Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)
Gesundheitsbehörde wird dich sonst zur Schnecke machen.«
Elaine schaute kurz über ihre Schulter zurück und kam mit einem besorgten Gesichtsausdruck näher.
»Eve«, sagte sie leise. »Kann ich kurz mit dir sprechen?«
»Natürlich«, erwiderte ich und klopfte mit der Hand auf den Stuhl, der neben mir stand. »Ist alles in Ordnung mit dir? Ist mit Dad alles in Ordnung?«
Elaine fummelte an der Haarklammer in ihrem Haar herum, rückte ihre Kette zurecht und räusperte sich. Ich stellte den Timer der Ofenuhr und lächelte sie an.
»Ich möchte mit dir über Daisy reden«, sagte sie. »Ich weiß, es geht mich nicht wirklich etwas an, aber ich finde, ich sollte dir sagen, dass sie zusammen mit Ethan zur Party deines Dads kommen wird.«
Als ich Ethans Namen hörte, drehte sich mir der Magen um. Seit unserem Treffen in Clapham Common hatte ich versucht, ihn, so gut es ging, aus meinen Gedanken zu verbannen. Ich wusste, dass er und Daisy in Kontakt waren und sich sahen, aber ich hatte alle Gedanken an die beiden als Paar verdrängt. Mir wurde schlecht, als ich mir ausmalte, sie wirklich und leibhaftig zusammen zu sehen. Warum wollte sie mir das antun? Um mir ihr Glück unter die Nase zu reiben? Ich biss mir fest auf die Lippe.
»Was soll’s?«, sagte ich kurz angebunden. »Es ist ihr egal, also sollte es mir auch egal sein!«
»Ich fand nur, du solltest es wissen«, sagte Elaine. »Sie denkt offenbar, es wäre eine gute Idee, wenn Ethan bei einer Familienfeier dabei ist, damit Benji begreift, dass er zur Familie gehört. Ich weiß, das muss schwer für dich sein. Geht es dir gut?«
Mir schossen unvermutet Tränen in die Augen. Ich holte tief Luft und warf die Rührschüssel und den Löffel ins Spülbecken. Plötzlich stand Joe hinter Elaine.
»Ist hier alles in Ordnung?«, fragte er. »Dein Dad möchte das Schild sehen, aber ich habe ihm gesagt, dass es immer noch eingepackt ist, nicht wahr?«
»Uns geht’s gut, Joe«, antwortete ich. »Wir haben uns nur kurz zurückgezogen. Ich komme gleich raus und hole das Schild.«
Joe hob die Hände und ließ sie wieder fallen. Dann drehte er sich um, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Elaine legte ihre Hand auf meine Schulter.
»Glaubst du, ihr könnt nächste Woche zivilisiert miteinander umgehen, du und Daisy?«, fragte sie. »Ich weiß, dein Dad macht sich deswegen Sorgen und schläft kaum. Er denkt, er ist an dem ganzen Ärger schuld. Er überlegt die ganze Zeit, was eure Mutter gesagt hätte …«
Ich nickte und versuchte zu lächeln.
»Natürlich können wir das«, sagte ich – kürzer angebunden, als ich wollte. »Das musst du nicht fragen.«
Nachdem der Kuchen fertig gebacken war, stellte ich ihn auf die Theke und rief alle zusammen, um jedem einen Teller anzubieten. Beim Anschneiden verströmte er einen wunderbaren Duft von Schokolade und Mandeln.
»Unglaublich lecker!«, rief Maggie, nachdem sie einen riesigen Bissen genommen hatte. »Du hättest den Supper Club gewinnen sollen, nicht ich.«
Ich riss die Augen auf, denn ich hatte ihr noch nicht einmal gratuliert. Als ich die E-Mail von Dominique erhalten hatte, in der sie mir schrieb, dass alle für Maggie gestimmt hätten und sie die tausend Pfund gewonnen hätte, hatte ich die Nachricht gelöscht und nicht mehr daran gedacht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, an Ethan und Daisy beziehungsweise an Joe und das Café zu denken.
»Ich sage nur Fischeintopf«, erklärte ich. »Glückwunsch zu deinem Sieg, aber der war dir doch sowieso sicher, oder? Was wirst du mit dem Geld machen?«
»Wahrscheinlich die Miete bezahlen«, antwortete Maggie. »Und Schuhe und Makronen kaufen. Vielleicht aber auch nur Makronen.«
Ich bemerkte, wie Joes Blick von Maggie zu mir wanderte. Deshalb lächelte ich ihn an und versuchte ihm anzudeuten, dass ich nicht an Ethan dachte, nur weil wir vom Supper Club sprachen, wenngleich es in Wirklichkeit so war, besonders jetzt, nach dem Gespräch mit Elaine.
»Dieser Kuchen ist echt klasse«, sagte Elaine. »Oh Gott, Eve, ich werde wegen dir bestimmt zunehmen.«
»Wirst du mir einen nach Dubai schicken?«, fragte Isabel, nachdem sie ihr Stück weggeputzt hatte. »Ich glaube nicht, dass ich ohne diesen Kuchen leben kann!«
»Scheint, als würden alle ihn mögen«, sagte Joe, leckte sich die Finger ab und strahlte mich an. »Gut gemacht, Eve!«
Ich lächelte Joe an und legte den Arm um seine Taille. Er war verschwitzt von der anstrengenden Arbeit im Garten und
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