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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Freundin? Ehefrauen und Kinder in jedem Hafen? Warum bist du aus Rom wieder zurückgekommen? Wirst du von der Mafia gesucht?«
    Ethan warf den Kopf zurück und lachte. Er hatte ein Lachen, das klang, als würden Feuerwerkskörper abgeschossen.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte er. »Ich war bestimmt ein paarmal zu viel betrunken und habe mich nicht ordnungsgemäß verhalten. Und was deine zweite Frage betrifft, ich kam zurück, weil ich mir dachte, ich sollte langsam mit dem Weglaufen aufhören. Nicht dass ich in den letzten drei Jahren die ganze Zeit weggelaufen wäre, das wäre zu anstrengend gewesen – außerdem jetzt, da das mit dir passiert ist …«
    »Wie bitte?«, unterbrach ich ihn und schaute auf das riesige, weiße viktorianische Haus. »Was ist denn passiert? Nichts ist passiert, außer ein paar Worten und einem unbeholfenen Kuss. Ansonsten ist gar nichts passiert.«
    Wen versuchte ich da gerade zu überzeugen? Ethan ging nicht auf meine Worte ein.
    »Im Grunde genommen will ich aufhören, ziellos durch die Gegend zu eiern«, erklärte er. »Ich will etwas aus meinem Leben machen. Einen Oscar für meine Schauspielkunst habe ich ja bisher noch nicht gewonnen, aber ich will wirklich noch etwas schaffen . Ich brenne vor Ehrgeiz. Ich brenne.«
    Er lachte über sich selbst, sah aber geknickt aus. Als ich seine Enttäuschung bemerkte, verfiel ich sofort in die alte Gewohnheit, sein Ego aufzubauen, wenn er in sich zusammenzufallen schien. Ich war Ethans persönlicher Blasebalg.
    »Du bist wirklich gut«, sagte ich ernsthaft. »Die Schauspielerei ist nun mal kein einfacher Beruf für eine Karriere. Es hält dich aber doch nichts und niemand davon ab, als Schauspieler zu arbeiten, oder? Warum solltest du das bei deinem angeborenen Talent einfach aufgeben?«
    Ich glaubte noch nicht einmal selbst, was ich da sagte. Ich wusste ja nicht einmal mehr, ob Ethan ein guter Schauspieler war oder nicht.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, antwortete er ernst. »Die Schauspielerei habe ich für immer an den Nagel gehängt. Ich habe jahrelang versucht, mir selbst etwas zu beweisen, aber ich muss eine völlig andere Richtung einschlagen. Du weißt, ich wollte schon immer einen eigenen Laden haben.«
    »Ich weiß«, warf ich ein und wandte mich ihm zu, um ihn anzusehen, während Joes Bild ein Loch in meine Handtasche brannte. »Nun, wie du weißt, bin ich gerade dabei …«
    Ich dachte an das Café, das darauf wartete, von mir Leben eingehaucht zu bekommen. Ich würde es sehr bedauern, wenn ich es nicht schaffte, es zu eröffnen, wobei ich zugegebenermaßen diese Woche kaum etwas dafür getan hatte. Ich schwor mir leise, es zu schaffen, egal wie.
    »Ja«, meinte Ethan, ohne wirklich zuzuhören. »Nun, ich denke, meine Eltern werden mir bald den Feinkostladen übergeben. Sie haben genug davon, rund um die Uhr zu arbeiten, und mein Dad ist bereit, den Golfplatz zu erobern. Ich denke, ich werde daraus eine rustikale Pizzeria machen.«
    Er sprach aufgeregt, gestikulierte mit den Händen und sah mich gespannt an, so wie er es früher immer getan hatte. Ich verspürte plötzlich Angst. Dieser intensive Blick, mit dem er mich fixierte und von dem ich gedacht hatte, er wäre etwas Einmaliges in unserer Beziehung – sah er jeden so an? Hatte jeder in Rom diesen Blick gesehen?
    »Ich denke, du weißt, was es bei mir nächsten Samstag geben wird, oder?«, fragte er mich.
    Er sah mich erwartungsvoll an, die Augen weit aufgerissen, ein Lächeln huschte über seine Lippen.
    »Pizza«, antwortete ich und seufzte. »Davon gehe ich mal aus. Wenngleich ich Pizza noch nie wirklich gemocht habe.«
    »Wie kann man Pizza nicht mögen?«, fragte er mich ungläubig. »Pizza ist das perfekte Essen.«
    »Das mag für dich zutreffen, Ethan«, erwiderte ich, »aber nicht für mich. Der Mozzarella zieht immer Fäden, und wenn du sie nicht sofort isst, wird der Boden weich.«
    »Du hast eindeutig schon eine ganze Weile keine von meinen Pizzen mehr gehabt«, sagte er. »Wart’s ab!«
    Pizza. Sprachen wir hier wirklich über Pizza? Ich seufzte, und während Ethan mich über Pizzabeläge belehrte, schaute ich hoch in den blauen Himmel und auf die Häuserzeilen, hinter denen sich weiße, wattebauschartige Wolken abzeichneten.
    »Wir sprechen hier nicht von irgendeiner alten Pizza«, fuhr er fort. Ich verdrehte die Augen. »Nach dieser Pizza leckt man sich die Finger. Ich garantiere dir, du wirst mich mit Komplimenten überschütten. Und wenn ich gewinne, was

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