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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Klar tust du’s, aber ich hoffe trotzdem von ganzem Herzen, dass du es nicht tust, denn du weißt, was ich für dich empfinde, oder? Ich denke die ganze Zeit an dich – und ich meine damit die ganze Zeit.«
    »Lass das!«, rief ich schrill, während ich die Hand hob, um ihn zu unterbrechen. »Es geht nicht mehr darum, was du willst, verstehst du? Verdammt noch mal, hör auf, immer nur an dich zu denken! Es hat sich alles verändert. Willst du das nicht einsehen?«
    Ein Mädchen, das auf der Parkbank gegenüber von uns saß und ihr Sandwich aus einer braunen Papiertüte aß, hörte uns offensichtlich zu. Unser Leben bot ihr anscheinend eine willkommene Abwechslung, und so warf ich ihr einen finsteren Blick zu und sprach leiser.
    »Ein paar Dinge haben sich verändert«, sagte Ethan, entschlossen, das letzte Wort zu behalten, »aber nicht alles.«
    »Egal«, entgegnete ich. »Ich habe mit Joe gesprochen, und wir werden zusammenziehen. Seit du wieder aufgetaucht bist, habe ich ihn fürchterlich behandelt, aber Gott sei Dank hat er mir verziehen. Ich habe nicht bemerkt, was mein Verhalten in ihm ausgelöst hat.«
    Ich war zufrieden mit mir, Joe ins Gespräch gebracht zu haben. Irgendwie bewies das meine Loyalität ihm gegenüber, trotz der Tatsache, dass er von meinen Treffen mit Ethan nichts wusste. Ethan schien noch nicht einmal gehört zu haben, was ich gesagt hatte. Er saß still da und sagte nichts. Ich seufzte schwer. Ich konnte es nicht fassen, dass er sich einfach weigerte, meine Beziehung zu Joe zur Kenntnis zu nehmen. Es war, als wäre ihm mein Leben egal. Zumindest könnte er zeigen, dass er sich um seine Gefühle, wie immer die aussahen, Gedanken machte. Ich schlang die Arme um meine Taille.
    »Hast du mit Daisy beschlossen …?«, begann ich, »ich meine, wirst du ein Teil von Benjis Leben werden?«
    Ethan riss die Augen auf und runzelte die Stirn.
    »Natürlich werde ich das«, antwortete er laut. Das Mädchen von gegenüber schaute uns neugierig an. »Was für ein elendiger Mistkerl wäre ich denn, wenn ich jetzt einfach verschwinden würde? Ist schon gut, du brauchst keine Antwort darauf zu geben! Aber ja, ich werde Teil seines Lebens werden, wenn Daisy es zulässt.«
    »Hast du ihn schon getroffen?«, fragte ich und versuchte mir vorzustellen, wie es für Ethan sein musste, sich in dieser neuen Rolle derart plötzlich einzufinden. Er musste immer noch unter Schock stehen.
    »Ja«, antwortete er und lächelte. »Habe ich, aber nur kurz. Ich habe ihm einen Eisbecher gemacht, den er aber nicht essen wollte. Daisy stellte mich zuerst als Freund der Familie vor und sagte ihm dann, dass ich sein Dad wäre, worauf er zu weinen begann. Ich mache ihm keinen Vorwurf, aber weißt du, es ist so schwer, zu wissen, was man fühlen soll. Ich kenne ihn nicht, und ich wollte auch nie einen Sohn mit Daisy haben. Doch jetzt ist er da, und ich will, dass er mich genauso mag, wie ich meinen Dad mag.«
    »Und was ist mit Daisy?«, fragte ich. »Wie geht’s ihr?«
    Ethan rieb sich das Gesicht und stöhnte.
    »Daisy möchte, dass wir gute Freunde sind«, antwortete er. »Im Grunde genommen will sie aber mehr als das, doch ich habe ihr gesagt, dass daraus nichts werden wird.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Daisy wollte Ethan immer noch. Sie versuchte immer noch, ihn für sich zu gewinnen. Ich lachte bitter auf.
    »Sie gibt einfach nicht auf!«, rief ich. »Man denkt, sie würde, aber nein. Oh Gott, ich glaube ihr nicht. Ich hoffe, du hast ihr die Augen geöffnet.«
    »Ja«, erwiderte er. »Beruhige dich! Natürlich hab ich das. Aber ich muss vorsichtig sein, um sie nicht zu verletzen, denn ich will die Sache mit Benji wirklich nicht gefährden. Ich könnte mich selbst nicht mehr im Spiegel anschauen, wenn ich wüsste, ich hätte alles vermasselt, noch bevor ich überhaupt die Chance gehabt hätte, ihn kennenzulernen. Also bin ich Daisy gegenüber so höflich wie möglich. Wir werden morgen Abend gemeinsam bei ihr essen.«
    »Aha, trautes Heim, Glück allein!«, lautete mein Kommentar, und ich rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her. Ethan warf mir einen wütenden Blick zu.
    »Ganz und gar nicht!«, entgegnete er. »Du musst verstehen, dass ich versuche, Verantwortung zu zeigen. Ich kann die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mein ganzes Leben wurde gerade auf den Kopf gestellt!«
    »Okay, okay«, meinte ich beschwichtigend und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Mach, was du willst! Es interessiert mich

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