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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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überdeutlich wahr. Sie starrten mich mit Glupschaugen an, die an geschälte Babyschalotten erinnerten. Und jedes Mal, wenn ich gleich »Ja, ich will« sagen sollte, sprangen die hinteren Knöpfe an meinem Kleid auf oder der Reißverschluss riss, und das Hochzeitskleid fiel zu Boden, sodass ich nackt und fürchterlich blamiert dastand. Ich hatte Joe von dem Traum nichts erzählt, denn ich wusste, er würde zu viel hineininterpretieren.
    »Wunderbar«, rief ich und begriff, dass es Sonntag war und er von der Geburtstagsparty meines Dads zu seinem Sechzigsten sprach. Ich stützte mich im Bett neben Joe auf, der gerade einen Becher Kaffee trank. »Wir sollten uns fertig machen. Ich muss mein Kleid noch bügeln. Gibt’s von dem Zeug noch was? Ich brauche Koffein. Und Croissants.«
    Als ich endgültig in der Senkrechten war, fielen mir eine Million Dinge ein, die ich noch erledigen musste, bevor die anderen gegen Mittag im Café eintrudeln würden. Obwohl es dort inzwischen wunderschön aussah und die Küche voll eingerichtet war, musste ich noch Essen vorbereiten und die Dekoration aufstellen. Ich fuhr mit den Händen über mein Gesicht und schwang die Beine aus dem Bett.
    »Ja, aber wo willst du denn so eilig hin?«, fragte Joe, stellte seinen Kaffeebecher ab, lehnte sich zu mir herüber und zog mich zurück ins Bett. »Komm mal her, wenigstens für eine Minute!«
    Ich merkte, wie ich mich innerlich anspannte. Joe und ich hatten seit der ganzen Supper-Club-Geschichte nicht mehr miteinander geschlafen, und langsam wurde das zu einem Problem zwischen uns. Wir hatten zwar miteinander gekuschelt, doch schien es, als wollte keiner von uns beiden den Anfang beim Sex machen. Ich wusste, dass Joe am Ende seiner Geduld war – normalerweise ließ er nie so viel Zeit verstreichen – und probieren würde, die Hürde an diesem Morgen zu nehmen.
    Als er meinen Hals zu küssen begann, schloss ich die Augen und befahl mir, all die dummen Ängste, die sich wie bei einem Appell sofort in Reih und Glied aufstellten, aus meinem Kopf zu verdrängen. Wir hatten es schon Hunderte Male davor gemacht – wieso fühlte es sich also jetzt wie eine Riesensache an? Ich räusperte mich. Dann piepste mein Handy, das neben dem Bett lag. Joe rückte von mir weg und schaute verärgert zum Telefon.
    »Und«, sagte er mürrisch, »wer ist es?«
    Als ich Daisys Namen las, drehte sich mir der Magen um. Ich hatte sie seit Ethans Dinnerparty weder gesehen, noch mit ihr gesprochen. Obwohl ich ihr inzwischen drei Nachrichten hinterlassen hatte, hatte sie sich nicht gemeldet und mir die ganze Planung von Dads Party allein überlassen, dabei war die Feier eigentlich ihre Idee gewesen.
    »Daisy«, erwiderte ich und schaute besorgt zu Joe. »Lass mich ihre Nachricht lesen.«
    Ich las die SMS laut vor, während Joe über meine Schulter aufs Display schaute.
    Wir kommen später. Ich werde einen Kuchen mitbringen. Tut mir leid, dass ich nicht da war, hatte ziemlich viel um die Ohren. Ich denke, du weißt, wovon ich spreche.
    Wir kommen später. Ich wusste, dass damit auch Ethan gemeint war. Ich versuchte, mit der Vorstellung zurechtzukommen, dass die anderen Gäste auf der Feier sie für ein Paar halten würden, und schluckte heftig.
    »Oh Gott!«, stieß ich hervor und warf das Telefon runter. »Wovon redet sie da eigentlich? Ich kann es nicht fassen, dass sie einen Kuchen mitbringen will. Sie weiß ganz genau, dass ich bereits Kuchen backe, denn damit werde ich in Zukunft mein Geld verdienen! Und was soll dieses ›Hatte ziemlich viel um die Ohren‹ heißen? Haben wir das nicht alle?«
    Ich schüttelte verärgert den Kopf, während Joe versuchte, mich zu beruhigen: »Reg dich wegen ihr nicht auf!«
    »Ich gehe duschen«, erklärte ich. »Ich bin zu wütend zum Reden, geschweige denn zum Sex.«
    »Super«, antwortete er, ließ augenblicklich von mir ab und fiel wieder zurück aufs Bett. »Wirklich klasse!«
    Um zwei Uhr nachmittags, die Sonne stand hoch am Himmel, und es war brüllend heiß, trank ich bereits das vierte Glas Pimm’s ohne viel Limonade oder irgendwelche Früchte, sondern eher pur, wackelte auf viel zu hohen Absätzen über den Hof des Cafés und servierte den Partygästen, die alle damit beschäftigt waren, zu essen, zu trinken und zu lachen, selbst gemachte Käsestangen. Ab eins waren sie nach und nach eingetrudelt, hatten das Café gelobt und Dad Geschenke mitgebracht, unter anderem ein sehr ungewöhnliches, lebensgroßes Schwein aus Glasfasern

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