Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
Vom Netzwerk:
meiner Meinung nach durchaus sein könnte, kann ich mit deinen Zitaten Werbung machen. Ich habe mir schon alles ausgedacht.«
    Er tippte sich an die Nase und grinste mich noch einmal an. Wir gingen dicht nebeneinanderher, so dicht, dass ich Ethans Eau de Toilette riechen konnte, Dior, ein Duft, den ich ihm vor Jahren gekauft hatte.
    »Ist das Dior?«, fragte ich ihn. »Ich hoffe, das ist nicht mehr die gleiche Flasche, die ich dir geschenkt habe. Du weißt schon, dass die eine Haltbarkeitsdauer hat, oder? So wie unsere Beziehung.«
    Ethan lachte wieder, als würden Böller losgehen. Dann legte er die Arme um meine Taille, und bevor ich etwas tun konnte, hob er mich hoch und wirbelte mich in der Luft herum. Ein Paar, das vorbeiging, schaute hoch und lächelte freundlich.
    »Es tut so gut, mit dir zusammen zu sein«, sagte er laut. »Ich denke die ganze Zeit an dich. Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht!«
    »Ethan«, rief ich und war gezwungen, meinen Kopf gegen seine Brust zu lehnen. Einen Moment lang wünschte ich mir, dort zu verweilen. »Lass mich herunter! Und sei still!«
    Er setzte mich wieder sanft auf dem Boden ab. Ich runzelte die Stirn. Ich würde bei ihm nie die Oberhand gewinnen. Er würde immer etwas Großes, Ausgefallenes tun, so wie jetzt, damit der Moment ihm gehörte.
    »Entschuldigung«, sagte er, während ich meinen Zebraoverall glatt strich und mir das Haar hinter die Ohren steckte. »Ich glaube, das ist Schicksal. Ich glaube, das Schicksal hat uns wieder zusammengeführt. Das ist unsere zweite Chance.«
    Ich biss mir auf die Lippe und wollte Ethan sagen, dass er drei Jahre zu spät kam. Wäre er sofort zurückgekommen, nachdem er mich verlassen hatte, wäre ich vielleicht offener gewesen, über eine zweite Chance zu sprechen. Doch ich konnte nicht mit harten Bandagen kämpfen. In Wirklichkeit wollte ich glauben, was er sagte. Er schaute mich an, die Lippen leicht geöffnet, und kam näher. Mich durchzuckte ein plötzliches Verlangen.
    »Ich … oh … das ist so … Ethan, hör auf!«, begann ich und wurde rot bis hinter die Ohren.
    Er nickte einmal verständnisvoll und zeigte hinüber auf die andere Straßenseite. »Sag mal, ist das da drüben Andrews Haus? Was zum Teufel ist da los?«
    Ich folgte Ethans Blick und sah hinüber zu Hausnummer 35, dem Haus von Andrew, aus dem eine sehr schwangere Frau mit langem, zusammengebundenem fuchsrotem Haar, gekleidet in ein wogendes Blumenkleid, einen Stuhl durch die Eingangstür zerrte, ihn in den Vorgarten schleppte und auf das Blumenbeet warf. Ihr Bauch hatte sich schon ziemlich gesenkt, was, das wusste ich durch Daisys Schwangerschaft, bedeutete, dass es bald »so weit« sein würde.
    »Was zur Hölle macht sie da?«, fragte ich. »So wie sie aussieht, wird sie gleich niederkommen. Glaubst du, das ist Alicia? Muss sie wohl sein.«
    Wir warteten, bis ein Auto vorbeigefahren war, bevor wir hinübergingen. Der Fahrer fuhr etwas langsamer, um ebenfalls zu schauen, was da vor sich ging.
    »Denke ich auch«, meinte Ethan, und seine Augen blitzten vor Vergnügen. »Mann, die sieht ein bisschen böse aus, oder?«
    Im Vorgarten befanden sich bereits zwei Koffer, aus denen Kleider hervorquollen, eine Stehlampe mit einem dunkelroten, schief hängenden Lampenschirm, ein Zweiersofa aus Korbmaterial sowie ein Haufen Zeitschriften und Bücher und obendrauf Schuhe.
    Ethan griff nach meiner Hand, aber ich zog sie weg. Wir gingen langsam auf das Haus zu und schauten uns besorgt an. Der Moment von eben schien vergessen.
    »Du blöder Idiot!«, schrie die Frau, die vermutlich Alicia war. »Du begreifst nicht, was es bedeutet, in dieser Hitze schwanger zu sein, also sag gefälligst nicht, dass du es tust! Niemals, niemals! Woher willst du wissen, wie es ist, geschwollene Füße und Sodbrennen zu haben?«
    Andrews Nachbar, ein aristokratisch aussehender Herr, der in seinem wunderschönen, gepflegten Garten stand und gerade einen Busch hellroter Rosen zurückschnitt, sah uns an, hob seinen Strohhut zum Gruß und hielt ihn kurz vor die Brust. Er wischte mit dem Hemdsärmel über seine leicht verschwitzte Stirn.
    »Wunderschöner Abend, nicht?«, sagte er und beachtete das Geschrei von der anderen Seite des schmiedeeisernen Zauns nicht. »Wenn Sie Andrew suchen, er ist dort unten. Im Bunker.«
    Der Nachbar lachte in sich hinein und zeigte auf den Tisch in Andrews Garten, unter dem Andrew in einer hellen Anzugshose und einem Hemd saß, die Beine angezogen, das Kinn auf den

Weitere Kostenlose Bücher