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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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vielleicht alles klären können.«
    Ich fühlte mich ausgelaugt und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Ich weiß, das Ganze ist schwer«, sagte Elaine und strich mir übers Haar. »Aber nach meiner Erfahrung sucht sich die Liebe ihren Weg. Du hast immer noch die Möglichkeit, mit Ethan zu sprechen, wenn du ihn noch liebst. Du musst nur tapfer sein.«
    Ich schüttelte energisch den Kopf, verschränkte die Arme und drehte mich zum Fenster, durch das die Nachmittagssonne hereinschien.
    »Nein«, erklärte ich. »Diese Gelegenheit ist vorbei. Jetzt ist es zu spät. Ich kann Joe nicht noch einmal verletzen, egal wie verworren meine Lage mit Ethan ist.«
    »Willst du wirklich mit Joe zusammen sein?«, fragte Elaine.
    Ich antwortete lange nicht, sondern starrte nur auf meine Hände, die trocken waren und dringend eingecremt werden mussten.
    »Joe ist großartig. Er war immer fantastisch, und ich liebe ihn«, erwiderte ich. »Aber da ist etwas mit Ethan, das mich nicht loslässt. Der Gedanke, ihn nie wiederzusehen, tut einfach weh, hier …«
    Ich deutete auf mein Herz, und Elaine nickte verständnisvoll. Ich wollte gerade weitersprechen, als Joe plötzlich aus der Vorratskammer gestürmt kam, Tränen der Wut in seinen Augen. Ich schluckte.
    »Joe«, sagte ich und sprang panikartig auf. »Ich dachte, du wärst auf dem Weg zur Arbeit. Hast du …«
    »Hast du dich da etwa versteckt , Joe?«, fragte Elaine und verzog das Gesicht.
    Joe war weiß vor Wut, sein Kiefer angespannt.
    »Ich habe jedes einzelne Wort gehört«, erklärte er. »Ich hätte meinem Instinkt trauen sollen. Ich möchte nicht die zweite Wahl sein.«
    Ich streckte meine Hand aus, um Joes Arm zu berühren.
    »Du bist nicht die zweite Wahl«, entgegnete ich erschöpft. »Es liegt an mir. Ich bin betrunken. Es ist dieser dumme Brief. Ich liebe dich, wirklich, Joe. Bitte.«
    »Das GENÜGT NICHT! «, rief er, und seine Stimme bebte vor Zorn, sein ganzer Körper zitterte. Er schnappte nach dem Brief und zerriss ihn. Ich hatte ihn noch nie so wütend erlebt und war verängstigt.
    »Joe«, sagte Elaine, »beruhig dich!«
    »Sag du mir nicht, was ich tun soll«, fuhr er Elaine an, schob sich an ihr vorbei und marschierte zur Küchentür, durch die genau in diesem Moment Ethan eintrat, gefolgt von Dad.
    »Und du kannst dich von hier verpissen«, sagte er und stieß Ethan gegen die Brust.
    Ethan hob die Hände, als würde er um Gnade bitten.
    »He«, sagte Ethan zu Joe. »Halblang, Kumpel! Du hast hier nicht das Recht, mich herumzuschubsen. Alles in Ordnung mit dir, Eve? Warum weinst du?«
    Ich schaute Ethan an, dessen Gesicht besorgt wirkte, und war wütend, richtig wütend. Hätte er sich vor Jahren nicht wie ein Idiot benommen, wäre das hier alles nie passiert.
    »Hau endlich ab, Ethan!«, rief ich. »Und das meine ich ernst. Geh einfach! Geh weg von mir! Geh!«
    Ethan warf mir einen langen, kritischen Blick zu, schüttelte niedergeschlagen den Kopf und verließ das Café. Ein paar Augenblicke lang war es still, dann legte Dad seine Hand auf Joes Rücken.
    »Hör mir zu, mein Sohn«, sagte er und runzelte die Stirn. »Was auch immer hier gerade geschehen ist, das lässt sich klären. Ich weiß, das Ganze ist ein bisschen kompliziert, aber so sind die Frauen nun mal und …«
    Elaine hob ihren Zeigefinger an die Lippen, um Dad zum Schweigen zu bringen, und bedeutete ihm, mich und Joe alleine zu lassen. Joe sah hoch zu Dad, seine Wangen waren nass von Tränen. Sein Mund verzog sich vor Zorn, als er sprach.
    »Ich bin nicht dein Sohn!«, stieß er hervor. »Und das werde ich auch nie sein.«
    Joe stürmte aus der Küche zur Eingangstür des Cafés, vorbei an den Gästen, die sich verwirrt fragten, was da vor sich ging. Ich folgte ihm die Tür hinaus und griff nach seinem Arm. »Wo gehst du hin?«
    Er schüttelte meine Hand von seinem Ellenbogen ab, starrte geradeaus, zog seinen Schlüssel aus der Hosentasche und ging zu seinem Auto. Dort riss er die Tür des Spiders auf, stieg ein und ließ den Motor aufheulen.
    »Fahr nicht!«, schrie ich und stolperte ihm auf meinen hohen Absätzen hinterher. »Joe, du hast getrunken! Das ist zu gefährlich.«
    Ich schlug gegen das Beifahrerfenster und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, den Motor wieder auszumachen und hereinzukommen. Er kurbelte das Fenster auf der Beifahrerseite etwas herunter, sagte aber nichts. Sein Gesicht war steinern, die Lippen zusammengepresst. Ich war mir bewusst, dass Elaine mit ein paar Gästen im

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