdammten Starfotografen, David Bailey, hier?«, rief sie lachend. »Hör auf, mich die ganze Zeit zu fotografieren.«
    Andrew schenkte mir Weißwein ein. Ich nahm einen kräftigen Schluck und bemerkte, dass ich nach all den Bieren und dem Cocktail bereits betrunken war.
    Jetzt entschuldige dich und geh!, sagte ich mir im Stillen. Ich hatte alles getan, was ich Dominique versprochen hatte. Paul hatte Bilder mit mir gemacht, und ich konnte das Essen beschreiben. Es war an der Zeit zu gehen. Ich holte tief Luft.
    »Gut«, sagte ich, stand auf und schob den Stuhl zurück. »Mir geht’s nicht gut. Ich denke, ich sollte …«
    Bevor ich meinen Satz beenden konnte, klingelte es viermal hintereinander laut und erbost. Alle Blicke wanderten zu Ethan, der mit einer Schüssel Salat in der Hand dastand und verwirrt die Stirn runzelte.
    »Keine Ahnung, wer das ist«, erklärte er, stellte die Schüssel auf den Tisch und ging zur Tür. »Dauert nur eine Minute.«
    Die Klingel schellte wieder, diesmal im Dauerton.
    »Wer immer das ist«, sagte Andrew, »hat wegen irgendwas einen ganz schönen Hals.«
    Von der Diele drang eine weibliche Stimme herüber, ich hielt inne, um zu lauschen. Ich kannte diese Stimme, ich würde sie überall erkennen. Es war Daisy! Mein Herz begann zu pochen. Der Stuhl scharrte, als ich ihn zurückschob und in die Diele hinausging. Daisy war weiß wie die Wand, die Wimpertusche um die Augen verschmiert, als hätte sie geweint. Sie stand angelehnt im Türrahmen, offensichtlich betrunken.
    »Daisy«, stieß ich hervor.

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